Fakultäten sind selbstständige Einheiten einer Hochschule, die den gesellschaftlichen Zustand in Wissenschaft, Forschung und Lehre widerspiegeln. Unsere Zeit ist reich an Herausforderungen und die Schwerpunkte dieses Heftes ruhen daher auf modernen und über den Tag hinausreichenden Themen, wie etwa
Mit dem attraktiven englischsprachigen Angebot des alljährlich stattfindenden „International Program“ laden wir Studierende aus aller Welt zu uns ein, zuletzt aus Australien, Indien, Singapur und Taiwan, was den kulturellen Austausch belebt, der auch durch Gastwissenschaftler aus Schanghai und Neapel bereichert wurde.
Das Interview mit Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung a.D., hat sie uns in den letzten Tagen ihrer Amtszeit gegeben. Die scheinbar so klare Abgrenzung zwischen angewandter Wissenschaft mit Praxisbezug und z.B. dem Studium der Rechtswissenschaften oder der Betriebswirtschaft verschwimmt zunehmend. Zumindest die Rechtswissenschaften waren von jeher eine angewandte Wissenschaft und für die Betriebswirtschaft dürfte der Befund kaum anders ausfallen. Insofern stellt sich die Frage nach dem Sinn einer Beibehaltung der kategorialen Abgrenzung zwischen den Hochschultypen, hier Hochschule, da Universität, und deren jeweiligen Fächern dringlicher denn je. Zugleich fragen wir, ob nicht durch eine übertrieben dogmatische Abgrenzung der Hochschultypen einer Ungleichheit Vorschub in unserer Gesellschaft geleistet wird, da besonders begabten Absolventen der Weg zur Promotion – im krassen Widerspruch zum Bologna-Prozess – verwehrt wird.
Unsere Welt befindet sich leider in keinem guten Zustand; sie leidet, wie es Joseph E. Stiglitz, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften, in seinem Beitrag formuliert, an nahezu unlösbaren Problemen, wie etwa der zunehmenden Ungleichheit. Die Gründe für einen solchen desolaten Zustand liegen seiner Meinung zufolge darin begründet, dass die Unternehmen ihre soziale Verantwortung nicht ausreichend wahrnehmen. Ob Corporate Social Responsibility (CSR) eine wirksame Maßnahme ist, auch darauf findet sich in dem Report eine Antwort. Bei Licht betrachtet fehlt häufig die normative Grundlage, das Gesetz, das zur gleichmäßigen Anwendung zwingt und dabei zugleich ein auf Gleichheit beruhendes Gerechtigkeitskonzept verwirklicht. Dieser Grundgedanke verweist auf die Versinnbildlichung der Aequitas in der römischen Antike, die bis heute ihre Aktualität nicht verloren hat, ganz im Gegenteil: Die Vereinten Nationen haben mit den SDGs ein globales Wertegerüst, ein normatives Modellvorhaben beschlossen, das gegen eine zunehmend ungerechter und ungleicher werdende Welt gerichtet ist. Es steht als universal anwendungsfähiger Lösungsansatz bereit und wartet auf eine Umsetzung und Konkretisierung durch uns. Wir sind es, die aktiv werden müssen. Auch die BELS wirkt durch Forschung und Lehre in unterschiedlichen Netzwerken und Formaten daran mit, dass die Globale Agenda 2030 und die von ihr erfassten SDGs in rechtliche Grundlagen überführt werden, so dass sie zur Anwendung gelangen.
Seien Sie also zu Recht neugierig auf die BELS und ihre Themen.
Herausgeber:
Prof. Dr. iur. Winfried Huck
Dekan der Fakultät Recht
Brunswick European Law School (BELS)
Redaktion:
Prof. Dr. iur. Winfried Huck
Anne Stein, M.A.
Dipl.-Volkswirt Frank Eberhardt
Tino Glumm, LL.B.
Sören Stein, LL.B.
Ass. iur. Sina Kunze
Dr. iur. Kinga Zarwalski, LL.M.
Fotografie:
Foto Artmann GmbH, Braunschweig
Agentur Ausdruckslos, Braunschweig
MoNo Photography, Braunschweig
Satz:
Die Kirstings – Kreativwerkstatt, Braunschweig
Druck:
BS Print DigitalRepro GmbH, Braunschweig
Erscheinungstermin/Ausgabe:
06-2018 / 13. Ausgabe
ISSN 2567-2053