Ablauf des Praxisprojektes:
1.) Aufgabenstellung gemeinsam vereinbaren:
Der/die Studierende bereitet einen ersten Vorschlag für eine Aufgabenstellung vor (im
PDF-Format).
Eine gute Aufgabenstellung adressiert folgende Punkte:
- Thema
- Hintergrundinformationen
- Zielstellung
- Aufgaben mit Arbeitszeitanteile in Personenstunden (PS) [Hinweis: Gesamtumfang ist 540 PS]
- Abnahmekriterien
Hinweise:
- Die Aufgabenstellung soll ca. 1 x A4 Seite umfassen.
- Beispiele für (noch) akzeptable Aufgabenstellungen liegen
hier und
hier.
Ich möchte gerne ausschießlich gute (und gut formatierte) Aufgabenstellungen vorgelegt
bekommen.
Wir sprechen dann im Regeltermin gemeinsam über die Aufgabenstellung und darüber ob es noch
Aspekte gibt welche angepasst/verändert/verbessert werden sollten. Nach ein oder zwei weiteren
gemeinsamen Iterationen - falls notwendig - um die Aufgabenstellung zu optimieren; einigen wir uns
auf die gemeinsame Aufgabenstellung (welche Grundlagen für das Praktikum ist)
und das Praktikum kann starten.
Hinweis 2:
- Von Besonderer Wichtigkeit ist die Formulierung der
Abnahmekriterien:
Abnahmekriterien für Softwareprojekte sollten präzise, eindeutig und messbar sein, um
sicherzustellen, dass alle Beteiligten ein klares Verständnis davon haben, was erfüllt sein muss,
damit ein Projekt oder eine Komponente als erfolgreich abgeschlossen gilt. Die Gestaltung solcher
Kriterien ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden.
Wesentliche Merkmale von Abnahmekriterien:
-
Genauigkeit und Präzision
Die Abnahmekriterien sollten so gestaltet sein, dass sie klar und präzise beschreiben, was
erreicht werden muss. Jede Anforderung sollte in einer messbaren Form beschrieben werden, sodass
keine Interpretationsspielräume bleiben. Dies könnte zum Beispiel konkrete Werte für Leistung,
Funktionalität oder Benutzerinteraktionen umfassen.
Beispiel:
Statt "Die Anwendung muss schnell reagieren", sollte das Kriterium lauten: "Die Anwendung
muss innerhalb von 2 Sekunden auf Benutzereingaben reagieren."
-
Eindeutigkeit und Klarheit
Abnahmekriterien müssen eindeutig formuliert sein, damit sie von allen Beteiligten gleich
verstanden werden. Unklare oder vage Formulierungen können zu Missverständnissen führen und
unterschiedliche Interpretationen hervorrufen.
Beispiel:
Statt "Das System muss benutzerfreundlich sein", sollte es heißen: "Das System muss eine
Benutzerfreundlichkeit von mindestens 85 % in einer standardisierten Usability-Umfrage
erreichen."
-
Messbarkeit
Damit die Abnahme objektiv durchgeführt werden kann, sollten die Kriterien messbar sein.
Messbarkeit stellt sicher, dass das Erreichen der Abnahmekriterien überprüft und validiert werden
kann, sei es durch Tests, Benchmarks oder Umfragen.
Beispiel:
"Die Software muss mindestens 100 gleichzeitige Benutzer ohne Performanceeinbußen
unterstützen."
-
Nachvollziehbarkeit
Es sollte leicht nachvollziehbar sein, ob ein Abnahmekriterium erreicht wurde oder nicht.
Dazu sollten passende Testmethoden und -werkzeuge klar definiert sein. Automatisierte Tests,
manuelle Tests oder Benutzerbewertungen sollten im Voraus festgelegt werden, um die Abnahme zu
prüfen.
-
Vermeidung von Subjektivität
Abnahmekriterien sollten so formuliert sein, dass sie nicht von subjektiven Einschätzungen
abhängen. Kriterien wie "sollte gut aussehen" oder "muss modern wirken" sind zu vage und lassen zu
viel Interpretationsspielraum.
