Frau Prof. Dr. Andrea Graf untersucht in ihren neuesten Arbeiten den Einfluss familiärer Bindungen auf den Erfolg von Auslandsentsendungen im Kontext der Bindungstheorie und Interkultureller Kompetenz. Prof. Graf entwickelt ein Konzept Interkultureller Kompetenz für Expatriates und stellt dessen Umsetzung in der internationalen Personalarbeit vor.
Interkulturelle Kompetenz wird definiert als ein mehrdimensionales Konstrukt mit kognitiven, emotionalen und behavioralen Fähigkeiten und gilt als Schlüsselkompetenz für Expatriates. In unterschiedlichen Untersuchungen zeigten sich signifikante Zusammenhänge zwischen der Interkulturellen Kompetenz des_r Entsendeten und der jeweiligen Familie. Soziale Bindung kann im positiven Fall eine Ressource darstellen, im negativen Fall die Anpassungs- und Leistungsfähigkeit der betroffenen Person signifikant mindern. Daher ist eine multimodale Personalselektion, die im Idealfall Informationen über Selbstauskünfte, informations- und leistungsbasierter Messungen umfasst, sowie ein langfristiges Personalentwicklungskonzept zur Erfassung und Entwicklung von Interkultureller Kompetenz ein nachweislicher Erfolgsfaktor. Die Ansätze der Bindungstheorie und der Evaluation sowie Entwicklung Interkultureller Kompetenz werden von Frau Prof. Graf für das entwickelte Konzept gleichermaßen berücksichtigt und für die internationale Personalarbeit wissenschaftlich aufgearbeitet und in ihrer Anwendung diskutiert.
Graf, A. (2021). Interkulturelle Kompetenz in der internationalen Personalselektion und -entwicklung. Eine Betrachtung von Expatriates und ihren Familien. In P. Genkova (Hrsg.), Handbuch Globale Kompetenz. Wiesbaden: Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30684-7_53-1
Graf, A. & Praetz, M. (2021). Familiäre Bindung als Determinante interkulturellen Erfolgs: Ein Konzept Interkultureller Kompetenz für Expatriates. Wirtschaftswissenschaftliches Studium: Zeitschrift für Studium und Forschung, 5, 51–54. https://www.beck-elibrary.de/10.15358/0340-1650-2021-5-53.pdf?download_full_pdf=1