Elf Studierende des Studiengangs Handel und Logistik fuhren in diesem Semester in Begleitung von Prof. Dr. Christian Rafflenbeul-Schaub und Lea Kruckenberg M.A. zu Standorten von fünf großen Handelsunternehmen im Ruhrgebiet. Den Auftakt machte die Becker Stahl-Service GmbH in Bönen (Tochtergesellschaft der Klöckner & Co SE, einem der weltweit größten produzentenunabhängigen Stahlhändler), die ihre Kunden jährlich mit 1 Million Tonnen Stahl, Edelstahl und Aluminium beliefert und dabei auf Flach- und Bandstahl spezialisiert ist. Hier konnten die Studierenden sehen, wie Bandstahlrollen kundenauftragsindividuell zugeschnitten und Flachstahlrohlinge für Karosserieteile vorbereitet werden.

Besichtigung des Lagers der Becker Stahl-Service GmbH.
Foto: C. Rafflenbeul-Schaub

Anschließend ging es nach Unna zur Unternehmenszentrale der Woolworth GmbH, die deutschlandweit über 600 Filialen der Betriebsform Nonfood-Discounter betreibt. Das Unternehmen gab Einblicke in seine Expansionsstrategie und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Logistik. Abgerundet wurde der Besuch durch eine Besichtigung des Zentrallagers, von dem aus sämtliche Filialen beliefert werden.

Höhepunkt der Exkursion war der Besuch des Ostfalia-Kooperationspartners Brenntag, dem Weltmarktführer in der Chemiedistribution. Dazu gehörte die Besichtigung des firmeneigenen Lebensmittellabors des Geschäftsbereichs Life Science in der Konzernzentrale in Essen. Hier lernten die Studierenden, dass Brenntag nicht nur Produkte an seine Kunden liefert und logistische Services bietet, sondern auch dabei unterstützt, maßgeschneiderte Lösungen für deren Bedürfnisse zu entwickeln. Außerdem erhielten die Studierenden einen umfassenden Einblick in Brenntags größten Logistikstandort in Deutschland und konnten das 40 Meter hohe automatisierte Hochregallager besichtigen.

Die Exkursionsgruppe am Brenntag Logistik-Standort in Duisburg.
Foto: Privat

Im Anschluss führte der Weg zur Delivery Station Duisburg der Amazon Deutschland Transport GmbH (Amazon Logistics), die als Paketdienstleister die Zustellung der Kundenbestellungen auf der letzten Meile komplementär zu anderen Paketdienstleistern erbringt. Hier erfuhren die Studierenden, wie die Zustellung auf der letzten Meile in die Abläufe des Amazon-Konzerns eingebunden ist, und bekamen Einblicke in die Abläufe der Paketversendung sowie Tipps für den Bewerbungsprozess bei Amazon.

Am letzten Tag der Exkursion hatten die Studierenden die Gelegenheit, das Frischezentrum der REWE Dortmund Frischelogistik zu besichtigen, das mit 45.000 qm Dortmunds „größter Kühlschrank“ ist und täglich rund 400 REWE-Märkte in Nordrhein-Westfalen mit Obst, Gemüse, Käse, Molkereiprodukten und anderen Kühlartikeln beliefert. Hier konnten die Studierenden erleben, welcher Aufwand bei Obst und Gemüse im Vergleich zu industriell gefertigten Produkten betrieben wird, um die Qualität der Ware beim Wareneingang zu prüfen und darüber hinaus sicher zu stellen.

Ein Studierender resümierte: „Ich fand besonders gut, dass alle Unternehmen von den Produkten, der Lagerumsetzung und der Unternehmenskultur sehr verschieden waren. Man konnte vieles aus der Theorie in der Praxis sehen und darüber hinaus auch neue Ansätze kennenlernen.“

Exkursionsleiter Rafflenbeul-Schaub freute sich: „Alle Unternehmen haben sich sehr viel Zeit genommen, um Einblicke in die Praxis zu ermöglichen, über die Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten zu informieren und die vielen manchmal auch kritischen Fragen der Studierenden zu beantworten."

Text: Lea Kruckenberg, Christian Rafflenbeul-Schaub/vh
Fotos: Ostfalia/privat