Rückblick zur Roadshow Radverkehr: „Fahrradboom, und nun? Mehr Räder, mehr Radverkehr?“

  • 30.01.23 12:15
  • Sandy Gisa

Die Radverkehrsbeauftragte der Stadt Braunschweig, Amrit Bruns, führte am 23.01.23 durch die Veranstaltung, die im Rahmen der BMDV Roadshow Radverkehr vom Team der Ostfalia durchgeführt wurde. Ziel der Veranstaltung war einen Einblick zu bekommen, wer in Deutschland Fahrrad fährt und wer nicht. Unter verschiedenen Aspekten wurde diese Frage beleuchtet.

Radverkehrsprofessorin Jana Kühl stellte die Erkenntnisse ihrer bundesweiten Studie „ Fahrradboom, und nun?“ vor. Die Ergebnisse zeigen, dass der Verkauf der Fahrräder in Deutschland wenig Einfluss auf den Zuwachs des Radverkehrs hat. Über den Einfluss von Bildung auf die Fahrradnutzung berichtete Ansgar Hudde von der Universität zu Köln. Dabei stellte er beispielsweise fest, dass die Wahrnehmung von Radfahrenden mit dem sozialen Status gekoppelt wird. Henrike Rau von der LMU München erläuterte die Zielgruppe der Nichradfahrenden und stellte anhand des Projektes „ RadAktiv@LMU“ vor, wie der Fahrradanteil am modal split erhöht werden kann.

Unter dem Titel „Identität einer Automobilregion: Ein neues Image für das Fahrrad?“ stellten die Mitarbeiterinnen des Teams Radverkehr Wiebke Quander und Sandy Gisa ihre Forschungsstände vor. Beide Forschungsvorhaben werden parallel erarbeitet und ergänzen sich gegenseitig. Wiebke Quander möchte erforschen, in wie weit die regionale Identität von Beispielsweise „Autoregionen“ Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten in diesen hat. Sandy Gisa komplettiert das Vorgehen mit der Frage, welches Image das Fahrrad überhaupt annimmt? Aus der Fahrradboom-und nun? Erhebnung konnte festgestellt werden, dass das Fahrradfahren von Personen, die ein funktionstüchtiges Fahrrad besitzen, gesünder, spaßiger und günstiger bewertet wird, als von Personen, die kein funktionstüchtiges Fahrrad besitzen. Grund genug sich dem Thema Image genauer anzunehmen.

Jasmin Junghans gab einen Einblick in das aktuelle mFUND Forschungs- und Entwicklungsprojekt, bei dem die Ostfalia mit drei weiteren Projektpartnern ein Verfahren entwickeln wird, mit dem die Zustandserfassung und -bewertung von der Radwegeinfrastruktur außerorts  automatisiert erfasst werden soll. Der Fokus der Ostfalia liegt dabei auf den Ansprüchen verschiedener Radfahrtypen an die Radwegeinfrastruktur.

Abschließend konnten die Referent:innen nochmal betonen, was ihrer Meinung nach dafür getan werden muss, damit der Fahrradboom in Deutschland auch ein „Radfahrboom“ wird und auf den Straßen ankommt.

Die Aufzeichnung der Veranstaltung wird demnächst in der Mediathek Radverkehrsmanagement zu finden sein.

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