An der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ist ein neues Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Vermeidung von Meeresmüll in vietnamesischen Küstengewässern gestartet. In dem Projekt „Prevention, reduction and recycling of fishnet pollution in Vietnamese coastal waters“ arbeitet ein interdisziplinäres Team aus den Instituten für Recycling und Medienmanagement mit vietnamesischen Universitäten, Instituten und Unternehmen zusammen. Gefördert wird das Projekt von 2023 - 2025 im Rahmen des Förderprogramms gegen Meeresmüll des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) mit insgesamt 3,5 Millionen Euro.
In dem für insgesamt 36 Monate angelegten Projekt sollen zunächst gemeinsam mit
Fischereibetrieben und kunststoffverarbeitenden Unternehmen in Vietnam Daten zur Identifizierung
und Quantifizierung von Quellen von Kunststoffabfallemissionen aus Fischereiaktivitäten erhoben und
Lebenszyklusinformationen zusammengestellt werden.
Das Projekt fördert zudem den Aufbau von Kapazitäten in der Hochschulbildung zur Analyse von
Produktlebenszyklen, der Definition von Recyclingwegen und der Festlegung neuer
Wertschöpfungsketten. Dies erscheint notwendig, da die Umweltprobleme sehr komplex sind und
zukünftige Generationen von Wissenschaftlern und Mitarbeitern in Unternehmen Synergien aus der
Vernetzung nutzen müssen.
„Ein wichtiges Element dieses Projekts ist es, Demonstrationszentren für Kunststoffrecycling
einzurichten, um das öffentliche Umweltbewusstsein zu stärken und der vietnamesischen
Kunststoffindustrie Möglichkeiten zur Entwicklung von Recyclingmaterial und neuen Produkten zu
eröffnen. Hierdurch soll der Modellcharakter der Kreislaufwirtschaft in der Fischerei unterstützt
und der Transfer der Projektergebnisse in die Gesellschaft und Politik sichergestellt werden“.
„Dieses Projekt wird uns aufgrund der großen kulturellen Unterschiede im ersten Schritt
wieder zu Schülern werden lassen. Vieles, was uns im Team zuvor als gesicherte Tatsache erscheint,
werden wir hinterfragen und in einen neuen gemeinsamen Kontext bringen müssen. Ich glaube, das ist
die Bereicherung, die in solchen internationalen Projekten liegt und die wir auch in Zukunft für
die Zukunft unserer Studierenden nutzen sollten. – Dr. Thomas Potempa
Gefördert vom Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und
Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages“