Welche Perspektiven und Potentiale jenseits der E-Mobilität gibt es: Sind efuels und Wasserstoff eine Lösung?
Nach Ansicht der eFuel Alliance Deutschland, einer Stakeholder-Initiative von über 170 Unternehmen (darunter u.a. ADAC, Exxon Mobil, Iveco), sind synthetische Kraftstoffe, obwohl noch nicht am Markt, sehr wohl eine Alternative.
Marlene Hermfisse stellte für die Initiative eFuels als umwelt- und klimaschonend dar: grüner Wasserstoff und CO2/N sollen dabei direkt aus der Atmosphäre gewonnen und in einen flüssigen Energieträger umgewandelt werden. Der erneuerbare Strom wird in einen synthetischen Mehrzweckkraftstoff mit Beimischfähigkeit umgewandelt. Der Wirkungsgrad von eFuels beträgt allerdings lediglich 15%.
Einen höheren Wirkungsgrad von ca. 70% weist Wasserstoff auf: Christoph Imdahl vom Fraunhofer Institut stellte den Wasserstoff Campus Salzgitter vor und präsentierte Ansätze, wie mit Hilfe von Wasserstoff die „Defossilisierung bestehender Fabriken“ durch die Integration von Wasserstofftechnologien möglich sein kann.
Wesentliche Rolle bei dieser Umsetzung spielen dabei Batterien: Hier kommt das junge Unternehmen LB.Systems ins Spiel, deren Gründer Lasse Bartels im Forum Nachhaltigkeit „das erfüllte Leben von Traktionsbatterien“ vorstellte. Sein Unternehmen hat sich auf 2nd-Life-Speicher spezialisiert, die in unterschiedlichen Varianten als Heimspeicher, Industriespeicher und Großspeicher angeboten werden.
In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde lebhaft und kontrovers diskutiert. Kritik an die eFuels wurde dahingehend geäußert, sie seien „ein trojanisches Pferd für Ölkonzerne und Hersteller von Verbrennungsmotoren, um den Übergang zu echten klimaneutralen Technologien zu verzögern.“ Zudem seien die rechtlichen Hürden auf EU- und Landesebene zur Einführung neuer Technologien zu hoch und langwierig. Pro eFuels wurde ins Feld geführt, dass sie auf Grund ihrer Klimaneutralität für eine Übergangslösung bis zur endgültigen Lösung sinnvoll seien.
Das nächste Forum Nachhaltigkeit findet am 10.5.2023 um 18 Uhr statt. Thema: das niedersächsische Klimaschutzgesetz. Anmeldungen sind hier möglich.