Kommunikationsmanagement studieren

Wenn du die Medienlandschaft verstehen und strategische sowie publizistische Kommunikation planen und umsetzen möchtest, dann solltest du unseren Master Kommunikationsmanagement studieren!

Master Kommunikationsmanagement (M.A.)

Deinen Master of Arts (M.A.) erhältst du in 4 Semestern. Das Studium am Campus in Salzgitter beginnt immer zum Wintersemester und kostet z.Zt. 326,77 € pro Semester.

Noch unsicher? Bei inhaltlichen Fragen zum Studiengang, zur Anrechung von Leistungen und zur Berufsorientierung hilft dir unser Fachstudienberater weiter!

Bewirb dich für den Masterstudiengang Kommunikationsmanagement. Das Wintersemester 2021 findet fast vollständig digital statt!

Studienverlaufsplan

Kommunikationsmanagement flexibel studieren mit Vertiefungfeldern, individuellen Forschungs- oder Praxisprojekten und einem Mobilitätsfenster!

Medienkompetenz

Kommunikationstheorie

Kommunikationspraxis

Mediensystem

Marketing & Management

Statistik

Vertiefung I

Vertiefung II

Forschungs- oder Praxisprojekt I

Handlungskompetenz

Vertiefung II

Vertiefung IV

Forschungs- oder Praxisprojekt II

Masterseminar

Masterarbeit

Inhalte im Studium Kommunikationsmanagement

Kommunikationstheorie, Kommunikationspraxis, Marketing und Management das Mediensystem.

Das erste Semester im Master Kommunikationsmanagement ist ein Grundlagensemester und führt in die Bereiche Kommunikationstheorie, Kommunikationspraxis, Marketing und Management sowie in das Mediensystem ein. 

Das Modul „Mediensystem“ dient der Harmonisierung von Grundlagen und führt vertiefend medienökonomische, medienpolitische Fragestellung mit gesellschaftlicher Relevanz zusammen und bezieht diese aufeinander. Es ist als Seminar gestaltet und bietet den Studierenden eine Auffrischung und Vertiefung wesentlicher Strukturmerkmale deutscher und internationaler Mediensysteme.

Das Modul „Kommunikationstheorie“ bietet unter Berücksichtigung der nötigen intra- und transdisziplinären Verknüpfungen einen Überblick über die relevanten Kommunikationstheorien sowie deren moderne Entwicklungen. Hierzu werden Einblicke in die Theorien der Kommunikationswissenschaft, der strategischen Kommunikation, der Publizistik, der PR und Werbung sowie in die Theorien der Beratung gegeben.

Nach Abschluss des Grundlagenmoduls „Kommunikationspraxis“ können Studierende, Audio-, Film- und Online-Projekten unter Berücksichtigung journalistischer Standards konzeptionieren, umsetzen und bewerten.

Im Modul „Marketing und Management“ werden den Studierenden die Grundlagen des strategischen Marketings hinsichtlich führender Marketingmanagementkonzepte und Methoden sowie die Grundlagen des operativen und digitalen Marketings vermittelt. Die Studierenden sind nach Abschluss in der Lage Marketingstrategien mit Fokus auf die Optimierung des Kundenwerts zu konzipieren. Zudem können sie die strategischen Konzepte in konkrete und umsetzbare Maßnahmen übersetzen und sind in der Lage, die Maßnahmen zu evaluieren.

Der Kompetenzstrang besteht aus den Veranstaltungen Methodenkompetenz, Statistik, Handlungskompetenz und dem Masterseminar. Neben wissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Handlungsroutinen, werden medienpraktische Kompetenzen ausgebaut. Im Masterseminar findet eine anspruchsvolle gemeinsame Erarbeitung von Studiendesigns für die Masterarbeit statt. Je nach Studienprofil können die jeweiligen Veranstaltungen auch in anderen Semestern studiert werden.

