Törnberichte 2016
Törnberichte 2016
Fahrtgebiet |
Atlantik |
Fahrzeit |
20.11.-13.12.2016 |
Fahrtroute |
Las Palmas (Gran Canaria), Montego Bay (St Lucia, 11.12.), Le Marin (Martinique) |
Gesamtstrecke |
3.174sm |
Schiffstyp |
Oceanis 54 |
Bericht von Rolf: Einmal im Leben wollte ich den Atlantik mit einem Segelboot überqueren. Seglerisch sollte die "Barfußroute", also im Passatwind von Ost nach West, nicht besonders anspruchsvoll sein. Navigatorisch eigentlich auch nicht: "Nach Süden bis die Butter schmilzt, und dann nach Westen". Aber für 3 Wochen auf einer Segelyacht mit unterschiedlichen Charakteren an Bord auf sich alleine gestellt zu sein ist schon spannend. In der ersten Woche hatten wir zunächst guten Wind, danach aber mehr oder weniger Flaute, und wir mussten viel unter Motor fahren. Das trübt die Stimmung. Erst am Ende der zweiten Woche hatten wir endlich wieder Wind, aber auch viele Squalls mit viel Regen und hoher Luftfeuchtigkeit. Nur die letzten Tage der dritten Woche der Überfahrt waren so, wie man sich die "Barfußroute" vorstellt. Es war ein tolles Abenteuer mit unglaublich schönen Sonnenuntergängen, phantastischen Nachthimmeln, fliegenden Fischen, fluoreszierendes Wasser an der Bordwand, spannenden Begegnungen mit Schiffen mitten auf dem Atlantik und eine große Zufriedenheit mit ausgelassener Party nach der Ankunft in der Karibik. Aber auch eine Erfahrung mit wenig Schlaf durch ein Zweiwachsystem und der Erkenntnis, ab und zu einen Hafen anzulaufen hat auch seinen Reiz.
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Fahrtgebiet |
Fehmarn Sund |
Fahrzeit |
1.-3.10.2016 |
Fahrtroute |
Heiligenhafen, Burgtiefe, Heiligenhafen |
Gesamtstrecke |
85sm (1h Training = 5sm) |
Schiffsname |
Ronja |
Schiffstyp |
Hanse 370 |
Skipper |
Rolf |
Crew |
4 Schüler, 1 Co-Skipper |
Bericht: Am ersten Tag bei Wind aus S-SE mit 3Bft von Heiligenhafen nach Burgtiefe gesegelt, dabei Wende/Halse und Boje über Bord geübt und zum Abschluss noch 4x An-/Ablegen längsseits in Burgtiefe. Der nächste Tag brachte Wind aus SW-SE mit 3-4Bft und wir übten Drehen auf engem Raum und sämtliche An-/Ablegemanöver in der Box: mit/gegen den Wind, mit Wind querab, vorwärts oder rückwärts in die Box, insgesamt 7 Stunden und 14 Mal An- und Ablegen. Dazwischen Hafenkino einer anderen Crew, die rückwärts zweimal mittig gegen den Dalben fuhr sowie die Nachfrage der Crew einer anderen Yacht, wo man denn unser Skippertraining buchen kann. Am letzten Tag bei Wind aus N-NE mit 3Bft fuhr jeder noch einmal ein An-/Ablegemanöver mit Wind querab zur Box bevor wir zurück nach Heiligenhafen segelten, wieder unterbrochen von einem Boje über Bord Manöver. Insgesamt ein sehr effektives Training bei schönstem Oktoberwetter
Die Ausbildungsyacht Ronja, kurzfristig aber günstig gechartert im Oktober.
Beobachten einen Grundsitzer in Heiligenhafen zu Beginn des Trainings.
Einen Tag nur Hafenmanöver, 14x An-/Ablegen in die Box in allen Variationen.
Rückfahrt nach Heiligenhafen bei schönstem Oktoberwetter. |
Fahrtgebiet |
Westliche Ostsee, Belte und Sund |
Fahrzeit |
3.-16.9.2016 |
Fahrtroute |
Heiligenhafen, Grömitz, Kühlungsborn, Rodby, Aeroskoebing, Faborg, Eckernförde, Kappeln, Svendborg, Lohals, Spodsbjerg, Burgtiefe, Heiligenhafen, Orth, Heiligenhafen |
Gesamtstrecke |
455,5sm |
Schiffsname |
Brigadoon |
Schiffstyp |
Sun Odyssey 43 |
Skipper |
Rolf |
Crew |
3 SKS-Schüler, 1 Schülerin, Co-Skipper |
Bericht: 2 Wochen nur Sonne und kein Regen im September, 99 Tage vor Weihnachten noch Baden in der Ostsee, perfekter Sonnenuntergang hinter der Fehmarn-Sund-Brücke, erfolgreiche SKS-Prüfung (alle bestanden).
