GreenOstfalia präsentierte Ideen für eine nachhaltige Zukunft

  • 10.04.25 11:26
  •   Salzgitter Suderburg Wolfenbüttel / Am Exer Wolfenbüttel Wolfsburg

Das hochschulinterne Event „GreenOstfalia – Campus der Ideen 2025“ am 19.3.2025 am Campus Wolfenbüttel stieß auf ein reges Interesse bei den Studierenden und Mitarbeitenden. Unter dem Motto „Informieren. Diskutieren. Realisieren.“ präsentierten ab 11 Uhr neun Vertreter aus den Fachbereichen und ein externer Anbieter ihre Ideen zum Thema Nachhaltigkeit. Organisiert wurde die Veranstaltung durch das Projektteam „Nachhaltige Ostfalia“. Die Graphic Recorderin Nilgün Kertmen brachte die vielfältigen Impressionen und Statements der Teilnehmenden in einem skizzenreichen Protokoll schwungvoll auf den Punkt.

CampusDerIdeen2025

Die Besucher*innen konnten auf der GreenOstfalia einen Eindruck über den aktuellen Forschungsstand der Nachhaltigkeitsprojekte aus den verschiedenen Fakultäten gewinnen. Besonderen Eindruck machte der Umbau einer vollelektrischen AGRIA-Forstraupe des Instituts für Konstruktion und angewandten Maschinenbau, die ferngesteuert forsttechnische Aufgaben teilautomatisiert ausführen soll. Das Team um Prof. Dr.-Ing. Andreas Ligocki forscht dabei interdisziplinär in einem Verbund mit weiteren Hochschulen und Unternehmen, um eine fachübergreifende Lösung zu schaffen. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterin Anja Krauth unterstrich in einem Gespräch den methodischen Nutzen der kooperativen Forschung: „Durch den Ansatz der Schwarmintelligenz arbeiten wir hochschulübergreifend an zwei unterschiedlichen Maschinen, um gemeinsam die bestmögliche Lösung für die Wiederaufforstung zu finden.“

Das Forschungsteam des Instituts für Recycling stellte dem interessierten Publikum neue Ideen vor, wie alte Kunststoffmaterialien wiederaufbereitet und petrochemische Anteile in Produkten durch natürliche Rohstoffe substituiert werden können. Alte, verschlissene Fischereigerätschaften aus Kunststoffen, wie Fischereinetze, werden in einem besonderen Recyclingverfahren zu Granulaten verarbeitet, die als Ausgangsmaterial für die Produktion neuer Netze dienen. Die Forscher*innen haben ein ambitioniertes Ziel, wie der Dozent für Umweltverfahrenstechnik Dr. Thomas Potempa betonte: „Aktuell sehen die EU-Vorgaben einen Anteil recycelter Materialien von 20-25% für die Netze vor, jedoch ist das ambitionierte Ziel, diese bis 2030 vollständig aus recycelten Kunststoffen herzustellen.“ Ein anderes Feld ist die Forschung an der Herstellung hochbelastbarer Bauteile aus nachwachsenden Materialien, die künftig Bauelemente aus Kunststoffen ersetzen können. Einsatzbereiche für diese ressourcenschonenden Materialen finden sich vor allem in der Automobilindustrie, die einen hohen Bedarf an leichten und anpassungsfähigen Werkstoffen hat.

Mit dem Slogan „Zucker ist das neue Öl!“ präsentierten die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Diana Christine Lorenczyk und Malin Schleicher aus der Fakultät für Versorgungstechnik mit einem Augenzwinkern ihre Lösung für das Recycling von papierenen Helfern für verschnupfte Nasen. Das Team um Prof. Dr. rer. nat. Elke Wilharm haben die Wiederverwendungsmöglichkeit für die Wegwerfprodukte aus Zellulose gefunden: Der alltägliche Papiermüll wird in einem Recyclingverfahren zu Zucker für die industrielle Verarbeitung verarbeitet. Durch die Umwandlung von Papierabfällen in Glukose können zudem die CO 2 -Emissionen reduziert werden, da weniger Altpapier der Müllverbrennung zugeführt werden muss.

Neben diesen Attraktionen konnten sich die Besucher*innen am Stand von Prof. Dr. rer. nat. Marcus Menzel, Institut für Produktionstechnik, über den Stand der 3D-Drucktechnik erkundigen (- z.B. die Kopie von fehlenden oder verschlissenen Ersatzteilen für Reparaturen). Andreas Eggeling, Institut für Verkehrsmanagement, gab einen Überblick zu den Mobilitätsprojekten der Hochschule, wie das partizipative Projekt „Bike to school“ in Kooperation mit dem Kultusministerium Niedersachsen. Eine schmackhafte Demonstration in der energieeffizienten Kaffeezubereitung führten die wissenschaftlichen Mitarbeiter um Prof. Dr.-Ing. Holger Brüggemann, Institut für Produktionstechnik/ Niedersächsische Lernfabrik für Ressourceneffizienz (www.Nifar.de), dem staunenden Publikum vor. „ Mittels schneller Energiemesstechnik werden Ansatzpunkte für eine energieoptimierte Produktion geliefert“, erläuterte der wissenschaftlichen Mitarbeiter Nanno Peters ihren Versuchsaufbau. Auch die SONNE e.G. (www.sonne-eg.de) stellte sich vor – vertreten von Mitarbeitenden der Hochschule, die die Energiegenossenschaft mitgegründet haben. „Wir zeigen, wie Bürger*innen die Energiewende in der Region selbst gestalten können, auch ohne eigenes Dach“, sagte Egbert Homeister.

Das Projekt NachOs (Nachhaltige Ostfalia) und der „Wissens- und Technologietransfer“ gaben an ihren Tischen einen kurzweiligen Einblick in ihre Arbeit. Der Naturschutzbund Wolfenbüttel (NABU) war als externer Vertreter mit einem Stand an der GreenOstfalia beteiligt. Cornelia Schilling, die erste Vorsitzende, stellte die Aufgaben des Verbandes vor, darunter den Arten- und Biodiversitätsschutz.

IMG_20250319_135744 Präsentierten Ideen für eine nachhaltige Zukunft: Die Teilnehmenden des Events "GreenOstfalia - Campus der Ideen 2025".

Text: MD/Matthias Dickel
Grafik und Foto: Nilgün Kertmen

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