Studierende wählen zum Ende des ersten Semesters in der Veranstaltung „Methodenkompetenz“ insgesamt vier Veranstaltungen aus vier verschiedenen Vertiefungsfeldern, wobei auf jedes der beiden folgenden Semester zwei Vertiefungsveranstaltungen entfallen müssen. In jedem Semester wird jeweils eine Veranstaltung für die vier Vertiefungsfelder Kommunikationstheorie, Kommunikationspraxis, Mediensystem sowie Marketing/Management angeboten (aus denen dann folglich zwei zu wählen sind). Dabei ist es den Studierenden freigestellt, sich bei ihrer Wahl auf bestimmte Vertiefungen zu fokussieren oder alle Vertiefungsfelder zu wählen. Die Hauptregel: Zwei Vertiefungen pro Semester müssen belegt werden, wobei zu allen vier Vertiefungsfeldern im zweiten und dritten Semester Veranstaltungen angeboten werden. Thematisch verändern sich die Veranstaltungsangebote in den Vertiefungsfeldern jeweils semesterweise.

Ziel der Forschungs- und Praxisprojekte ist die enge, in kleinen Gruppen geführte Auseinandersetzung mit anspruchsvollen Inhalten. Studierende sollen hier lernen, möglichst eigenverantwortlich und frei auf hohem wissenschaftlichem Niveau zu arbeiten. Für alle Praxisprojekte gilt, dass diese bei klarer Umsetzung für die Praxis dennoch wissenschaftlich begründet und abgeleitet sind. Es wird hier bewusst ein freier Rahmen gewährt, damit Studierende aus der Anwendung von theoretischen Überlegungen und aus dem Einsatz wissenschaftlicher Methoden lernen, ihre Vorgehensweise zu planen, zu strukturieren, aus gegebenen Rahmenbedingungen abzuleiten, dass sie eingeladen werden, auf gesicherter Theoriebasis zu experimentieren, zu forschen, Folgerungen abzuleiten und eigenständige Projektergebnisse zu generieren. Im Grunde geht es um das Erfahren von Eigenständigkeit und Eigenverantwortung – und um die Erkenntnis, dass für die Gesellschaft, für Unternehmen und Organisationen wertvolle Ergebnisse auch in einem studentischen Umfeld gewonnen werden können. Im Rahmen dieser Module ist Raum für Selbstverwirklichung, Spezialisierung im breiten Fachgebiet und sogar für eine studentisch geführte Erneuerung des Faches mit kreativen und konkreten Lösungen für die Anwendungsfelder. Studierende entwickeln hier die Fähigkeit zur erweiterten Selbstorganisation, sie können Projekte kreieren, ausgestalten, managen und am Ende Ergebnisse evaluieren, vergleichen, interpretieren und messend einschätzen. Inhaltlich können Projekte allen denkbaren Feldern des Bereiches zugeordnet werden – der Medienproduktion, der Medienkommunikation, den Public Relations, der strategischen Kommunikation oder auch der Organisationskommunikation, der Kommunikations- und Medientheorie, dem Medien- oder Onlinemarketing, der Journalismusforschung und der publizistischen Praxis. Hier zahlt sich die Angebotsbreite des Standortes in Salzgitter aus. Das Forschungs- oder Praxisprojekt kann als Projekt über zwei Semester studiert werden, ist jedoch bei Bedarf teilbar.

Weitere Informationen zum Master Kommunikationsmanagement:

Häufige Fragen

Grundsätzlich möglich sind eigene Forschungsprojekte im Bereich Kommunikationsmanagement mit quantitativem oder qualitativem Schwerpunkt über ein oder zwei Semester hinweg. Beispielhaft zu nenen sind Befragungen, Delphi-Studien, Theoretische Auseinandersetzungen und die Begleitung von Forschungsantragsprojekten. Möglich ist auch die Unterstützung von international erfolgreichen Forschungsprojekten des Bereiches Medien – aktuell z.B. „Location Based Services in der regionalen Medienkommunikation“, „Paid Content in Onlineangeboten von Tageszeitungen“, „Verflechtungsstrukturen von TV-Sendern“ …

Die Ausrichtung von Praxisprojekten kann so divers sein wie Medien es sind. Wichtig ist: Jedes Projekt hat den Anspruch konzeptioniert, umgesetzt und evaluiert zu werden. Denkbar wären die Konzeption einer Podcastreihe, ein umfangreicheres Filmprojekt, ein Projekt mit einem Praxispartner oder die Entwicklung eines Mobile Games, etc. Als besondere Vorbereitung auf das Redaktionsmanagement im späteren Beruf können auch Managementaufgaben bei Projekten der Bachelorstudiengänge (z.B. bei Campus 38 oder bei Filmprojekte) übernommen werden.

