„Eine moderne öffentliche Verwaltung ist Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg
Deutschlands.“ – so das Bundesministerium des Inneren.
Auch an der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel wurde dies bereits erkannt und so
beschäftigen sich Studenten aus dem Masterprogramm „International Law und Business“ intensiv mit
dem Thema E-Government in der öffentlichen Verwaltung.
Am 01. November 2012 reisten die angehenden „Master of Laws“ in Begleitung von Prof. Dr. Reza Asghari und Prof. Dr. Martin Müller in die Landeshauptstadt und wurden zunächst im Landtag von Herrn Frank Oesterhelweg in Empfang genommen. Der CDU-Landtagsabgeordnete gab einen umfassenden und beeindruckend ehrlichen Einblick in seine Arbeit und zeigte sich sehr interessiert an einer Diskussion zum Thema E-Government.
Besonders interessant für die Studenten war in diesem Rahmen der Vortrag von Herrn Ulrich Düttemeyer, dem Fraktionsgeschäftsführer der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag. Aufgabe der Landesverwaltung ist es, den reibungslosen Ablauf des parlamentarischen Betriebes sicherzustellen und die organisatorischen, personellen, technischen und materiellen Voraussetzungen für die Arbeit der Abgeordneten im Landtag zu schaffen. Herr Düttemeyer gab einen Einblick in den Bewerbungsprozess und erläuterte die spannenden Tätigkeiten eines „Wissenschaftlichen Mitarbeiters“ im Niedersächsischen Landtag, womit er großes Interesse bei den baldigen Masterabsolventen der Ostfalia Hochschule weckte.
Die gemeinsame Diskussionsrunde fand ihren Verlauf mit Eintreffen von Dr. Sandra von Klaeden,
Staatssekretärin und seit Februar 2012 IT-Bevollmächtigte der Niedersächsischen Landesregierung
(CIO).
Gemeinsam mit ihrem Kollegen Herrn Dr. Michael Zimmer, Referatsleiter für Netzpolitik,
Cyber-/Informationssicherheit – ebenso im niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport –
berichtete sie über die Fortschritte von E-Government-Projekten im Land Niedersachsen und den im
Jahr 2005 realisierten „eGovernment-Masterplan“. Dieser diente als zentraler Fahrplan bei der
Modernisierung der niedersächsischen Verwaltungen mit Hilfe der Informationstechnik. Am 15.06.2010
hat die Landesregierung dem fortgeschriebenen „eGovernment-Masterplan“ des Landes Niedersachsens
2010 zugestimmt.
Frau von Klaeden betonte mehrfach den unverkennbaren Vorteil der technischen Entwicklung, die es
nunmehr ermöglicht, Transaktionen durchgehend elektronisch und zugleich rechtssicher über alle in
Kommunikationsbeziehungen stehenden Instanzen abzuwickeln. Niedersachsen sei damit auf dem Weg, die
Landesverwaltung zu einem leistungsfähigen eGovernment fortzuentwickeln und sie insgesamt kunden-
und bürgernäher auszurichten, die Wirtschaftlichkeit der Verwaltung zu erhöhen und den Standort
Niedersachsen zu stärken.
Dennoch dürfe man die Schwierigkeiten, welche sich vor allem in den Bereichen „Netzabdeckung“
und „Akzeptanz in der Bevölkerung“ abzeichnen, nicht aus den Augen verlieren. Gerade für die ältere
Generation, die nicht mit den neuen Medien vertraut sei, müsse man Lösungen finden.
Im Anschluss an diesen spannenden Gedankenaustausch erwartete die Studenten ein Besuch im Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund - dem kommunalen Spitzenverband für über 400 kreisangehörige Städte, Gemeinden und Samtgemeinden in Niedersachsen. Der Pressesprecher und Verbandsreferent Thorsten Bullerdiek stellte zunächst den Verband näher vor und widmete sich dann ganz den Fragen der Studenten. Hier standen die Interessen des ländlichen Raumes und des Ballungsrandraumes im Mittelpunkt. Gerade hier ist es besonders beschwerlich – nicht nur aufgrund der schlechten Netzabdeckung - die Verwaltung zu einem Umdenken zu bewegen.
Vielleicht sind es unter anderem zukünftig die Studenten der Ostfalia Hochschule, welche mit ihrem vertieften Wissen auf dem Gebiet E-Government die noch vorhandenen Restriktionen und Widerstände in der Praxis überwinden helfen.