Gender Mainstreaming
"Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen
Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu
berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt.“ (www.bmfsfj.de)
Für (hochschul-)politische Entscheidungen heißt dies, dass zuvor die Auswirkungen auf die
jeweilige Situation von Frauen und Männern analysiert und berücksichtigt werden. Das Ziel von
Gender Mainstreaming ist die Durchsetzung tatsächlicher Chancengleichheit für die Geschlechter.
Geschichte
Wo wirkt Gender Mainstreaming?
Geschichte
Gender Mainstreaming wurde 1995 auf der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking vor dem Hintergrund der Entwicklungszusammenarbeit als internationale Strategie festgelegt und von Delegierten aus 189 Ländern unterzeichnet. Die Ursprünge werden daher als „Bottom-Up“-Entwicklung beschrieben. Seit Mitte der 1990-er Jahre hat sich die Europäische Union der Strategie des Gender Mainstreaming verpflichtet. Im Amsterdamer Vertrag, der 1999 in Kraft trat, wurde Gender Mainstreaming rechtlich verbindlich für die EU-Mitgliedsländer festgeschrieben. Dies soll in der Bundesrepublik Deutschland seitdem auf allen relevanten rechtlichen Ebenen und in Förderprogrammen umgesetzt werden, also auch im Hochschulbereich.
Wo wirkt Gender Mainstreaming?
Gender Mainstreaming ist als Querschnittsaufgabe zentraler Bestandteil aller Prozesse und zu einer „Top-Down“-Strategie geworden. Gender Mainstreaming ist Teil von Qualitätsentwicklung, Zielvereinbarungen, Controlling oder Gesetzes- und Entscheidungsfolgenabschätzung. Es soll daher in allen Entscheidungsprozessen wie ein Strang eines Zopfes von vornherein integriert werden und durchgängig wirken.
Die Strategie des Gender Mainstreaming bezieht die Potenziale und konkreten Situationen von Frauen und Männern ein. Sie zielt damit auch auf eine Veränderung der Rahmenbedingungen, Strukturen und Organisationskulturen ab.
Zur Umsetzung von Gender Mainstreaming benötigen die Akteurinnen und Akteure Genderkompetenz. Das heißt, dass sie in der Lage sind, genderspezifisch benachteiligende Strukturen zu erkennen und wissen, wie diese verändert werden könnten. Dazu wurden zahlreiche Analyse- und Planungsmethoden entwickelt, wie zum Beispiel:
- die 3-R-Methode (sowie 4- und 5-R-Methode)
- geschlechterdifferenzierte Statistiken
- Gender-Analysen
- 4 GeM-Schritte
- Sechs Schritte Prüfung
- Genderorientierte Projektplanung GOPP
Grundlagen
Umsetzung im Land Niedersachsen
Umsetzung im MWK Niedersachsen
Instrumente und Methoden
Methoden, Instrumente, Anleitungen (aktualisiert bis 02/2014)
Umsetzung an der Ostfalia
Sonstiges
Zusammenhang von Gender Mainstreaming und Diversity Management