Der Studiengang Kommunikationsmanagement ist als Vollzeitstudiengang angelegt. Möglichkeiten zum Einstieg und Wechsel zwischen verschiedenen Abschlusssystemen werden gemäß den Vorgaben der Lissabon-Konvention gewährleistet, wonach die Möglichkeit zum Teilzeitstudium gegeben ist. Durch individuelle Einzelberatung und die Angebote zweier Lerncoaches in der Fakultät wird Studierenden dabei geholfen, das Studium mit ihren spezifischen Lebenssituationen zu vereinbaren. Auf Brückenveranstaltungen wird aufgrund dieser individuellen Betreuung lediglich im Bedarfsfall zurückgegriffen.

Unser Credo ist, die Themen Ethik, Gender und Diversity nicht als eigene explizite Lehrthemen zu be-handeln, sondern als immanenten Bestandteil unseres Lehrhandelns zu verstehen, die sich selbstverständlich durch die Curricula ziehen. Inhaltlich sind Ethik, Gender und Diversity zunächst in den kommunikations- und medienwissenschaftlichen Fächern Gegenstand der Diskussion: sowohl in der Analyse medialer Darstellungen und ihrer Wirkungen als auch in der Untersuchung und Charakteristik der Berufsfelder in der Kommunikationsbranche. In den Fächern mit Management-Orientierung werden Fragen der Unternehmensethik und des Diversity Managements thematisiert. In den praktischen Lehrangeboten (Lehrredaktion und -agentur, Projekte) fließen ethische Erwägungen bspw. in konkrete Publikationsentscheidungen oder Überlegungen zum Wording und zur Bildauswahl ein. Im Lehrprojekt Campus 38 ist eine eigene Rubrik „Gute/schlechte Medien“ entstanden, die kommunikations- und medienethische Frage aus Sicht der Studierenden reflektiert. Das Interesse der Studierenden an diesem Themenfeld zeigt sich auch in diversen Abschlussarbeiten, die zu ethischen Fragen und Gender-Aspekten in den Medien in jüngerer Zeit entstanden sind.

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Blogposts zum Studium

Alle Neuigkeiten rund um das Studium Kommunikationsmanagement erscheinen hier.

Unser Lehrkonzept

Die Grundregel lautet: Den Menschen hinter dem Studierenden sehen!

Die aktuelle Hochschuldidaktik hat längst die Diversität als ein zentrales Thema für sich entdeckt. Studierendengruppen – so das Mantra – sind heterogen wie nie zuvor. Dies wird durchaus nachvollziehbar mit fortschreitender sozialer Differenzierung in der Gesellschaft, einer wachsenden Zahl von Bildungsaufsteiger:innen, einer generell größeren Menge von Schulabsolvent:innen, die den Weg in ein Studium wählen, der politisch motivierten (weiteren) Öffnung von Hochschulen begründet. Dabei gilt: Heterogenität ist im Bildungssektor kein neues Thema – und es gibt interessante Antworten der pädagogischen Forschung darauf.
Interessanterweise wird Diversität meist dann zum Thema, wenn man auf die “Bildungsinteressierten” schaut – doch sieht es auf der anderen Seite kaum anders aus. Wenige andere Berufsgruppen sind ähnlich heterogen, wie es diejenige der Hochschullehrenden ist. Wie kann es da gelingen, ein einheitliches Leitbild Lehre durchzusetzen, wie dies im politischen Prozess derzeit für Hochschulen nachhaltig angeregt, man könnte auch sagen durch Fördermittelkanalisierung gefördert wird.
Was Hochschullehre leistet und leisten kann, davon hat jeder und jede Lehrende seine eigene Vorstellung – deshalb gibt es hier die persönliche Gebrauchsanweisung von uns – als Beispiel, das zur Nachahmung empfohlen wird.

