KI-Konferenz vom Landkreis Uelzen in der Ostfalia Hochschule – Einblick in die Zukunft von Wissenschaft und Wirtschaft

  • 13.09.24 11:41
  • Marie Ruhm

Am 12. September 2024 fand eine zukunftsweisende Veranstaltung zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg statt. Die Veranstaltung bot Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung eine Plattform zum Austausch und zur Vernetzung.

Prof. Dr. Detlef Gaus  Prof. Dr. habil. Detlef Gaus bei seiner Begrüßungsrede. Foto: Ostfalia/Ruhm

 

Den Auftakt der Veranstaltung bildeten Grußworte von Prof. Dr. habil. Detlef Gaus als Prodekan der Fakultät Handel und Soziale Arbeit der Ostfalia Hochschule, der dazu aufrief, zu diesem Thema auch gemeinsam die Kräfte der eigenen natürlichen Intelligenz zu entfalten. Landrat Dr. Heiko Blume aus dem Landkreis Uelzen sah das Thema Bildung und Arbeit in den Anwesenden widergespiegelt. Die rund 160 Teilnehmenden stammten nicht nur aus den Bereichen Schule, KiTa und Kultur, sondern ebenso aus der Wirtschaft. „Es scheint, wir haben mit unserem Titel ´KI: Bildung. Arbeit. Revolution?´ den Nerv vieler Menschen getroffen“, leitete der Landrat ein. Unsere strategischen Ziele beinhalten bedarfsorientierte Bildungsangebote für lebenslanges Lernen. Heute fragen wir uns, was KI mit dem Menschen macht“, so Dr. Blume weiter.

Wiebke Krohn, Vertreterin des Arbeitgeberverbands Lüneburg-Nordostniedersachsen e.V. schloss sich Blumes Zufriedenheit an: „Wir hätten diese Veranstaltung in Anbetracht des Themas auch online durchführen können. Umso mehr freue ich mich, wie viele von Ihnen heute an den Ostfalia Hochschulcampus Suderburg gereist sind.“

  Panel Plausch "Panel-Plausch" zwischen Jun. Prof. Dr. Sebastian Paaßen, Thorben Leip, Marie Teppe, Wiebke Krohn (v.l.n.r.). Foto: Ostfalia/Ruhm

 

Für Wiebke Krohn ist die Künstliche Intelligenz ein Handwerkszeug, ein Tool, mit dem ihre Generation allerdings nicht aufgewachsen sei. Daher zeigte sich Krohn davon überzeugt, dass nicht nur Schulen und Bildungseinrichtungen für die Medienkompetenz zuständig seien, sondern ebenso die Arbeitgeber in der Verantwortung stehen. Auch und gerade in wirtschaftlichen Kontexten sei wichtig, wie sich richtige von falschen Informationen unterscheiden lassen und wie bewertet werden kann, wann die KI-Nutzung sinnvoll wäre.

Im folgenden „Panel-Plausch“ sprach sich Krohn hierzu für einem Weg aus dem Wissensmanagement hin zu mehr Wissenskultur aus. Sie ermutigte ältere Kolleginnen und Kollegen, jüngeren Generationen zuzuhören und deren Kompetenzen Vertrauen zu schenken.

Das Format der Panel-Diskussion ließ mehrere Stimmen zu. So auch die von Marie Teppe, Schülerin des Herzog-Ernst-Gymnasiums in Uelzen. „Für mich ist essenziell, wie wir die KI füttern. Mir ist es wichtig, das eigene Denken zu fördern. Und mir ist es wichtig, dass uns in der Schulzeit vermittelt wird, dass es ein positives Mittel ist, das uns hilft, uns aber nicht ersetzt. Der Auszubildene des Landkreises Uelzen, Thorben Leip, äußerte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und des Datenschutzes. „Das macht mir zurzeit noch Angst. Es bräuchte ein Siegel, um Vertrauen reinzubringen“, so Leip.

Jun. Prof. Dr. Sebastian Paaßen von der Uni Bielefeld, der selbst KI-Tools entwickelt und seinen Studierenden die Nutzung von KI in der Lehre erlaubt, pflegt einen transparenten Umgang und gibt die berechtigten Bedenken an seine Studierenden weiter. Eher verhalten reagierte Paaßen auf die kürzlich von der EU verabschiedete Kennzeichnungspflicht; er ging davon aus, dass sich nicht alle zukünftig daranhalten würden. Deshalb plädierte er für die Eigenverantwortung aller mündigen Nutzer: „Es geht nicht darum, ob etwas KI generiert ist, sondern ob es der Wahrheit entspricht. Wir müssen selbst unsere Beurteilungskraft stärken“, so der Informatiker. 

Neben zwei Impulsvorträgen zur Effizienzsteigerung durch KI in kleinen und mittleren Unternehmen und zu Herausforderungen in der Lehre wurden acht Workshops angeboten. In diesen wurde in Kleingruppen KI im Hinblick auf Bildungsbereiche, im Kontext von Schule, Freizeit und Social Media, unter inklusiver Perspektive, in der beruflichen Orientierung, vor dem Hintergrund niedersächsischer Unternehmen, in Zusammenhang ethischer Fragestellungen und in Anbetracht demokratischer Grundsätze diskutiert. Darüber hinaus wurde in einer Session lebenspraktisch die Zeit zum Experimentieren von KI-Tools genutzt. Optional hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, an einer Führung durch einige KI-gestützten Labore der Ostfalia Hochschule teilzunehmen. Diese boten Einblicke in vielfältige Nutzungen und verdeutlichten, wie sehr die Ostfalia Hochschule KI bereits aktiv in der Forschung einsetzt.

 

Jennifer Schultz im Handelslabor  Jennifer Schultz im Labor für experimentelle und empirische Markt- und Managementforschung im Rahmen der Laborführungen. Foto: Ostfalia/Ruhm

 

Die abschließenden drei häufigsten Stichworte, welche die Teilnehmer am Ende der Veranstaltung selbst mithilfe des KI-Tools Mentimeter generierten, lauteten Austausch, Tool und interessant. Diese Begriffe spiegeln treffend den Verlauf und den Erfolg des Events wider.

nach oben
Drucken