Just-in-Time Teaching

Just-in-Time Teaching (JiTT)  ist eine effektive Lehrinnovation, die die Lehrveranstaltungszeit nicht vorrangig für die Vermittlung des Lehrstoffes nutzt, sondern um auf die Schwierigkeiten der Studierenden mit diesem Stoff einzugehen. Studierende bearbeiten dazu vor dem nächsten Lehrveranstaltungstermin per Internet sorgfältig formulierte Aufgaben und Fragen. Lehrende verschaffen sich dann kurz vor der Lehrveranstalung – just in time – einen Überblick über die studentischen Arbeitsergebnisse und passen darauf aufbauend die Lehrveranstaltung den Bedürfnissen ihrer Studierenden an. JiTT schafft eine „Feedback-Schleife”, die mit der Vorbereitung der Studierenden beginnt und bestimmt, was in der Lehrveranstaltung geschieht.

Was kann Just-in-Time Teaching in der Hochschullehre bewirken?

Die hochschuldidaktische Forschung der letzten Jahrzehnte lässt an einer Erkenntnis keinen Zweifel: Umgebungen, die aktives Lernen unterstützen, führen zu besseren Ergebnissen als traditionelle Lehrveranstaltungen. Aber sie fordern von Lehrenden ein gewisses Mehr an aktiver Gestaltung des Lernprozesses und übertragen Studierenden einen guten Teil der Verantwortung für den Lernprozess. JiTT trägt dem Rechnung und ermöglicht vor allem

  • eine effektive Nutzung der Kontaktzeit im Hörsaal.
  • Studierenden die Lernzeit außerhalb des Hörsaales zu strukturieren und effektiv zu nutzen.
  • ein gewisses Maß an Teamgeist zu generieren. Studierende und Lehrende arbeiten gemeinsam auf dasselbe Ziel hin: den Kurs mit einem Maximum an dauerhaftem Verständnis abzuschließen. 

Was Just-in-Time Teaching nicht ist

  • Just-in-Time Teaching ist kein Just-in-Time Learning. Es geht nicht darum, dass Studierende Inhalte erst lernen, wenn sie sie brauchen. Es geht darum, dass Lehrende rechtzeitig von den Schwierigkeiten ihrer Studierenden mit den Inhalten erfahren, um darauf eingehen zu können.
  • Auch wenn JiTT webbasierte Komponenten verwendet, hat es wenig gemeinsam mit Web-Based-Training, E-Learning und dergleichen. Der wesentliche Anteil der Lehre passiert bei JiTT im Hörsaal in der Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden. Die webbasierten Materialien dienen in erster Linie als Kommunikationswerkzeug und in zweiter Linie als Ersatz der Stoffvermittlung im Hörsaal.
  • JiTT ist nicht gleichbedeutend mit der automatischen Bewertung studentischer Übungen. Natürlich ist entsprechende Technologie für JiTT sehr hilfreich, dient aber bei JiTT vorrangig der oben beschriebenen Feedback-Schleife.

Weitere Informationen

  • Die JiTT-Webseite bietet detaillierte Informationen zu Verfahren und didaktischen Forschungsergebnissen.
  • Das Preisträger-Video des niedersächsischen campusemerge Hochschullehrpreises erklärt auf unterhaltsame Weise effektive Lehre und u.a. auch JiTT.
  • LON-CAPA ist eine im internationalen Verbund entwickelte Plattform, die JiTT unterstützt. LON-CAPA wird seit Jahren an der Ostfalia erfolgreich eingesetzt und mitentwickelt.
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