Ostfalia-Forschende untersuchen am Beispiel des AWO-Wohn- und Pflegeheims „Im Kamp“ das Unterstützungspotenzial von digitalen Technologien
An der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ist ein neues Forschungsprojekt zur sinnvollen Unterstützung durch Roboter in Wohn-und Pflegeeinrichtungen gestartet. In dem Projekt „ Innovative Betreuung, Versorgung und Pflege in Wohn- und Pflegeeinrichtungen durch Roboter – ein bürgerwissenschaftlicher Ansatz“ arbeitet ein interdisziplinäres Team aus den Fakultäten Gesundheitswesen und Informatik mit dem AWO-Bezirksverband Braunschweig e. V. zusammen. Gefördert wird das Projekt bis Juni 2023 von der Stiftung Zukunftsfonds Asse.
In dem für insgesamt 18 Monate angelegten Projekt sollen gemeinsam mit Mitarbeitenden, Bewohnerinnen und Bewohnern des AWO-Wohn- und Pflegeheims „Im Kamp“ in Wolfenbüttel sowie ihren Angehörigen Ideen zu zwei Forschungsfragen entwickelt werden:
1. Wie könnte eine Unterstützung in der Pflege oder anderen Bereichen des alltäglichen Lebens
erfolgen?
2. Wie könnte die Lebensqualität von Bewohnerinnen und Bewohnern durch den Einsatz des
humanoiden Roboters CRUZR gefördert werden?
Dafür werden spezifische Anwendungsszenarien identifiziert, der Roboter hinsichtlich konkreter Funktionen programmiert und im Praxisalltag eingesetzt sowie anschließend die Wirkung des Robotereinsatzes evaluiert.
„Hierbei geht es natürlich nicht darum, Mitarbeitende in der Pflegeeinrichtung zu ersetzen. Das Ziel ist, dass die Forschenden gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Pflegeeinrichtung untersuchen, welche Unterstützungsmöglichkeiten die Robotertechnik leisten könnte – ob nun in Bereichen des Pflegeprozesses, in der Betreuung oder dadurch, dass Bewohnerinnen und Bewohner durch die Technik befähigt werden, in bestimmten Aufgaben wieder eigenständiger zu agieren“, erklärt Ellen Arndt, Einrichtungsleiterin vom AWO Wohn- und Pflegeheim Im Kamp.
„Besonders auf die Wirkung des Roboters wird in diesem Projekt großen Wert gelegt. Ein Einbezug der adressierten Nutzerinnen und Nutzer ist unerlässlich“, erklärt Prof. Dr. Reinhard Gerndt, der das Projekt von Seiten der Fakultät Informatik betreut.
Prof. Dr. Martina Hasseler von der Fakultät Gesundheitswesen sagt: „Da der Pflegeprozess ein zentrales professionelles Instrument der Gestaltung pflegerischer Versorgung in allen Settings und Sektoren ist, wird die Sinnhaftigkeit der digitalen Technologien die Akzeptanz beeinflussen und damit auch, wie gut sie in den Pflegeprozess integriert werden können. Daher ist es wichtig, dass in der Entwicklung von digitalen Technologien in der Pflege immer die Gestaltung des Pflegeprozesses mitgedacht wird.“
Eine Zusammenarbeit der besonderen Art: Gerret Lose, wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Forschungsprojekt der Ostfalia, mit dem humanoiden Roboter CRUZR.
Text: Krebs/ZIM
Foto: Ostfalia