Esparsette für nachhaltigen Landbau

  • 20.12.19 14:07

Futter für die Biogasanlage aus nachhaltiger Landwirtschaft – das muss kein Widerspruch sein. Die Ostfalia Hochschule, das Julius Kühn-Institut und das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung untersuchen hierzu die Hülsenfrucht Esparsette. Das Team hat viele positive Eigenschaften gefunden.

Die insektenfreundliche Esparsette fördert die Biodiversität und stabilisiert Biogasprozesse
Die insektenfreundliche Esparsette fördert die Biodiversität und stabilisiert Biogasprozesse

Früher lieferten die Esparsetten (Onobrychis, Familie der Hülsenfrüchtler) wichtiges Futter für Zugtiere, doch beide sind aus der Landwirtschaft nahezu verschwunden. Für die Wiederaufnahme der nahrhaften Pflanze in die Fruchtfolge sprechen aber viele gute Gründe. Als Futterpflanze bei Kühen führt die tanninreiche Esparsette zum Beispiel zu einer Schaumminimierung im Pansen. Die Forscherinnen und Forscher erprobten im Labor- und Pilotmaßstab, ob sich dieser Effekt auf den Biogasprozes übertragen lässt. Eine Eignung zur Schaumvermeidung konnten sie zwar nicht bestätigen, dafür entfaltete die Pflanze eine prozessstabilisierende Wirkung. Das ist für den Betrieb von Biogasanlagen im Zuge der Energiewende förderlich.

Neben diesem positiven Effekt auf den Biogasprozess erzeugt der Anbau von Esparsetten auch ökologisch wertvolle Biomasse. Die blütenreichen und insektenfreundlichen Pflanzen steigern die Biodiversität und fixieren Stickstoff im Boden. Bei mikrobiologischen Untersuchungen identifizierte das Forschungsteam neue Arten von Knöllchenbakterien (Rhizobien), mit denen die Esparsette in Symbiose lebt. Außerdem war die Pflanze besonders stabil gegenüber extremen Witterungsbedingungen: Sie zeigte in den Jahren 2018 und 2019 ohne Bewässerung ein gutes Wachstum, was für die zukünftige Biomasseproduktion für Biogasanlagen höchst interessant ist.

 

 

Erschienen in  Technologie-Informationen 3/2019

 

 

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