Cindy Demuth, LL.M. und Prof. Dr. Oliver Kreutz, LL.M. veröffentlichen juristische Einordnung von "Green Marketing", "Green Claims" und "Greenwashing"

  • 25.11.24 13:03

In ihrem Aufsatz "Green Marketing, Green Claims und Greenwashing – Erscheinungsformen des 'grünen' Marketings im (juristischen) Blickpunkt" analysieren Cindy Demuth, LL.M. und Prof. Dr. Oliver Kreutz, LL.M. die rechtlichen und kommunikativen Herausforderungen im Umgang mit nachhaltigkeitsbezogenen Werbeaussagen.

Die Autoren definieren und differenzieren Begriffe wie "Green Marketing", "Green Claims" und "Greenwashing", um die juristische Diskussion an der Schnittstelle von Marketing und Wettbewerbsrecht zu strukturieren. Besonders hervorgehoben wird die zunehmende Bedeutung von Umweltargumenten in der Verbraucherkommunikation, wobei der rechtliche Rahmen zunehmend durch das Lauterkeitsrecht geprägt wird. Dabei sind insbesondere die §§ 3, 5 und 5a UWG für die rechtliche Bewertung zentral.

Die Autoren zeigen in ihrem Beitrag auf, dass "Green Marketing" nachhaltigkeitsbezogene Werbemaßnahmen umfasst, die darauf abzielen, ökologische Mehrwerte zu kommunizieren und Verbraucher zu informieren. Dabei wird betont, dass die präzise und rechtskonforme Ausgestaltung solcher Kommunikation eine besondere Herausforderung darstellt. "Green Claims", also Umweltbehauptungen in der Werbung, sind aus rechtlicher Sicht nur zulässig, wenn sie korrekt und transparent formuliert werden. Vor diesem Hintergrund arbeitet die Europäische Kommission an der Green Claims Directive, die eine einheitliche Definition und Regulierung solcher Aussagen etablieren soll, um Verbraucher vor irreführenden Werbemaßnahmen zu schützen.

Weiterhin gehen die Autoren auf das Phänomen des Greenwashings ein, das den Missbrauch von Umweltversprechen beschreibt. Dabei können Unternehmen bewusst oder unbeabsichtigt irreführende ökologische Vorteile kommunizieren, was rechtliche und wirtschaftliche Risiken birgt.

Die Autoren betonen, dass eine klare Abgrenzung zwischen zulässigen "Green Claims" und unlauteren Praktiken wie Greenwashing unerlässlich ist. Für Unternehmen besteht die Notwendigkeit, transparente und überprüfbare Informationen bereitzustellen, um sowohl rechtliche Risiken als auch Reputationsschäden zu vermeiden.

In diesem Kontext leistet der Aufsatz einen Beitrag zur aktuellen juristischen und wirtschaftlichen Diskussion und bietet wertvolle Handlungsempfehlungen für Wissenschaft und Praxis.

Der vollständige Aufsatz ist veröffentlicht in der Ausgabe 12/2024 der Zeitschrift "WRP – Wettbewerb in Recht und Praxis" und kann hier abgerufen werden.

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