Projektvorstellung des aktuellen Forschungsprojekts in der Sozialen Arbeit

  • 12.04.24 09:40
  • Marie Ruhm

Projektvorstellung des aktuellen Forschungsprojekts in der Sozialen Arbeit

Brennpunkt ist nicht gleich Brennpunkt?! Eine multiperspektivische Betrachtung von Selbst- und Fremdwahrnehmungen von Schulen in sozial deprivierter Lage

 

Projektvorstellung

Seit einiger Zeit wächst das Interesse an Schulen mit sozial benachteiligenden Problemlagen auch in Deutschland. Diese Schulen werden oft mit Schlagworten wie "Schulen in schwieriger Lage" oder "Brennpunktschulen" bezeichnet. Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Begriffen? Die Definition bleibt oft vage und die Wahrnehmungen von innen und außen können stark variieren. Während einige Schulen in der Öffentlichkeit klar als Brennpunktschulen wahrgenommen werden, trifft dies auf andere Schulen mit ähnlichem sozialen Hintergrund nicht zu.

In einer Ruhrgebietskommune hat sich das Projekt "Brennpunkt ist nicht gleich Brennpunkt?!" zum Ziel gesetzt, das Verhältnis von Selbst- und Fremdwahrnehmungen ausgewählter Grund- und weiterführender Schulen multiperspektivisch zu untersuchen. Dabei werden verschiedene Methoden kombiniert, um ein umfassendes Bild zu erhalten.

 

Projektziele

Das Projekt zielt darauf ab, die Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmungen von Schulen in sozial deprivierten Gegenden zu untersuchen und zu verstehen. Konkret sollen folgende Ziele erreicht werden:

  1. Erfassung der Fremdwahrnehmung von Schulen durch Presseberichte, Daten der Schulstatistik sowie Experteninterviews mit der Schulaufsicht und dem Schulträger.

  2. Erfassung der Selbstwahrnehmung von Schulen durch Gruppeninterviews mit verschiedenen Akteuren aus der Schulpraxis.

  3. Identifizierung von Diskrepanzen und Gemeinsamkeiten zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmungen.

  4. Entwicklung von Empfehlungen und Handlungsempfehlungen für Schulen und Bildungsinstitutionen basierend auf den Ergebnissen der Studie.

 

Projektmethodik

Das Projekt wird multimethodisch durchgeführt, um ein umfassendes Verständnis zu gewährleisten. Folgende Methoden werden angewendet:

  1. Analyse von Presseberichten und Schulstatistiken: Durch die Analyse von Presseberichten und offiziellen Schulstatistiken werden Hinweise auf die Fremdwahrnehmung von Schulen gesammelt.

  2. Expert:inneninterviews: Interviews mit Vertretern der Schulaufsicht und dem Schulträger ermöglichen einen Einblick in die externe Wahrnehmung von Schulen.

  3. Gruppeninterviews: Interviews mit verschiedenen Akteuren aus der Schulpraxis (Lehrkräfte, Schulleitung, Schüler, Eltern etc.) werden durchgeführt, um die Selbstwahrnehmung der Schulen zu erfassen.

  4. Dokumentenanalyse: Zusätzlich werden relevante Dokumente wie Schulprogramme, Schulcurricula oder interne Berichte analysiert, um weitere Einblicke zu gewinnen.

 

Projektergebnisse

Die Ergebnisse des Projekts werden wichtige Einblicke in das komplexe Gefüge der Wahrnehmungen von Schulen in sozial deprivierten Gebieten liefern. Durch die multiperspektivische Betrachtung sollen nicht nur Unterschiede aufgezeigt, sondern auch Gemeinsamkeiten und Potenziale für eine positive Weiterentwicklung identifiziert werden. Auf dieser Basis können Empfehlungen und Handlungsempfehlungen für Schulen und Bildungsinstitutionen abgeleitet werden, um eine bestmögliche Unterstützung der Schulen in schwieriger Lage zu gewährleisten.

 

Projektträger und -finanzierung

Das Projekt "Brennpunkt ist nicht gleich Brennpunkt?!" wird von der Wübben Stiftung Bildung finanziert. Die Projektleitung liegt in den Händen von Prof. Dr. Björn Hermstein

 

 

Prof. Dr. Hermstein hält am 29.05.2024 um 14:15 Uhr seine Antrittsvorlesung zum Thema Bildungskommunen im Hörsaal H007 am Campus Suderburg.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Hier geht's zur Anmeldung.

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