Studierende sind für ihr Lernen verantwortlich, für das Tempo, die Tiefe und den Stoff – die Verantwortlichkeit ist damit klar festgelegt. Für den eigenen Erfolg ist damit der Student oder die Studentin allein zuständig. Um diese Verantwortung wissend, unterbreite ich als Hochschullehrer, Angebote – unabhängig davon, ob diese angenommen werden, oder nicht. Es gibt weder eine Anwesenheits- noch eine Aufmerksamkeitspflicht. Das bedeutet: Als Begleiter des selbstgestalteten Lernprozesses ist es meine Aufgabe, mit einem möglichts breiten Angebot zu unterstützen. Konkret: Es gilt auch, für das eigene Fach, die eigenen Überzeugungen und Werte, sowie für die eigenen wissenschaftlichen Thesen und Fragestellungen einzutreten. Das kann auch folgendermaßen formuliert werden: Als Lehrer:in muss man vom Stoff, den man vermitteln will, selbst überzeugt sein, man muss ihn beherrschen und final durchdrungen haben.

Der Prozess, in den man als Lerngemeinschaft hineingeworfen wird, benötigt Motivation – von beiden Seiten. Diese, so erscheint es jedenfalls, nimmt in jenen Zeiten ab, in denen “Studieren” in weiten Teilen der Gesellschaft ein mehr oder weniger gesetztes Thema ist. Wenn Studierende das gefühl haben, etwas (und das ist dann schnell: irgendetwas) studieren zu müssen, weil ihr soziales Umfeld und ihre “Peer-Group” dies erwarten, dann fällt eine Entscheidung für ein Studium häufig nicht aus tiefem Interesse. Als Hochschullehrer:in – und das ist ein Unterschied zur Lehre an allgemeinbildenden Schulen – setzt man dieses Interesse und sogar erweiternd dazu, eine gewisse Leidenschaft in Vorlesung, Seminar, Projektseminar oder Übung voraus. Wo beides nicht vorhanden ist, bleibt am Ende nur, mit der eigenen Passion für Themen, Ansätze, für Module und ganze Fächer zu werben und zu überzeugen. Daraus folgt: Ohne Authentizität, ohne Klarheit in der Sprache und Vermittlung, ohne im Hörsaal auch man selbst zu sein, wird es nicht gelingen, für das jeweilige Fach und seine Inhalte zu begeistern. Für die Rolle eines Professors folgt daraus, sich immer wieder neu für das eigene Fach selbst zu begeistern, begeistern zu lassen, für dessen Inhalte, dessen Entwicklungsmöglichkeiten. Es geht nicht allein darum, dessen Hintergrund auszuleuchten, es geht darum, begeisterungsfähig zu bleiben und dies zu übertragen. Wer überzeugen will, muss voller Ideen für mögliche Forschungsansätze und Fragestellungen sein, Geschichten erzählen können, Zusammenhänge kennen und vermitteln können, die Themen in der Lebenswirklichkeit der “Zielgruppe” ankommen lassen – um deren Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu entwickeln, sich selbst zu motivieren. Das bedeutet aber auch, dass ich als Lehrer bereit bin, mich jeden Tag aktiv zu verändern und verändern zu lassen – zum Beispiel von der Weiterentwicklung der eigenen Lehrmethodik. Dies folgt der Erkenntnis, dass Begeisterung und Motivation Hand in Hand gehen; wer als Vorbild begeisterungsfähig bleibt, sich begeistern lassen kann, wird Studierende mitreißen können. Das bedeutet auch: Rhetorische Kraft, die Fähigkeit zur Formulierung, will geübt und ausgeprägt sein.

Der Lehr-Lern-Prozess in den Fächern der Kommunikations- und Medienwissenschaft sieht sich mit einer zentralen Herausforderung konfrontiert: Studierende werden „unter Unsicherheit” an den Arbeitsmarkt geführt. Man kann nur ahnen, wie sich die Entwicklung im Medienbereich fortsetzen wird, wie technische Möglichkeiten Kommunikations- und Rezeptionsroutinen verändern werden. Das bedeutet, dass Lehrende wie Lernende flexibel bleiben müssen, sich immer neuen Ideen öffnen dürfen, darum wissend, dass es kaum klare und eindimensionale Antworten geben kann, dass sie sehr aufmerksam die gesellschaftliche Entwicklung verfolgen müssen. Dies erschwert es, die Bologna-Anforderungen zu Konzepten, Modulen, eindeutig beschriebenen Lehrveranstaltungen zu erfüllen, schließlich wird hier Lehre und Lernen zu einem „explorativen“ Prozess, der nach neuen Regeln und Normen für die Entwicklung menschlicher Kommunikation sucht. Glücklicherweise kann man mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Theorien der Sozialwissenschaften arbeiten. In dieser Weise darf moderne Hochschullehre an das humboldtsche, humanistische Bildungsideal anknüpfen. „Employability“, wie sie in vielen Konzepten bemüht wird, wird vor diesem Hintergrund zu einer tönernen Hülse. Die Erkenntnis: Geschult werden muss das Denken, das es erleichtert, sich undogmatisch und frei an den Ideen und Überlegungen der großen Theoriestränge – beispielsweise Konstruktivismus, Systemtheorie, kritische Theorie oder Marxismus – zu orientieren, um auf die Durchdringung der Realitäten – auch der beruflichen – bestmöglich vorbereitet zu sein. Nicht- oder vielleicht sogar Anti-Dogmatismus erscheint damit als wesentlicher Faktor für den Bildungserfolg des Einzelnen.

Die Erfordernis zur Flexibilität darf also nicht darüber hinwegtäuschen, dass es wertvolle und bis heute gültige Theorieansätze, Konzepte und Denktraditionen gibt, die die Kommunikationswissenschaften zu einem ebenso anspruchs- wie wertvollen Feld der Auseinandersetzung machen. Alle Angebote reflektieren diese Tatsache – und das Bestreben liegt darin, Studenten all jenes zu vermitteln, das aus einer (tatsächlich eingeschränkten Sicht der Lehre) notwendig ist, um nicht nur in der Arbeitswelt zu überleben, sondern auch psychische Belastungen in beruflichen Realitäten abzufedern.

Um auf dieser persönlichen Ebene zu bleiben – ich würde sehr konkret meine Rolle in Vorlesung und Seminar wie folgt beschreiben:

Die Grundregel meiner Lehrphilosophie lautet: Den Menschen hinter dem Studierenden sehen – jeder Einzelne kommt mit einer eigenen Geschichte, eigenen Themen, einem eigenen und spezifischen Lebensweg sowie den dazugehörigen Aufgaben – und wird seine Entscheidung für die Hochschule jeweils sehr individuell begründen. Niemand kann ernsthaft in die Köpfe derjenigen schauen, die seine Kurse gewählt haben. Diese Vielfalt an Gründen, Lehrveranstaltungen zu besuchen, ist ein Geschenk. Ich glaube, dass wir dies als Lehrende nicht vergessen dürfen, selbst in jenen Zeiten nicht, in denen wir uns überfordert und belastet fühlen.

Aktiv an Forschungsansätzen teilzuhaben, dazu etwas beizutragen – das ist notwendig, um aktuell und auf der Höhe der Zeit zu lehren – meine Studenten profitieren von meinem Engagement für die Forschung, von meinen konkreten Projekten und meiner Fähigkeit, mich in den fachlichen Diskurs der Wissenschaft mit klarer Stimme und durchdachten Ansätzen einzubringen.

Ich bemühe mich, ein guter „Coach“ im oben beschriebenen Sinne zu sein – dazu muss ich oft sehr klar kommunizieren, eindeutig formulieren und sinnvolle Ziele stecken – diese Ziele gebe ich bewusst und mit Blick auf meine Erfahrungen aus, um den Start in die Berufswelt zu erleichtern und zu unterstützen.

Ich freue mich darüber, wenn ich die jeweils persönliche Entwicklung von Menschen unterstützen darf, ihnen dabei helfen kann, ihren eigenen Weg zu finden, wobei ich mir bewusst darüber bin, dass jeder einzelne dieser Wege anders aussehen kann und muss – oder, um es mit John Dewey zu sagen: Erziehung/Bildung bedeutet nicht, auf das Leben „vorzubereiten“, sondern es bedeutet schlichtweg: Leben an sich.

