Deutschland sieht sich mit einem gravierenden Fachkräftemangel in den Ingenieurwissenschaften konfrontiert, der durch den demografischen Wandel sowie geringe Bewerberzahlen bedingt ist. Die Struktur der praxisorientierten Studiengänge wirkt sich hemmend auf die Entscheidung von Studierenden in besonderen Lebenssituationen (z.B. mit Betreuungspflichten, psychischen oder körperlichen Einschränkungen) für ein Studium aus oder führt zum Studienabbruch. Die Herausforderung besteht in der Optimierung der Teilnahme dieser Studierenden am Studium sowie in der Förderung der Integration von Ingenieur:innen, die bereits auf dem Arbeitsmarkt tätig sind und zeitweise von zu Hause aus arbeiten müssen. Der technologische Fortschritt und die Verfügbarkeit von Mixed-Reality-Technologien eröffnen in diesem Zusammenhang neue Möglichkeiten.
Im Projekt RemoteLabs wird ein Mixed Reality (MR) Konzept zur Integration von Studierenden und Arbeitnehmern entwickelt, die nicht persönlich anwesend sein können. Der Einsatz von Mixed-Reality-Head-Mounted-Displays ermöglicht es Studierenden, virtuell an Laboren teilzunehmen, ohne physisch anwesend sein zu müssen. Dies erlaubt eine flexible Gestaltung des Studiums und der Arbeitswelt, da eine aktive Teilnahme an Experimenten oder Projekten auch von zu Hause aus möglich ist. Die Kombination von realen und virtuellen Objekten erlaubt den Nutzer:innen eine quasi „vor Ort“-Interaktion in der erweiterten Realität. Insbesondere im Laborbetrieb können so Daten und Prozesse in Echtzeit übertragen werden, während die Teilnehmer:innen von jedem Ort mit Internetzugang teilnehmen können. Diese Interaktion erfolgt über visuelle, auditive und haptische Eingaben, was ein immersives und effektives Lernen und Arbeiten ermöglicht. Das Ziel besteht in der Schaffung einer innovativen Lösung, die über traditionelle Anwendungen in Industrie und Gaming hinausgeht und eine neue Form der Partizipation im ingenieurwissenschaftlichen Bildungs- und Arbeitsbereich ermöglicht.
Laufzeit: 01.03.2025 - 28.02.2028 | Förderprogramm: Volkswagenstiftung |
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Imad Ahmed
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