Wie wird aus Abwasser wieder Trinkwasser? Was ist der „gläserne
Kunde“? Und wo kann ich später arbeiten, wenn ich Soziale Arbeit studiere? Das und mehr konnten
Schülerinnen und Schüler am Donnerstag, 16. November, beim „Studium unter der Lupe“ am
Ostfalia-Standort in Suderburg erfahren.
Die jährlichen Hochschulinformationstage „Studium unter der Lupe“,
die an allen vier Standorten der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften stattfinden,
bieten Schülerinnen und Schülern mit Campus- und Laborführungen, Studiengangsvorstellungen und
Schnuppervorlesungen die Möglichkeit, einen ganz persönlichen Eindruck davon zu bekommen, was ein
Studium ausmacht. Viele Schulklassen nutzten die Gelegenheit, den Campus Suderburg mit seinen
Angeboten noch besser kennenzulernen. Die Fakultäten Handel und Soziale Arbeit sowie
Bau-Wasser-Boden stellten ihre sechs Bachelorstudiengänge vor und gaben Einblick ins
Hochschulleben. Darüber hinaus gab es ergänzende Angebote der Zentralen Studienberatung, des
Sprachenzentrums und des Lerncoachings, um individuelle Fragen zum Studieren,
Zulassungsvoraussetzungen oder Studienfinanzierung zu beantworten.
Ostfalia-Mitarbeiter Paul Mandelkow aus der Fakultät
Bau-Wasser-Boden begrüßte die Teilnehmenden im großen Hörsaal auf dem Campus: „Eine richtige
Vorlesung zu besuchen, mit Studierenden und Lehrenden vor Ort zu sprechen – das hilft, einen realen
Eindruck von Lehrinhalten aber auch vom studentischen Leben auf unserem Campus zu bekommen. Das
sind wertvolle Erlebnisse, die die Entscheidung für das richtige Studium leichter machen können.
Mit diesem Tag wollen wir Euch und Ihnen einen direkten Zugang geben.“
Begrüßung beim Studium unter der Lupe
im Hörsaal der Ostfalia Hochschule durch Ostfalia-Mitarbeiter Paul Mandelkow.
Rund 200 Studieninteressierte nutzten das Angebot, darunter
Schülerinnen und Schüler der BBS Bad Bevensen und des Lessing-Gymnasiums Uelzen, und nahmen an neun
unterschiedlichen interaktiven Workshops, einführenden Vorlesungen und Laborveranstaltungen teil,
die für diesen Tag konzipiert worden waren. Dabei erhielten sie detaillierte Informationen über
Karriereaussichten und mögliche Vertiefungen. Kimberly Fischer schließt derzeit ihr Bachelorstudium
Handel und Logistik ab und freute sich über die Gelegenheit, den Campus nochmal neu zu entdecken. „
Ich finde es sehr spannend, die Hochschule neu kennenzulernen, weil ich während der Pandemie fünf
Semester online studiert habe und die Räumlichkeiten für mich teilweise fremd sind. Das ist hier
heute wie eine Schnitzeljagd für mich“, erklärt die Studierende.
Im Labor für experimentelle und empirische Markt- und Managementforschung erklärte
Jennifer Schultz (links) den Schulklassen die verschiedenen Möglichkeiten experimenteller
Forschung, die in diesem Labor ausprobiert und untersucht werden. Hier erklärt sie
Linus Lienkamp und seinen Mitschülerinnen und Mitschülern den Prozess der
Eye-Tracking-Analyse, bei dem der Blick über den Bildschirm oder durch eine spezielle
Brille aufgezeichnet und ausgewertet wird.
Das Rahmenprogramm aus Infoständen, Kurzvorträgen und Campusführung
wurde interaktiv genutzt. Die Teilnehmenden konnten selbst entscheiden, ob sie sich für den
App-gestützten Campusrundgang in Eigenregie mit dem Actionbound der Ostfalia Hochschule oder eine
themenbasierte Laborführung interessierten. So konnten sie sich individuell mit der Hochschule
vertraut machen und Hörsäle, Bibliothek, Labore und Freizeitangebote selbst oder in der Gruppe
erkunden.
Der Koordinator für digitale Entwicklung des Landkreises Uelzen,
Thies-Benedict Lüdtke, besuchte die Hochschule zu diesem Aktionstag vor dem Hintergrund der
Digitalisierung als gesellschaftlichem Trend. „Die Vielfalt an technischen Möglichkeiten an diesem
Standort und die wichtigen praktischen Einblicke helfen den Schülerinnern und Schülern bei der
Entscheidungsfindung zu Themenbereichen noch im Schulalltag und auch bei späteren Karrierefragen“,
sagt Lüdtke.
Das bestätigt Linus Lienkamp, Schüler des Lessing-Gymnasiums Uelzen:
„Wir sind heute hierhergekommen, um Themeninspirationen für unsere Facharbeit zu finden. Beim
ersten Vortrag in der Angewandten Informatik zur RSA-Verschlüsselung kamen mir schon direkt erste
Ideen für ein Thema und jetzt gerade interessiert mich auch die Durchführung der
Eye-Tracking-Geräte. Die Auswertung und Trends finde ich fortschrittlich und es ist faszinierend,
wie genau die Daten erfasst und dargestellt werden.“
Vier Erasmus-Studierende aus Portugal, die gerade am Campus
Suderburg studieren, beteiligten sich mit einem Infostand am Rahmenprogramm und konnten dadurch
persönlich von ihren Erfahrungen zu ihrem Auslandsaufenthalt berichten. Luis Barros, der bereits im
Sommer 2022 aus Portugal nach Suderburg kam und damit länger als nur ein Semester blieb, hat nun
seinen Bachelorabschluss in der Tasche. Barros empfand Suderburg als Studienstandort schon damals
im Bewerbungsprozess um ein Auslandsstipendium als geeignet, da er die drei anderen
Hochschulstandorte Salzgitter, Wolfsburg und Wolfenbüttel als nicht weit entfernt erachtete und
darin den Vorteil weiterer Zusammenarbeit sieht. Außerdem schätzt er die Nähe zum Hamburger Hafen
als Chance für seine späteren Karriereaussichten, wobei er der Ostfalia Hochschule die nächsten
Jahre dank neuer Forschungsprojekte als Wissenschaftlicher Mitarbeiter erhalten bleibt: „Es war
mein Ziel, hier an der Ostfalia Hochschule auch weiterhin arbeiten zu dürfen und ich freue mich
über die entstandenen Kontakte, die mir meinen Erasmus-Aufenthalt so unkompliziert ermöglicht
haben. Ich kann nur jedem empfehlen, mindestens ein Semester an einer internationalen
Partnerhochschule zu verbringen. Es lohnt sich.“
Text: M. Ruhm/ZIM
Fotos: M. Ruhm (Ostfalia)