Beispiel:
Statt "Die Benutzeroberfläche soll intuitiv sein" sollte das Kriterium lauten: "Die
Benutzeroberfläche muss in einem Usability-Test eine durchschnittliche Erfolgsrate von 90 % bei der
Lösung von Aufgaben erzielen."
-
Relevanz und Realisierbarkeit
Die Abnahmekriterien müssen auf die Ziele und Anforderungen des Projekts abgestimmt sein.
Außerdem sollten sie realistisch und erreichbar sein, sowohl im Hinblick auf technische
Umsetzbarkeit als auch auf den Zeit- und Ressourcenaufwand.
Beispiel:
Ein Kriterium wie "Das System muss auf allen denkbaren Geräten ohne Einschränkungen
funktionieren" ist unrealistisch. Stattdessen sollte es heißen: "Das System muss auf den fünf
meistgenutzten Gerätetypen ohne Einschränkungen funktionieren.
Insgesamt dienen gut formulierte Abnahmekriterien nicht nur der Sicherstellung, sondern auch der
Rechtssicherheit der Studierenden. Auf eindeutig und klar messbare Abnahmekriterien könnt ihr euch
berufen. Bei unklar formulierten Abnahmekriterien kann ich (als Prüfer) eine andere Interpretation
haben als ihr bei der Abnahme. Da letztendlich meine Interpretation zählt, solltet ihr ein
Eigeninteresse daran haben, dass es dazu nicht kommen kann. Daher solltet ihr eindeutige und nicht
weiter durch mich interpretierbare Abnahmekriterien mit mir vereinbaren.
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2.) Anmeldedokument befüllen:
Nachdem die Aufgabenstellung steht, bitte das Anmeldedokument ausfüllen und mir zum zeichnen
elektronisch zusenden:
Link Anmeldeformular Praxisprojekt für Studierende der
Informatik/Wirtschaftsinformatik
Link Anmedleformular Praxisprojekt für Studierende Digital
Technologies
(das Anmeldeformular für das Praxisprojekt wird von mir und dem Betreuer der Firma/ oder dem
Zweitbetreuer unterschrieben. Sobald das Projekt abgeschlossen ist, lese ich den Bericht, und wenn
alles i.O. ist unterschreibe den entsprechenden Bereich im Formular und gebe das Formular an das
PAV [Prüfungsausschuss] weiter. Damit wäre das Projekt absolviert)
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3.) Praxisprojekt durchführen:
Durchführen des Praxisprojektes und bei Bedarf (bei Fragen, bei Diskussionsbedarf,...) Teilnahme
an den Regeltermine bei Lehmann.
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4.) Abschlussbericht erstellen und abgeben:
Im Anschluss an das Praktikum ist ein Praxisbericht zu erstellen und mir elektronisch vorzulegen
(bzw. ich würde immer empfehlen den Bericht bereits während des Praktikums zu beginnen
anzufertigen):
Ein Praxisbericht (Umfang: 20 - 25 Seiten) sollte eine umfassende Darstellung des Projekts
bieten
und folgende (oder eine für dieses Projekt geeignete Teilmenge folgender) Elemente umfassen:
Titelblatt und Inhaltsverzeichnis:
Projektname, Autoren, Betreuer und Institution.
Übersicht über die Kapitel und Abschnitte des
Berichts.
Einleitung:
Hintergrund und Kontext des Projekts.
Zielsetzung, Problemstellung und Motivation.
wichtige Vorbesprechungen, Voranalysen, Rahmenbedingungen oder weitere
Einflussfaktoren können hier genannt werden.
Projektbeschreibung:
Detaillierte Beschreibung des Projekts,
einschließlich Zielen und erwarteten Ergebnissen.
Abgrenzung des Projekts und Erläuterungen zu dem
Umfang.
Aufgaben/Arbeitsplan und Abnahmekriterien:
Beschreibung der Aufgaben und Teilaufgaben, welche im Praxisprojekt
bearbeitet wurden/werden sollten,
und die Abnahmekriterien, welche erreicht werden. Nach welchem
Arbeitsplan wurde vorgegangen?