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Fahrtgebiet |
Westliche Ostsee, Belte und Sund |
Fahrtzeit |
6.-19.8.2016 |
Fahrtroute |
Heiligenhafen, Bagenkop, Sonderborg, Middelfart, Bogense, Kerteminde, Nyborg, Marstal, Kiel, Kappeln, Heiligenhafen, Burgtiefe, Grömitz, Neustadt, Heiligenhafen, Orth, Heiligenhafen |
Gesamtstrecke |
545,0sm |
Schiffsname |
Moulin Rouge |
Schiffstyp |
Sun Odyssey 40 |
Skipper |
Rolf |
Crew |
3 SKS-Schüler, 1 Schülerin, Co-Skipper |
Bericht von Florian: Den SBF-See in der Tasche und die SKS-Theorie bestanden, so ging es für uns am 06.08.2016 auf unseren ersten Segeltörn. Dank der super Vorbereitung durch Rolf war die Vorfreude enorm. Nach der Sicherheitseinweisung traten wir am Samstagmittag mit der „Moulin Rouge“ unsere Reise an. Das Ziel stand fest, für uns sollte es am ersten Tag von Heiligenhafen nach Dänemark, um genau zu sein, nach Bagenkop gehen. Wir wunderten uns kurz warum wir fast die einzigen waren, die an diesem Tag aus Heiligenhafen ablegten. Mit einer Windstärke von 6 Bft. hatten wir die Grundvoraussetzung zum Segeln, so dachten wir. Nach rund 9 Stunden auf See hatten wir nun endlich kurzeitig wieder festen Boden unter den Füßen. Für uns verwunderlich, die „schwankenden“ sanitären Anlagen in Bagenkop. Unser Gleichgewichtssinn musste sich wohl erst einmal auf die dauerhaften Bewegungen einstellen. Am nächsten Tag ging es für uns bei gleichen Windverhältnissen und im 2. Reff nach Sonderburg. Nachdem wir keinen geeigneten Liegeplatz im Yachthafen finden konnten fuhren wir weiter zum Stadthafen, wo wir am 20 m langen Kai fündig wurden. Am Abend legten wir unser nächstes Ziel fest, es sollte nach Middelfart gehen. Auf der Fahrt nach Middelfart riss dann die Reffrolle am Achterliek. Kein Grund zur Sorge… Rolf gab uns im ruhigen Ton das Kommando zum Bergen des Großsegels. Die Windex zeigte in Spitzen über 40 kn Wind an.
Nach der Reparatur des Großsegels konnten wir am nächsten Tag unseren Törn fortsetzen. Die restliche Woche war geprägt von „ausreichend“ Wind und einigen Übungsmanövern wie „Bourney (Boje) über Bord“. Hervorzuheben ist das leckere dänische Softeis in Nyborg-Havn. Jeder der dort anlegt, sollte sich ein Softeis direkt am Hafen holen.
Der Anfang der zweiten Woche war geprägt von durchwachsenem Wetter mit Windstärken zwischen 4-5 Bft und Regenschauern. Ein Highlight war unsere Nachtfahrt vom 13.8 auf den 14.8. Nach der Stärkung mit Rippchen und Knoblauchbrot in der Bierakademie „Alt Kappeln“ in Kappeln machten wir uns auf dem Weg nach Heiligenhafen.
Es stand eine Strecke von ca. 50 Seemeilen an. Die Stimmung war super. Selbst die gesonderte Sicherheitseinweisung „Nachtfahrt“ konnte unsere Vorfreude nicht trüben. Der Wachwechsel weit nach Mitternacht gestaltete sich ohne Probleme. Auf meine Frage: „Habt ihr die beiden Schiffe (Lichter) an der Steuerbordseite gesehen?“ antwortete der Wachführer: „Die beiden weit auseinander liegenden Lichter auf 2 Uhr? – Das ist ein Schiff “. Nachdem wir unsere Mindest-Strecke von 300 Seemeilen, welche Voraussetzung für die praktische SKS-Prüfung ist, absolviert hatten, konnten wir uns ausgiebig dem Üben der Manöver widmen, welche ebenfalls in der praktischen Prüfung abgefragt wurden. Einen Tag vor der praktischen SKS-Prüfung absolvierten wir ein abschließendes Manövertraining, welches schnell zeigte, dass wir „Fit“ für die Prüfung waren. So konnten wir einen kurzen Zwischenstopp in Orth einlegen und Kaffee und Kuchen genießen. Das Gesamtresultat: Alle Prüflinge, die die SKS-Prüfung abgelegt hatten, konnten sich Dank der guten Vorbereitung durch Rolf über ihren neuen Sportküstenschifferschein (SKS) freuen. Vielen Dank für die erlebnisreichen 14 Tage!
