Neues Semester startet mit zwei neuen Professoren

Heute im Kurzinterview: Prof. Dr.-Ing. Stefan Grube

      Prof. Dr.-Ing. Stefan Grube Prof. Dr.-Ing. Stefan Grube

Mit Beginn des Wintersemesters 2017/18 werden zwei neue Professoren die Fakultät Versorgungstechnik verstärken. Zunächst stellte sich Prof. Henning Zindler unseren Fragen. Nun folgt Prof. Stefan Grube .
Prof. Grube wurde für die neu geschaffene Professur "Anlagenbau mit Schwerpunkt Wassertechnik" berufen. 

Peukert (Pe): Herzlich willkommen an der Fakultät Versorgungstechnik, Herr Prof. Grube! Wir haben vier Fragen vorbereitet, die wir gerne an Sie richten möchten. Zunächst würden wir gerne wissen, welche Tätigkeit Sie zuvor ausgeübt haben?

Grube (Gr): Vielen Dank für die Willkommensgrüße. Ich war neun Jahre lang Entwicklungsleiter und Prokurist bei der ACO Beton GmbH einem Unternehmen der ACO Gruppe. Dort habe ich in der Entwicklung von Produkten der Abscheidetechnik und der Niederschlagswasserbehandlung gearbeitet. Des Weiteren habe ich in meiner Zeit bei ACO auch sehr aktiv die Normungsarbeit in Bereich der Abscheidetechnik mitgestaltet. Die Arbeit an technischen Standards und der damit verbundene fachliche Austausch auf hohem Niveau hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Dies ist sicherlich etwas, was ich als Professor der Ostfalia weiter mitgestalten werde. Vor meiner Zeit bei ACO war ich wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum. Studiert habe Bauingenieurswesen ich in Hannover, also nicht allzu weit von hier.

Pe: Warum wollten Sie Professor an unserer Fakultät werden und was möchten Sie hier erreichen?

Gr: Zunächst einmal muss ich eingestehen, dass ich eigentlich nie so richtig daran gedacht habe einmal Professor zu werden, obwohl mich die Lehre und Forschung bereits in der Promotionszeit sehr fasziniert und mir viel Spaß gemacht haben. Wegen der Freude an der Wissensvermittlung an junge Menschen habe ich während meiner beruflichen Tätigkeit in der Wirtschaft deshalb immer wieder regelmäßig Kontakt zu Universitäten und Hochschulen gehalten sowie Diplom-, und Bachelorarbeiten betreut. Regelmäßige Gastvorlesungen und ein Lehrauftrag an der Hochschule Bremen haben dies zusätzlich abgerundet und waren für mich das Salz in der Suppe.

Als ich dann letztes Jahr auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht wurde an der Ostfalia Professor im wasserwirtschaftlichen Anlagenbau zu werden, bin ich deshalb sofort aufmerksam geworden. Nach eingehender Recherche über die Hochschule, bin ich zur Überzeugung gelangt, dass ich die Chance einer Bewerbung auf diese Stelle an der Ostfalia definitiv nicht verstreichen lassen sollte. An der Ostfalia hat mich im ersten Moment die Vielfältigkeit der Möglichkeiten, die man hier als Professor haben wird und die sehr gute Ausstattung der Hochschule überzeugt. Sehr hilfreich für diesen ersten Eindruck aus der Ferne war die sehr gute Webseite insbesondere die der Fakultät mit den diversen Videos von aktuellen und ehemaligen Studierenden sowie über die Ausstattung der Labore, ob nun direkt oder indirekt in den Videos dargestellt. In Gesprächen mit dem Vorsitzenden der Berufungskommission hat sich mein Eindruck gefestigt, dass hier im Gegensatz zu anderen Hochschulen deutlich mehr bewegt wird und sehr gute Möglichkeiten neben der Gestaltung einer ansprechenden und guten Lehre auch zur Forschung gegeben sein müssen.

