Intelligente Systeme für Energie und Mobilität

Forschungsgegenstand sind intelligente Systeme für das Management von integrierten Systemkomponenten im Bereich Energiemanagement und -versorgung, Fahrdynamik, elektrische Antriebe, Fahrerassistenz und integrale Fahrzeugsicherheit. Im Energiebereich liegt ein Schwerpunkt bei der Nutzung regenerativer Energiequellen.

  

 Aktiv in dem Forschungsfeld sind folgende Professorinnen und Professoren:

Fakultät Elektro- und Informationstechnik

Fakultät Fahrzeugtechnik

Fakultät Handel und Soziale Arbeit

Fakultät Informatik

Fakultät Maschinenbau

Fakultät Verkehr-Sport-Tourismus-Medien

Fakultät Versorgungstechnik

 


 

Einblick in die Forschung

Im Interview stellen die Forschenden das Forschungsfeld und eines ihrer Forschungsprojekte vor.

 

Intelligente Systeme für Energie und Mobilität - Prof. Bikker und Prof. Cerbe

"Zu den großen Zukunftsthemen leisten wir unseren Beitrag" – Prof. Bikker und Prof. Cerbe im Interview über das Forschungsfeld

Energie und Mobilität sind bedeutsame Bereiche – volkswirtschaftlich, gesellschaftlich, ökologisch. Im Interview erklären die beiden Professoren Gert Bikker und Thomas Cerbe, warum das Forschungsfeld "Intelligente Systeme für Energie und Mobilität" einen hohen Stellenwert an der Ostfalia hat. Und sie sprechen darüber, mit welchen Projekten sie die Entwicklung gestalten und wieso auch die Lehre von der Forschung profitiert.

 


Herr Professor Bikker, Herr Professor Cerbe, unter dem Dach der Ostfalia spielen Forschungsaktivitäten in den Bereichen Energie und Mobilität eine große Rolle. Was unterscheidet Ihr Forschungsfeld von den anderen?

Gert Bikker: Es stimmt, die Themen Energie und Mobilität sind auch in anderen Forschungsfeldern stark vertreten. Dort beschäftigen sich unsere Wissenschaftler vorrangig mit der technischen Weiterentwicklung von Komponenten und Teilsystemen. Wir dagegen betrachten es eher im übergeordneten Zusammenwirken: Unsere Aufgabe ist es, diese Teilsysteme geschickt auch durch Informationssysteme und Digitalisierung zu kombinieren – um so neue Funktionen zu erhalten.

Thomas Cerbe: E-Carsharing ist ein gutes Beispiel, um das zu verdeutlichen. Carsharing ist ein System, das von Kommunikation über GPS bis hin zu Digitalisierung anspruchsvolle Technologien miteinander verbindet. Es bietet Menschen die Möglichkeit, sich ein Fahrzeug zu teilen und es bei Bedarf zu nutzen – das ist intelligente Mobilität. Und was geschieht in der Zeit, in der die Fahrzeuge nicht gebraucht werden? Da kann die Flotte, die über viele Speicher verfügt, überschüssige Energie in das Netz einspeichern und so zum Energielieferanten werden. So verknüpfen wir ein intelligentes System für Mobilität mit einem intelligenten System für Energie.

 


Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein solches System Erfolg hat?

Thomas Cerbe: Wir benötigen ein funktionierendes Geschäftsmodell, denn ein Betreiber muss mit dem System Geld verdienen können. Die Technik ist das eine, das andere sind die Akzeptanz der Nutzer und die Wirtschaftlichkeit. Am Institut für Verkehrsmanagement am Ostfalia-Campus Salzgitter haben wir Projekte gestartet, in denen wir uns damit beschäftigen, wie diese Systeme bei den Menschen Akzeptanz finden können. In unserem Forschungsfeld sind nicht nur Ingenieure zu Hause, sondern auch Sozialwissenschaftler. Das ist unser großer Vorteil.

Gert Bikker: Die Elektromobilität ist ein Thema, das uns alle verbindet – im Gegensatz zu früher, als jede Disziplin sehr spezialisiert gearbeitet hat. Heute ist die Interdisziplinarität fest in unserem Forschungsfeld verankert. Auch durch das Centrum für Elektromobilität der Ostfalia, kurz: CEMO. Hier arbeiten Forschende von sechs Fakultäten zusammen: Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik, Informatik, Maschinenbau, Verkehr-Sport-Tourismus-Medien und Versorgungstechnik.