Erläutern und illustrieren, welche gesetzten Abnahmekriterien erreicht
wurden.
Offene Aufgaben bzw. Abnahmekriterien sollte es im Idealfall nicht geben.
Falls aber externe Gründe (welche nicht
durch den Projektbearbeiter verursacht wurden) dazugeführt haben, das
Aufgaben/Abnahmekriterien nicht erreicht
wurden, ist dies plausibel und nachvollziehbar an
dieser Stelle zu begründen.
Literaturüberblick:
Zusammenfassung relevanter wissenschaftlicher
Literatur und verwandter Arbeiten.
Theoretische Grundlagen, auf denen das Projekt
aufbaut.
Methodik:
Beschreibung der angewandten Methoden und
Herangehensweise.
Erklärung von Tools, Technologien und Frameworks,
die im Projekt verwendet wurden.
Warum wurden diese Systeme eingesatzt? Hier ist plausibel zu
argumentieren.
Diskussion von Alternativen und aus welchen Gründen diese nicht gewählt
wurden?
Anforderungsanalyse:
Erfassung und Dokumentation der Anforderungen an
das Projekt.
Analyse von funktionalen und nichtfunktionalen
Anforderungen.
Systemdesign:
Architektonische Entscheidungen und
Designprinzipien.
Modellierung der Systemkomponenten und deren
Beziehungen.
Implementierung:
Beschreibung des Entwicklungsprozesses und der
Implementierungsschritte.
Codebeispiele und Erläuterungen zur Umsetzung.
Test und Validierung:
Beschreibung der Teststrategie und Testfälle.
Ergebnisse von Tests und Validierungsmaßnahmen.
Ergebnisse und Diskussion:
Präsentation der erzielten Ergebnisse im
Vergleich zu den Zielen.
Diskussion der Stärken, Schwächen und möglicher
Verbesserungen.
Lessons Learned:
Reflektion über Herausforderungen im
Projektverlauf und wie sie bewältigt wurden.
Erkenntnisse und Lernpunkte für zukünftige
Projekte.
Fazit und Ausblick:
Zusammenfassung der Hauptergebnisse und Erfüllung
der Projektziele.
Ausblick auf mögliche (realisitsche)
Weiterentwicklungen, Erweiterungen oder zukünftige Forschung.
(*) Quellenverzeichnis:
Liste aller verwendeten Quellen, Literatur und
Referenzen.
(*) Anhang:
Zusätzliche Materialien wie Diagramme, Tabellen,
Codeausschnitte oder technische Dokumentation.
(*) Selbstständigkeitserklärung:
Erklärung darüber, dass der Bericht eigenständig
verfasst wurde und keine Plagiate enthält.
Ein ~20-seitiger Praxisbericht bietet ausreichend Raum, um das Projekt gründlich zu
dokumentieren und zu analysieren.
Es ist wichtig, klare Struktur und Zusammenhänge zwischen den Abschnitten zu schaffen, um
eine leicht verständliche und zusammenhängende Darstellung des Projekts zu gewährleisten.
Es ist auch auf einen ausgewogenen Einsatz von Text, Illustrationen, Schemata, Formeln u.Ä.
zu achten.
(*) Zählt nicht zu den 20-25 Seiten dazu.
Bitte beachten, ein nicht aussreichender Projektbericht (der Dozent bewertet dies) kann zum
nicht bestehen des Praxisprojektes führen.
Dies kann entweder dann der Fall sein, (i) wenn der Bericht selbst nicht klar strukturiert
und nicht informativ/lesbar ist oder (ii) oder wenn
Aufgaben aus der Aufgabenstellung offen geblieben sind ohne das es daführ eine plausible
Begründung gibt (welche nicht im BearbeiterInn selbst liegt).
Wird
der Praxisbericht angenommen durch den Dozenten, ist das Praxisprojekt damit absolviert.
Fertig!