Erreichen möchte ich hier so einiges. Zuerst einmal, dass ich es schaffe eine sehr gute Lehre in meinen Vorlesungen zu etablieren. Meine Lehre soll für die Studierenden ansprechend und spannend sein. Dies ist erst einmal das wichtigste Ziel. Danach bzw. parallel dazu möchte ich mich stark in der Fachwelt der Sanitärtechnik einbringen. Hier sehe ich mittelfristig große Chancen den sanitärtechnischen Anlagenbau deutschlandweit mit dem Namen der Ostfalia deutlich stärker als aktuell zu verbinden. Wer zukünftig an die Sanitärtechnik denkt, soll zwangsläufig an der Fakultät Versorgungstechnik der Ostfalia nicht mehr vorbeikommen. Auch öffentlich geförderte Forschungsprojekte möchte ich einwerben. Hierfür bieten die Labore der Sanitär- und Abwassertechnik eine gute Ausgangsbasis.

Pe: Wie bereiten Sie sich auf Ihre Vorlesungen vor und welche Fächer werden Sie im WS 17/18 belegen?

Gr: Zurzeit arbeite ich meine ersten Vorlesungen aus. Im Wintersemester starte ich mit den Vorlesungen Baukunde, Biologie des Abwassers, Kläranlagentechnik und Sanitärtechnische Anlagen. Dazu bin ich noch in die Betreuung des VipTool Seminars eingebunden. In einem ersten Schritt lese ich sehr viel über die Themen der einzelnen Vorlesungsblöcke, um mein Wissen - insbesondere in den Details - wieder aus den hinteren Windungen meines Gehirns hervorzukramen. Danach setze ich mich an meinen Computer und erarbeite die Vorlesungsfolien in PowerPoint. Glücklicherweise habe ich von meinen neuen Kollegen die ein oder andere Foliensammlung geerbt, auf die ich dann aufbauen kann. Dies erleichtert die Arbeit doch erheblich, da z. B. nicht jede Grafik in einer Folie neu eingescannt oder erstellt werden muss. Zu guter Letzt redigiere ich alle meine Folien einer Vorlesung einen oder mehrere Tage, nachdem ich sie erstellt habe, um der Vorlesung den letzten Schliff zu geben.

Pe: Verraten Sie uns, was Sie gerne in Ihrer Freizeit machen oder wo und wie Sie auf neue Ideen kommen?

Gr: Ich lese gerne Bücher, am liebsten Science-Fiction Geschichten oder fantastische Geschichten wie sie zum Beispiel Walter Moers oder Stephen King schreiben. Eine große Sportskanone bin ich aktuell zwar nicht mehr, dennoch versuche ich zum Ausgleich regelmäßig zu Laufen und mit meiner Familie im Wald spazieren zu gehen. Ansonsten habe ich eine große Fantasie, die ich regelmäßig in Erzählungen und Geschichten für meine und die Nachbarskinder einfließen lasse. Einige davon habe ich schon auf Tonband aufgenommen oder für eine evtl. spätere Veröffentlichung aufgeschrieben. Ab und an kann mich ebenfalls ein gutes Computerspiel begeistern.

Die besten Ideen sind mir in den letzten Jahren immer dann gekommen, wenn ich einmal nicht sofort einschlafen konnte. Dann hängen meine Gedanken an den Problemen des Tages oder der Woche und versuchen eine Lösung zu finden. Viele gute Ideen hatte ich auch in den letzten beruflichen Jahren in Brainstorming-Meetings mit gemischten Teams aus Kollegen der diversen Fachrichtungen oder Abteilungen. Bei solchen Meetings entsteht manchmal aus einem anfänglichen ggf. sogar sinnfreien Gedanken über das Weiterspinnen dieses Gedankens eine großartige und ggf. komplett neue tolle Idee. Eine der besten Produktentwicklungsideen der letzten Jahre bei meiner alten Wirkungsstätte wurde bei einem solchen Treffen hervorgebracht.

Aber zu guter Letzt: Ideen kommen einfach, das wird sich sicherlich nie ändern. Ich liebe aber ganz besonders den Moment, wenn sich eine Idee gerade so just in diesem Moment in den Kopf setzt. Wenn sie dann sofort mit Anderen diskutiert und besprochen werden kann, sie sozusagen herauskommt, dann ist das immer ein ganz besonderer Moment. Dies macht mir ganz viel Spaß und motiviert mich ungemein.

Pe: Vielen Dank für das Interview und ein gutes, erstes Semester!

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