 


Wie sieht es mit der Vernetzung außerhalb der Hochschule aus?

Gert Bikker: Mit Automobilhersteller, Energieversorger und vielen Bürgern begleiten wir ein Projekt des Landkreises Wolfenbüttel. Darin fragen wir uns: Was bedeutet Elektromobilität für den ländlichen Raum? Dort also, wo die Wege und Reichweiten andere sind als in großen Städten. In den Gemeinden wird konkret erprobt, wie eine intelligente Vernetzung die Mobilität auf dem Land verbessern kann – durch den Aufbau von Ladeinfrastruktur, E-Carsharing-System & Co. Unsere Projektpartner profitieren vom Know-how, das im CEMO vorhanden ist.

Thomas Cerbe: Auch die Kooperation der Hochschulen untereinander hat zugenommen: im Bereich Energie mit der TU Clausthal und im Bereich Mobilität mit der TU Braunschweig. Uns verbinden viele kooperative Promotionen, und wir alle profitieren von dem Erfahrungsaustausch.

 


Womit beschäftigen Sie sich noch?

Gert Bikker: Elektromobilität ist nur ein Thema. Weitere Themen sind Energiemanagement und -versorgung, Fahrdynamik, Fahrerassistenz – und auch die integrale Fahrzeugsicherheit. Die Fahrzeuge öffnen sich nach außen. Sie vernetzen sich untereinander und mit der Infrastruktur, um kommunizieren zu können. Mit unseren Forschungsprojekten begleiten wir diese Entwicklung. Wir beantworten, welche Anwendungsfälle durch die offenen Schnittstellen entstehen und wie wir sie technisch realisieren können. Und wir untersuchen, was diese Entwicklung für die Sicherheit des Fahrzeugs bedeutet: für die Zuverlässigkeit des Systems und dafür, dass Unbefugte keinen Zugriff erlangen können.

 


Warum haben die Themen Energie und Mobilität einen großen Stellenwert an der Ostfalia?

Gert Bikker: Weil Energie und Mobilität den wirtschaftlichen Erfolg unserer Region sichern. Zu den großen Zukunftsthemen leisten wir unseren Beitrag…

Thomas Cerbe: …und weil die beiden Systeme mehr und mehr zusammenwachsen – auch in unserem Zuhause, wo wir in Zukunft unser Fahrzeug mit unserem Energiesystem verbinden können. In den Bereichen Energie und Mobilität stehen große Veränderungen an, und wir möchten diese Entwicklung mitgestalten. Und es gibt noch einen guten Grund.

 


Welchen?

Thomas Cerbe: Wir forschen ja nicht nur für andere, sondern auch für uns, damit die Ostfalia neue Erfahrungen sammelt und sich weiterentwickelt. Es ist wunderbar, wenn ich in einem Forschungsprojekt etwas lernen und meinen Erkenntnisgewinn an die Studierenden weitergeben kann. In den Bereichen Energie und Mobilität sind Forschung und Lehre in besonderem Maße miteinander verbunden.

 

Intelligente Systeme für Energie und Mobilität - Rohmann

Forschungspodcast: Christoph Rohmann im Gespräch über ein Selbstlernendes Transportsystem

Künstliche Intelligenz und die damit verbundene Automatisierung gewinnen zunehmend an Relevanz in der Wirtschaft. Auch und insbesondere davon betroffen ist die Logistik.

Christoph Rohmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät Fahrzeugtechnik, und Peter Paas, studentische Hilfskraft beim Wissens- und Technologietransfer, sprechen im Forschungspodcast über das Projekt „Selbstlernendes Transportsystem – SeLeTraSys“ und geben einen Einblick in die technische Entwicklung der Systeme, welche diese Automatisierung möglich machen.

Ziel des Projektes ist es, ein Flurförderfahrzeug zu entwickeln, das unabhängig von externer Infrastruktur innerhalb großer Lagersysteme agieren kann.

 

Der Podcast findet sich hier.

 

Projektleitung:

  • Prof. Dr.-Ing. Harald Bachem & Prof. Dr.-Ing. Bernd Lichte, Fakultät Fahrzeugtechnik

 

Laufzeit:

  • 01.08.2018 - 30.09.2022

 

Landesförderung:

  • Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

 

Der vollständige Steckbrief findet sich hier.

 

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