Trotz etablierter Systeme zur Zustandserfassung und -bewertung für Straßen, liegen über die Qualität und den Zustand von Bestandsradwegen im außerörtlichen Netz bislang nur wenige Informationen vor. Eine standardisierte Erfassung und Bewertung des Zustands hat sich hier noch nicht durchgesetzt, obwohl gerade diese Wege eine besondere Attraktivität für Pendler in der Peripherie zwischen ländlichen Räumen und urbanen Gebieten sowie den Freizeit- und touristischen Radverkehr aufweisen können.
In Zusammenarbeit mit der Hochschule RheinMain, der Technischen Hochschule Lübeck und dem Unternehmen XenomatiX mit Sitz im belgischen Leuven entwickeln Forschende der Ostfalia eine Lösung für dieses Problem. Gefördert wird das Projekt aZuR (automatisierte Zustandserfassung der Radwegeinfrastruktur) im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit rund 500.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV).
Mithilfe des automatisierten Erfassungs- und Bewertungsverfahrens für Außerortsradwege können alle für das Radfahren vorgesehenen Wege vergleichbar untersucht werden, um daraus Prioritäten für die bauliche Erhaltung und einen zielgerichteten Einsatz der finanziellen Mittel zur Verbesserung und Optimierung der Radinfrastruktur abzuleiten. Die aZuR-Daten bieten sich auch als Basis für eine Verbesserung von bestimmten Apps an, da zum Beispiel Nutzenden auf Basis ihres Radtyps unterschiedliche Routen vorgeschlagen werden können.
Im Rahmen des Projektes “aZuR“ werden die Anforderungen für eine auf die Bedürfnisse des Radverkehrs abgestimmte Zustandserfassung und -bewertung zusammengestellt, um daraus die zu erhebenden Zustandskriterien ableiten zu können. Auf ausgewählten Außerortsradwegen wird mittels eines Messfahrzeugs durch LiDAR (dreidimensionalen Laserscanning) und Kameras der Zustand, die Bauweise und die Umgebungen erfasst. Auf Basis dieser Daten wird dann ein automatisierter Bewertungsprozess und ein neues Bewertungsschema für verschiedene Fahrradtypen entwickelt.
Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMDV seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität der Zukunft. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und durch die Bereitstellung von offenen Daten auf der Mobilithek. Weitere Informationen finden Sie unter www.mFUND.de.
aZuR ist ein Kooperationsprojekt von
Projekbeteiligte für die Ostfalia:
Prof. Dr. Jana Kühl
Jasmin Junghans, B.A.
Moritz Michael, B.A.
Weiterführende Informationen zu "aZuR" findet man auf der BMDV Projektwebseite unter: