Ostfalia-Forschende mit "FAIR Data and Software Award Lower Saxony" ausgezeichnet

  • 22.11.24 07:26
  • Nadine Zimmer
  •   Wolfenbüttel / Am Exer Wolfenbüttel

Erstmals hat die Landesinitiative Forschungsdatenmanagement Niedersachsen (FDM-NDS) in diesem Jahr den „FAIR Data and Software Award Lower Saxony vergeben – die Preisverleihung fand im Rahmen der Jahresveranstaltung von FDM-NDS in Hannover statt. Gemeinsam mit einem Team aus der Labormedizin gehören auch die Ostfalia-Forschenden Prof. Dr. Frank Klawonn und Sandra Klawitter (M.Sc.) zu den Ausgezeichneten. Den Preis erhielten sie für die von ihnen entwickelte Software reflimR – ein neuartiges Instrument für die schnelle und transparente Überprüfung von Referenzintervallen („Normalbereichen“ ) in klinischen Labors.

Das reflimR-Software-Paket, das von dem Team open source zur Verfügung gestellt wird, bietet ein einfaches und robustes dreistufiges Verfahren zur Schätzung von Referenzintervallen aus Routinelabordaten, die einen unbekannten Anteil an pathologischen Ergebnissen enthalten können. In dem Projekt arbeiten Wissenschaftler*innen verschiedener Fachrichtungen und Institutionen interdisziplinär zusammen – neben Forschenden der Ostfalia sind Expertinnen und Experten des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung, der Technischen Universität München, des Medizinischen Fachverlags trillium, des Instituts für Hämostaseologie und Pharmakologie, des Instituts für Medizinische Diagnostik, beide Berlin, und der Deutschen Herzstiftung München beteiligt.

„Im Vergleich zu vielen anderen Algorithmen ist die reflim-Funktion extrem schnell“, erklärt Prof. Dr. Frank Klawonn aus der Fakultät Informatik. Ostfalia-Mitarbeiterin Sandra Klawitter, die das Projekt während der Preisverleihung in Hannover näher vorstellen konnte, freut sich über die Anerkennung: „Der Preis zeigt uns, dass es sich lohnt, Software nicht nur für eine Veröffentlichung zu implementieren, sondern auch für andere kostenlos nutzbar zu machen. Medizinische Labore müssen ihre Referenzintervalle, also „Normalbereiche“, regelmäßig überprüfen. Das leistet unsere Methode, die wir mit der Software zur Verfügung stellen, auf einfache und nutzerfreundliche Weise.“

Neben den Standardlaborparametern, die beispielsweise im kleinen oder großen Blutbild enthalten sind, gibt es mittlerweile Verfahren, die zahlreiche Proteine im Blut messen können. Für diese Proteine können mit der Software reflimR Referenzbereiche bestimmt werden, die auch bei Forschungsfragen eine wichtige Rolle spielen. Der Preis in der Kategorie Software ist mit 3000 Euro dotiert. Mit dem Preisgeld will das Team nun die Software erweitern, um Messungen unterhalb der Nachweisgrenze adäquat berücksichtigen zu können und um altersabhängige Referenzintervalle zu bestimmen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Foto_Sandra_Klawitter_FDMNDS_Preisverleihung Ostfalia-Mitarbeiterin Sandra Klawitter (M.Sc.) aus der Fakultät Informatik stellte das „ reflimR“ -Projekt während der Preisverleihung in Hannover näher vor.

Text: Nadine Zimmer, 22.11.2024
Foto: Max Hassenstein

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