Die Fußball-Weltmeisterschaft der Herren in Katar biegt mit dem anstehenden Finale auf die Zielgerade ein, während sie für die DFB-Auswahl schon seit längerem vorbei ist. Aber die Diskussion geht weiter: Das 8. Forum Nachhaltigkeit der Brunswick European Law School (BELS) tagte am 13.12. zum Thema "Nachhaltigkeit im Fußball".

Dr. Irina Kummert als Vorsitzende der Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) diskutierte mit den Teilnehmenden darüber, inwieweit ökonomische Interessen den Fußball kaputt machen. Zudem hatte der DFB am Vormittag in Reaktion auf das frühe Ausscheiden der Männermannschaft bei der WM und in Vorbereitung auf die Heim-Europameisterschaft 2024 in Deutschland einen mit Alt-Fußballern und Managern prominent besetzten "Expertenrat" berufen. Für die Teilnehmenden des BELS-Forums natürlich Grund genug, ein Stimmungsbild abzufragen.

Bundesligist VfL Wolfsburg wurde 2021 von der britischen Zeitung "Sport Positive" zum "Nachhaltigkeitsmeister" gekürt. Welche Lösungsszenarien im Spannungsfeld zwischen Profitorientierung, Sport, Klima- und Umweltverträglichkeit möglich sind, stellte Nico Briskorn als Leiter der "Corporate Social Responsibility" (CSR) des VfL Wolfsburg vor.

Die im Stadion montierte, rückwärts zählende "Race to Zero"-Uhr gibt das Ziel des Vereins an, bis 2025 "Netto-Null-CO2-Emissionen" zu erreichen. Maßnahmen wie begrünte Dächer, die Installation von E-Lade-Säulen und Granulat-Filter, die verhindern, dass Mikroplastik der Kunstrasenplätze ins Grundwasser eindringt, sollen einen Beitrag zur Zielerreichung leisten. Allerdings seien die Fanbewegungen mit fast 60 % des CO2-Gesamt-Fußabdrucks Hauptverursacher und damit schwerpunktmäßig in den Fokus zu nehmen.

In der anschließenden Paneldiskussion entbrannte schließlich eine lebhafte Debatte über die WM in Katar, Diversity (Stichwort "One-Love-Binde") und die Haltung der Nationalmannschaft.