Jeden Tag, an dem ich mit Studierenden zusammenarbeite, erkenne ich aufs Neue die Lebendigkeit und Kreativität, die Unterschiedlichkeit und Einzigartigkeit und das jeweils nicht zu vergleichende Talent jedes Menschen.

Um dies noch einmal zu betonen: Ich bin streng nicht- beziehungsweise antidogmatisch – dies betrifft Forschung wie Lehre, und hier folge ich dem ethischen Imperativ der radikalen Konstruktivisten, den Heinz von Foerster treffend in wenige Worte gefasst hat: „Handle stets so, dass die Zahl der Möglichkeiten wächst“. Eine solche Haltung ist nicht immer leicht 

durchzuhalten, sie zwingt dazu, die Zahl der „unerlaubten Fragen“ (im Sinne v. Foersters) im Unterricht zu reduzieren, und sie öffnet damit eine „Multiperspektive“ auf jedes Thema, das auch Theorien oder Denkschulen integriert, die ich für mein eigenes Denken eher am Rand sehen würde. So wird hegelsche Dialektik zu einem Grundprinzip, weil sie zu jeder These eine Gegenthese fordert. Ich ermutige meine Studierenden solche Gegenthesen mit Sorgfalt und präzise zu formulieren – und über Ansätze nachzudenken, wie eine Synthese aussehen kann. Im gleichen Moment gilt es als Nichtdogmatiker auch die Grenzen der aristotelischen Triadik zu erkennen. Es gibt hierfür eine wunderbare Denktradition – die der Aporetik, bei der es darum geht, Problemstellungen, die sich nicht auflösen lassen, so präzise zu beschreiben, dass man am Ende sokratisch nicht nur weiß, dass man nichts weiß, sondern auch möglichst nahe einem „Warum“ kommt, dass also die Nichtlösbarkeit möglichst genau beschrieben werden kann.

In einer guten Vorlesung lerne ich als Dozent selbst – und hier kann man gerne Heinrich von Kleist und seinen Ausführungen unter dem Titel “Die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden” folgen. Für mich bildet dies ein gutes Werkzeug zur Selbsteinschätzung – im Sinne einer Qualitätsbeurteilung der eigenen Lehre.

Meine Lehrveranstaltungen basieren kaum auf Powerpoint-Folien oder einem feststehenden Skript – nur dort, wo sie den Lernerfolg durch Strukturierung, Veranschaulichung unterstützen, wird beides eingesetzt. Aktivierende Lehrmethoden wie „Think-Pair-Share“ und „Peer Instruction“ sowie Konzepte mit „Inverted Classroom“ werden genutzt und mit „Klickern“ sowie passender Software unterstützt – dies ermöglicht, dass Lernen direkt in der Veranstaltung stattfinden kann. Auch in Vorlesungen suche ich den Diskurs – Studenten werden z.T. direkt und unmittelbar mit Fragen konfrontiert, auch um den Grad der Aufmerksamkeit zu steigern.

Ein wesentliches Element, den eigenen Lernerfolg zu kontrollieren, sind Lehr-Lern-Ziele – sind sie ausformuliert und dargestellt, zeigen sie die Ansatzpunkte für das Selbststudium und die Aspekte, die mit weiterführenden Materialien vertieft werden können. Narrative Elemente (insbesondere in Vorlesungen) unterstützen durch Veranschaulichung das Verständnis, sie sind wichtig und elementar, in meinem Verständnis von Hochschullehre nachgerade zentral.

Präzision ist im wissenschaftlichen Kontext eine Grundbedingung – dies gilt insbesondere in der Arbeit mit Sprache und mit Begriffen. Ich sehe eine meiner Hauptaufgaben darin, den Umgang mit dem Werkzeug unserer Kommunikation – der Sprache – zu fördern. Dies gilt bezogen auf das Präsentationsvermögen, bezogen auf schriftliche Abgaben und die Formulierung von Essays.

Erfolg bedeutet für mich, meinen Studierenden dabei geholfen zu haben, reflektiert, kritisch, entscheidungsorientiert und mutig in der Gesellschaft anzukommen – und stets die Rahmensetzungen zu hinterfragen, die ihnen gestellt sind.