Das Forschungsprojekt

Sozialraum und Nachbarschaft aus der Sicht Braunschweiger Bürger*innen

erforscht das Nachbarschaftsleben in Braunschweig. Wie wird von den Braunschweigerinnen und Braunschweigern Nachbarschaft gelebt und erlebt? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es? Welche Ressourcen bietet die Nachbarschaft hinsichtlich alltäglicher Herausforderungen? Wie stark ist das Vertrauen unter den Nachbarinnen und Nachbarn? Welche Probleme gibt es im alltäglichen Zusammenleben?

Die Antworten auf diese und weitere Fragen sollen die Diskussionen zum Thema Nachbarschaft befördern. Sie sollen genutzt werden, um Nachbarschaften noch stärker als bisher zu unterstützen, indem hinderliche Rahmenbedingungen im sozialräumlichen Umfeld sichtbar und notwendige Ressourcen ggf. bereitgestellt werden können. Ein Fokus liegt auf den Ressourcen von Nachbarschaft, für die Nachbarn und mit Blick auf die soziale Kohäsion in der Nachbarschaft.

Die Studie ist als Vertiefungsmodell konzipiert.

In der ersten Phase wurde eine Bevölkerungsumfrage mit einem Fragebogen durchgeführt (quantitativer Forschungsansatz). Durch die Kooperation zwischen der Ostfalia Hochschule mit der Stadt Braunschweig konnte mit einer Zufallsstichprobe gearbeitet werden, sodass die Ergebnisse als repräsentativ gelten können.

Im Anschluss an die quantitative Erhebung wurden in einer zweiten Phase Interviews mit ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern geführt (qualitativer Forschungsansatz). Im Fokus standen unter anderem folgende Fragen: Welche Bedeutung hat die Nachbarschaft für die Gestaltung des Lebensalltags? Welche Bedeutung hat sie im Kontext schwieriger Lebensbedingungen? Wie bewältigen Menschen ihr Alltagsleben?

In einer dritten Phase wurde auf Basis von Verwaltungsdaten der Stadt Braunschweig eine Sozialraumanalyse auf der Ebene der Planungsbereiche durchgeführt. Die Analysen erbrachten für die 32 Planungsbereiche sechs Sozialraumtypen (Gruppen, Cluster) mit ähnlichen soziodemographischen und sozioökonomischen Merkmalsprofilen. Im Fokus steht dabei die Annahme, dass diese Cluster ähnliche sozialräumliche Lebenszusammenhänge, Nachbarschaften und Nachbarschaftsbeziehungen bzw. ähnliche Alltagsherausforderungen der Bewohner*innen repräsentieren und daher die sozialräumlichen Analysen im Projektzusammenhang kontextualisieren und validieren können.