Anpassung an den Klimawandel im Harz

  • 02.09.19 10:00
  • Manuela Sentner
  •   Suderburg

Die Projekt-Teilnehmenden des neuen Innovationsverbundes „Energie- und Wasserspeicher Harz“ mit Staatssekretärin Dr. Sabine Johannsen. Foto: Ernst/TU Clausthal

Die Ostfalia Hochschule forscht in den kommenden drei Jahren gemeinsam mit der TU Clausthal, der TU Braunschweig und den Kooperationspartnern Harzwasserwerke und HarzEnergie zu den zukünftigen Anforderungen, die auf die Harzer Talsperren im Hinblick auf den Klimawandel zukommen. Bei der Kick-off-Veranstaltung am 28. August auf dem EnergieCampus der TU Clausthal in Goslar informierte sich die Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Dr. Sabine Johannsen, über das Forschungsvorhaben. Das Projekt wird mit rund 1,6 Millionen Euro durch Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Landesmitteln finanziert.

Das Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum der Ostfalia am Campus Suderburg ist Teil des Forschungsverbundes zur Anpassung des Wasserspeichers Harz an den Klimawandel. Das Teilprojekt „EWAZ – Oberirdische Speicher, Hochwasserschutz und Trinkwasserversorgung“ deckt äußerst relevante Teile des Verbundvorhabens ab, in denen insbesondere der Hochwasserschutz und die Niedrigwasserabgabe, sowie die Trinkwasserversorgung im Fokus stehen.

Eine Untersuchung des Projektgebietes hinsichtlich zusätzlichen Speicherraums im oberirdischen Bereich gibt Aufschluss über die möglichen Optionen Wasser zu speichern, um es in Hochwasserfällen zurückhalten zu können, oder es für die Nutzung zur Energiegewinnung, zur Trinkwasserversorgung, oder zur Niedrigwasserabgabe zu nutzen. Die geeigneten Standorte werden unter Berücksichtigung der verschiedenen Nutzungsziele ermittelt und untersucht sowie die benötigten Volumina bestimmt. Insbesondere die Sicherung der Trinkwasserversorgung steht im Fokus des Teilprojektes. Durch den Klimawandel und auch durch die steigenden Konzentrationen verschiedener Wirkstoffe, die in anderen Regionen insbesondere im Grundwasser gefunden werden, steigt die Nachfrage nach Wasser aus dem Harz. Zusätzlicher Speicherraum wird benötigt, um dieser Nachfrage gerecht zu werden.

In erster Linie werden die vorhandenen Wasserspeicher im Harz hinsichtlich der Aspekte Trinkwasserversorgung und Hochwasserschutz betrieben. Die Wasserkrafterzeugung spielt eine untergeordnete Rolle. Daher sucht das Institut der Ostfalia Hochschule im speziellen nach Synergien mit der Energiespeicherung, die im Zuge der Energiewende immens an Relevanz gewinnt. Es wird geprüft wie sich der zukünftige Bedarf und die zukünftige Auslastung der vorhandenen Anlagen entwickeln werden, wie sich durch eine Anpassung der Betriebsstrategien die Wasserabgabe optimieren lässt und wie sich zusätzliche Speicher auf die Qualität und Quantität des gespeicherten Wassers auswirken.

 
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