Vom 31. Oktober bis zum 1. November fand in Bloemfontein an der University of the Free State die fünfte „Annual International Mercantile Law Conference“ statt. Das Konferenzprogramm umfasste über 40 Vorträge und Präsentationen von Rechtswissenschaftlern, Richtern, Bankfachleuten sowie Rechtsanwälten.
Dr. Karl Marxen, LL.M. (Stellenbosch), LL.D. (Johannesburg) vertrat die BELS mit zwei Vorträgen. Zunächst referierte er zu aktuellen praxisrelevanten Problemen, die im Zusammenhang mit Dokumentenakkreditiven und Blockchain-Technologien in internationalen Handelstransaktionen auftreten. Im Hinblick auf Blockchain und mögliche Anwendungsfelder dieser Datenbanktechnologie im Bereich Trade Finance warnte er insbesondere vor überzogenen Erwartungen und enormen Implementierungsherausforderungen.
In seinem zweiten Vortrag widmete sich Dr. Marxen der Frage, inwieweit gesteigerte Compliance-Anforderungen im Bankwesen die Partizipation von Marktteilnehmern aus Entwicklungs- und Schwellenländern am Welthandel beeinträchtigen. Dabei ging er auf die negative Entwicklung des Korrespondenzbankenwesens auf dem afrikanischen Kontinent ein, die unmittelbare, einschränkende Folgen für afrikanische Im- und Exporteure hat.
Einer der Höhepunkt der zweitägigen Konferenz war der Vortrag von Dennis Davis, Richter am südafrikanischen High Court. In seinem rechtspolitischen Beitrag diskutierte Richter Davis die Frage, inwieweit die „UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte“ (sog. Ruggie Principles) direkte Anwendung auf internationale Wirtschaftsunternehmen finden können und welche gesellschaftlichen Auswirkungen diese Anwendung möglicherweise haben kann.
Das Konferenzprogramm der „Annual International Mercantile Law Conference“ kann hier eingesehen
werden:
Konferenzprogramm 5th AIMLC 2018.