Internationale Forschung zur Inklusion in Schweden und Deutschland

  • 18.03.21 09:21
  • Vera Huber
  •   Suderburg

Im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungskooperationen mit Skandinavien freut sich Prof. Dr. Dirk Plickat über die Bewilligung von 1,3 Millionen Euro an Fördergeldern für das ESF-Projekt PROGRESS. Der SAMORDNINGSFÖRBUND HALLAND (dt. Koordinationsverbund der Region Halland) bietet „ Hilfen aus einer Hand“ für Menschen mit psychischen Funktionsbeeinträchtigungen. Zielsetzung ist die Stärkung von Teilhabe im Alltag und im Arbeitsleben. Besondere Bedeutung haben arbeitsmarktnahe Gruppenangebote und Forschungsansätze der vergleichenden Wirksamkeitsmessung.

Plickat, Dirk_web

Prof. Dr. Dirk Plickat.

Dirk Plickat lehrt an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften am Campus Suderburg im Vertiefungsgebiet „Hilfen für Bildung und Beschäftigung“. Er ist in das Projekt PROGRESS in die wissenschaftliche Begleitung und in die Koordination mit deutschen Kooperationspartnern eingebunden. Deutsche Kooperationspartner, die in ihren Regionen modellhaft wirken, sind die GESELSCHAFT FÜR PARITÄTISCHE SOZIALARBEIT (Wilhelmshaven) und der STEINBEIS-VERBUND (Berlin und Magdeburg). Die Kooperation bezieht sich auf die grenzüberschreitende Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit ebenso wie auf projektbezogene Fortbildungen sowie Peer Review und Peer Coaching.

Auch im Studienfeld „Bildung und Beschäftigung“ im ba-Studiengang Soziale Arbeit in Suderburg gewinnen europäische Forschungs- und Entwicklungsaufgaben zunehmend an Bedeutung. Ein erwarteter Ertrag der Kooperation liegt daher auch darin, die jahrzehntelangen Erfahrungen in Skandinavien im Bereich der Förderung von Teilhabe intensiver in die thematische Gestaltung von Lehrveranstaltungen und Auslandspraktika einzubinden.

Die Corona-Pandemie hat spürbar aufgezeigt, dass Probleme sozialer Distanzierung in besonderer Weise auch das System von Hilfen betreffen. Das, was viele „Gesunde“ als soziale Isolation beklagen, ist für viele Menschen, die mit sozialen Distanzen zu kämpfen haben, „normaler“ Alltag. Aufgabe von Hilfe ist es, alltagstaugliche Wege für mehr Teilhabe aufzuzeigen. So erhalten im Projekt PROGRESS  etwa 300 Personen aus Hallands Län (Provinz in Schweden) Unterstützung, um eine arbeitsmarktbezogene existentielle Verselbstständigung aufbauen zu können. Das besondere Augenmerk von PROGRESS liegt darauf, dass nicht eine Zentrierung auf Einzelförderung erfolgt, sondern das soziale Ressourcen von Gruppen- und Gemeinwesenangeboten in Koppelung mit Arbeitsförderung Integration und Inklusion befördern. Bildlich gesprochen, werden im Projekt PROGRESS Menschen, Motive, Potentiale, Institutionen des Förderns und das soziale Umfeld unter dem Leitbild einer leistungsfähigen Solidargemeinschaft miteinander verflochten, wie dies Samuel Grahn (Leiter SÄMHALLFÖRBUND HALLAND hervorhebt.

Text: K. Lüdemann

 

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