Ostfalia-Forschende aktiv an der Vermeidung von Meeresmüll beteiligt. Sie untersuchen das Recycling von Fischernetzen in Vietnam

  • 06.12.22 16:22
  • Doris Zweck

An der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ist ein neues Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Vermeidung von Meeresmüll in vietnamesischen Küstengewässern gestartet. In dem Projekt „ Prevention, reduction and recycling of fishnet pollution in Vietnamese coastal waters  – NET-Works“ arbeitet ein interdisziplinäres Team aus den Instituten für Recycling und Medienmanagement mit drei vietnamesischen Universitäten und dem vietnamesischen Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zusammen. Gefördert wird das Projekt bis September 2025 im Rahmen des Förderprogramms gegen Meeresmüll des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)  mit insgesamt 3,5 Millionen Euro

In dem für insgesamt 35 Monate angelegten Projekt sollen zunächst gemeinsam mit Fischereibetrieben und kunststoffverarbeitenden Unternehmen in Vietnam nationalen Daten zur Identifizierung und Quantifizierung von Quellen von Kunststoffabfallemissionen aus Fischereiaktivitäten erhoben und Lebenszyklusinformationen zusammengestellt werden.

Das Projekt fördert zudem den Aufbau von Kapazitäten in der Hochschulbildung zur Analyse von Produktlebenszyklen, der Definition von Recyclingwegen und der Festlegung neuer Wertschöpfungsketten. Dies erscheint notwendig, da die Umweltprobleme sehr komplex sind und zukünftige Generationen von Wissenschaftlern und Mitarbeitern in Unternehmen Synergien aus der Vernetzung nutzen müssen.

„Ein wichtiges Element dieses Projekts ist es, Demonstrationszentren für Kunststoffrecycling einzurichten, um das öffentliche Umweltbewusstsein zu stärken und der vietnamesischen Kunststoffindustrie Möglichkeiten zur Entwicklung von Recyclingmaterial und neuen Produkten zu eröffnen. Hierdurch soll der Modellcharakter der Kreislaufwirtschaft in der Fischerei unterstützt und der Transfer der Projektergebnisse in die Gesellschaft und Politik sichergestellt werden“, erklärt Dr. Thomas Potempa, Projektkoordinator von der Ostfalia.

„Dieses Projekt wird uns aufgrund der großen kulturellen Unterschiede im ersten Schritt wieder zu Schülern werden lassen. Vieles, was uns im Team zuvor als gesicherte Tatsache erscheint, werden wir hinterfragen und in einen neuen gemeinsamen Kontext bringen müssen. Ich glaube, das ist die Bereicherung, die in solchen internationalen Projekten liegt und die wir auch in Zukunft für die Zukunft unser Studierenden nutzen sollten.“

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Aquakultur in Seen                   Austernzucht

 

Text und Bilder: Dr. Thomas Potempa, Ostfalia

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