Junge Gründende finden im ländlichen Raum gute Rahmenbedingungen vor, wie Reza Asghari, Professor für Entrepreneurship an der TU Braunschweig und der Ostfalia Hochschule erklärt. Er sieht Vor- und Nachteile am Gründen auf dem Land.
Ein Nachteil ist die fehlende Nähe zu Hochschulen, die für innovative Start-ups von Vorteil ist. Außerdem fehlt auf dem Land eine Konzentration von Risikokapital, mit dem sich Start-ups entwickeln können. Ein großer Vorteil sind die niedrigen Raumkosten auf dem Land im Vergleich zu den bei Start-ups beliebten Großstädten wie z. B. Berlin oder München.
Das Land ist zudem ein attraktiver, naturnaher Lebensraum und der Stressfaktor ist niedriger als in urbanen Zentren. Durch die Digitalisierung können die Wertschöpfungsprozesse von dort aus problemlos durchgeführt und gleichzeitig die Vorteile voll ausgenutzt werden.
Der ländlicher Raum ist nicht nur attraktiv für Familien, sondern auch für junge Menschen. Das gestiegene ökologische Bewusstsein macht die Natur und das Land auch in der jungen Zielgruppe immer interessanter.
Der von Professor Reza Asghari geleitete Entrepreneurship Hub und die Stadt Seesen im Landkreis Goslar haben ein Gründungs-Pilotprojekt gestartet, mit dem ein Ökosystem für Start-ups aufgebaut werden soll. Sechs Gründungsprojekte wurden seit anderthalb Jahren dort entwickelt. Mit dieser Erfolgsgeschichte werden weitere Unternehmen und Arbeitsplätze in Seesen entstehen können.
Zusammengefasster Artikel: Wolfenbütteler Zeitung, 16.11.2020, online abrufbar unter: https://www.wolfenbuetteler-zeitung.de/wirtschaft/article230919926/Land-ist-fuer-Gruender-ein-guter-Lebensraum.html