Folge 10 des Videocasts von Prof Dr. Olaf Schlotmann: Datenbhängige Geldpolitik: Gibt es für Anleiheinvestoren irgendeinen Anker?

  • 30.05.24 09:39

In seinem Videocast analysiert Prof. Dr. Schlotmann alle paar Wochen gemeinsam mit dem früheren Chefredakteur des FINANCE-Magazins, Michael Hedtstück, die brisantesten aktuellen Probleme an den Finanzmärkten – unabhängig und meinungsstark.

Folge 10 beschäftigt sich mit dem neutralen Zins.

Das Konzept des neutralen Zinses geht auf den schwedischen Ökonomen Wicksell zurück. Für Ihn war der neutrale Zins aber keine fixe, unveränderliche Konstante, sondern eine Stromgröße, die im Konjunkturverlauf abhängig von der Entwicklung der Nachfrage, Kapitalstock, Produktivität und Anzahl der Arbeitskräfte schwankt.

Die heutigen realen EZB-Zinsen von mehr als 1,5% sind angesichts des schwachen Wachstums der Eurozone allerdings bereits eine ordentlich restriktive Dosis. Im neuen Videocast geht es auch um das Dilemma, dass Vorhersagen ausgerechnet dann unmöglich sind, wenn es am meisten darauf ankommt, nämlich dann, wenn sich die Welt verändert und das vorhandene Wissen über die Zukunft genau dann am wenigsten vorhanden ist, wenn es am meisten gebraucht wird. Die Vergangenheit vor der Finanz- und Wirtschaftskrise, d.h. die Zeit bis 2008 ist jedenfalls genauso wenig wie die Niedrigzinsphase nach Einführung von Negativzinsen samt dem Covid-19 Paukenschlag ein statistischer Führer für die Zukunft.  4% und mehr für 10 Jahresrenditen von deutschen Staatsanleihen, wie vor 2008, sind die Welt von gestern, die nicht wieder kommt und nur ein schwarzer Schwan bringt die Zinsen wieder signifikant nach unten, wie zur Nullzinszeit während der Covid-19 Pandemie.

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