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Fahrtgebiet |
Kanaren |
Fahrzeit |
21.-26.2.2016 |
Fahrtroute |
Las Galettas (Teneriffa) - Vueltas (La Gomera) - Estaca (El Hiero) - Tazacote (La Palma) - Vueltas (La Gomera) - San Sebastian (La Gomera) - Las Galettas (Teneriffa) |
Gesamtstrecke |
231,2sm |
Schiffsname |
Canbuyon |
Schiffstyp |
Oceanis 37 |
Skipper |
Rolf |
Crew |
3 Crew |
Bericht: Das fünfte Mal segeln auf den Kanaren und diesmal sieht es so aus, als könnte man es wagen El Hiero anzusteuern. Da der Passatwind aus Nordost weht, kommt man zwar problemlos mit achterlichem Wind nach El Hiero, aber leider kaum wieder zurück. Wir starten im Süden von Teneriffa, Hafen Las Galettas, mit einer Yacht von nur 37 Fuß Länge. Für die Ostsee ist die Länge optimal, da viele Häfen kaum Platz bieten für größere Yachten, aber auf den Kanaren mit Starkwind und Welle von 2-3m dürfte es auch gerne etwas mehr sein. Bei der ersten Überfahrt nach Vueltas haben wir die ersten 16sm Wind um 3-4Bft, danach sind wir in der Abdeckung von Teneriffa, die bis nach La Gomera anhält. Nach kurzem Wettercheck entschließen wir uns auf Raumschotskurs am nächsten Tag nach El Hiero zu fahren. Es wird eine rauschende Überfahrt, am Ende eine Stunde lang begleitet von einer Delfinschule mit ca. 20 Delfinen. Der Hafen Estaca ist zwar neu, aber die Sanitäranlagen haben nur begrenzte Öffnungszeiten und wir kommen zu spät an, um noch einen Schlüssel zu bekommen. Hoch am Wind fahren wir tags darauf nach La Palma. Durch den Kapeffekt dreht der starke Wind in die richtige Richtung, allerdings sind wir irgendwann in der Abdeckung der Insel und müssen die restliche Strecke unter Motor fahren. Kurz nach Sonnenuntergang erreichen wir Tazacote, ein Hafen, der von einer sehr massiven Hafenmauer geschützt ist. Um La Gomera noch einmal von einer anderen Seite sehen zu können, planen wir die Insel am nächsten Tag nördlich zu passieren und bis nach San Sebastian zu fahren. Allerdings war die Windvorhersage und der tatsächliche Wind vor Ort mal wieder deutlich unterschiedlich. Mit stark gerefften Segeln bei über 30kn Wind und Kreuzsee mit 2-3m Welle waren wir am Ende auch mit Vueltas als Alternativhafen zufrieden. Entspannt ging es am nächsten Tag südlich der Insel bis nach San Sebastian, auch hier erst unter Motor in der Abdeckung der Insel, jedoch die letzte Stunde wieder in der Düse bei 20kn Wind auf der Kreuz bis zum Hafen. San Sebastian hat einen schöner Hafen, mit kurzen Wegen in die beschauliche Stadt mit Fußgängerzone und einem ausgezeichneten Segler-Restaurant in einer Seitengasse. Die letzte Überfahrt nach Teneriffa startet wieder mit 20kn Wind vor San Sebastian, jedoch die letzten 2/3 der Strecke wieder unter Motor in der Abdeckung von Teneriffa. Am Ende wollten wir eigentlich vor Las Galettas noch einige Manöver fahren, allerdings gab es diesmal keine Düse und somit auch kaum Wind. Insgesamt war es ein sehr schöner Kanarentörn mit, für die Kanaren moderatem Wind, bei dem ich endlich einmal El Hiero anlaufen konnte.
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