SKS-Törn TU BS

Fahrtgebiet

Westliche Ostsee, Belte und Sund

Fahrzeit

27.05.-09.06.2023

Fahrtroute

Laboe, Heiligenhafen, Gedser, Klintholm, Rodvig, Kopenhagen, Rodvig, 
Klintholm, Stubbekobing, Verjo, Spodsbjerg, Burgtiefe, Laboe

Gesamtstrecke

470,0sm

Schiffsname

Malu

Schiffstyp

Bavaria 40S

Skipper

Rolf

Crew

4 Schüler

Nach den Jahren der Corona-Pandemie gab es in der Segelgruppe der TU Braunschweig Probleme, den seglerischen Nachwuchs bei den SKS-Skippern sicherzustellen. Da sich die Segelgruppen der Hochschulen immer gegenseitig unterstützen, bot ich meine Hilfe als Skipper an. Erfahrungsgemäß wird auf dem SKS-Segeltörn der TU Braunschweig immer sportlich gesegelt mit Ziel Kopenhagen, also charterte ich eine Bavaria 40S, wobei das S für die Sportvariante der Cruiser stand. Trotz eines für die Häfen der Ostsee gewagten Tiefgangs von 2,4m waren die Segeleigenschaften bei Schwachwind nicht so überragend wie gehofft. Freuen konnten wir uns allerdings über das größte Schiff der Flottille mit reichlich Stauraum.

malu
Bavaria 40S mit Crew

Gechartert werden konnte die Yacht optional mit Spi. Allerdings wäre die Handhabung des Spi auf einem SKS-Ausbildungstörn etwas zu viel gewesen, so dass ich mich gegen die hohen Zusatzkosten entschied. Aus meiner Erfahrung gab es in der Vergangenheit auf einem Törn Ende Mai/Anfang Juni nur selten die Gelegenheit ein Schwachwindsegel zu nutzen. Dieses Mal sollte das aber völlig anders sein, so dass uns häufig die anderen Boote der Flottille, die mit Genaker ausgestattet waren, davonfuhren. Dafür konnten wir uns aber über zusätzliche Segeltage freuen, da wir die Yacht bereits am Freitagabend übernehmen konnten.

Wie jedes Jahr war auch diesmal wieder das Ziel Kopenhagen vorgegeben. Obwohl die Flottille zunächst im Uhrzeigersinn um Seeland fahren wollte und wir schon halb auf dem Weg von Laboe nach Bagenkop waren, entschieden wir uns dann doch wetterbedingt spontan für die andere Richtung. Somit war unser erstes Ziel Heiligenhafen, und wir konnten zu der Flottille aufschließen. Während wir am ersten Tag 2/3 der Strecke aufgrund des schwachen Windes unter Motor zurücklegen musste, hatten wir am 2. Tag nach Gedser mit 3Bft ausreichend Wind. Dennoch hätte uns ein Leichtwindsegel beim Raumschotskurs sehr geholfen. Obwohl der Hafen Gedser mit 3m Tiefe im Eingangsbereich ausgewiesen war, wurde es mit unserem Tiefgang teilweise knapp.

Die weitere Fahrt über Klintholm und Rodvig musste wir mit wenig Wind zurücklegen. Da zudem noch Segelmanöver geübt werden sollten, haben wir den vorhandenen Wind dann für das Training genutzt. Somit legten wir 50% der Strecke unter Motor zurück. Lediglich auf dem letzten Schlag nach Kopenhagen hatten wir mit 3-4Bft ausreichend Wind. Dabei legten wir schon um 5 Uhr morgens in Rodvig ab, um möglichst früh in Kopenhagen anzukommen. Vom Hafenmeister hatte unser Admiral erfahren, dass Christianshavn in der Innenstadt eigentlich ausgebucht ist.

Mit ganz viel Glück konnten wir dann im Kanal nach der Klappbrücke längsseits anlegen. Zwei weitere Yachten unserer Flottille kamen dann noch im Päckchen dazu.

liegeplatzkopenhagen
Päckchen in Christianshavn in Kopenhagen

Durch die frühe Ankunft blieb noch ausreichend Zeit, die Stadt zu erkunden. Ein Softeis bei der Vaffelbagern Nyhavn war selbstverständlich ebenfalls Pflicht. Einige Crewmitglieder erkundeten dann am Abend das Nachtleben in Kopenhagen, so dass wir am nächsten Morgen etwas später frühstückten.

KopenhagenSight
Sightseeing Kopenhagen

Unser Plan am nächsten Tag war gegen 15 Uhr abzulegen. Während das Ablegen problemlos funktionierte, gab es dann bei der Brückendurchfahrt um 15:25 Uhr eine böse Überraschung. Ein elektrisch angetriebenes „Picknickboot“ fuhr zunächst hinter der Brücke rückwärts und die Ausflugsboote warteten, so dass die Durchfahrt für uns frei erschien. Anschließend beschleunigte das „Picknickboot“ jedoch vorwärts und fuhr ungebremst in unsere Breitseite. Dabei traf es exakt das Fenster mittschiffs, welches durch den Aufprall riss und dessen Rahmen sich aufgrund der Delle im Rumpf verzog. Leider fuhr das „Picknickboot“ anschließend weiter, so dass wir gezwungen waren, zum Bootsverleiher zu sprinten. Zum Glück konnte dann die Schadensübernahme zwischen Bootsverleiher und unserem Vercharterer direkt geklärt werden, so dass wir gegen 17:30 Uhr unsere Reise nach Rodvig fortsetzen konnten.

KlappbrückeVorUnfall
Brücke Chistianshavn kurz vor dem Unfall mit dem Picknickboot

Diesmal hatte die Wettervorhersage einen mäßigen bis frischen Wind am Abend vorhergesagt, so dass wir uns über eine rauschend Überfahrt freuen konnten. Tatsächlich wurde es dann aber ein starker Wind von 6-7Bft, so dass sich während der Überfahrt langsam eine Welle von ca. 1,5m aufbauen konnte. Der Wind wehte auflandig nach Rodvig und der Hafen bot mit 3,7m in der Einfahrt für unseren Tiefgang wenig Sicherheit. Daher war ich froh, dass wir durch unseren Unfall später als ein anderes Boot der Flottille in Rodvig ankamen und ich mich per Funk über die Bedingungen in der Hafeneinfahrt erkundigen konnte. Somit näherten wir uns vorsichtig dem Hafen und waren glücklich gegen 1 Uhr nachts bei ca. 25kn Wind sicher im Päckchen anlegen zu können.

RegattaKlintholm
Miniregatta in der Abendsonne vor Klintholm

Auf der Weiterfahrt über Klintholm nach Stubbekobing mit Wind 3Bft konnten wir dann ausreichend Hafen- und Segelmanöver üben und dennoch überwiegend unter Segel zurücklegen. Sogar die Fahrt durch den Gronsund unter Segel klappte. Und auch eine Miniregatta vor Klintholm in der Abendsonne war möglich, wobei die Regatta lediglich dadurch entschieden wurde, wer gerade im Cockpit beim Abendessen war.

Ein weiteres Highlight des Törns neben Kopenhagen war das Grillen mit Taufe der Segelschüler auf Vejro, wobei die Insel und die exzellenten Sani-Anlagen selbst schon ein Highlight sind.

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Trauminsel Vejro

Die weitere Route über Spodsbjerg führte uns dann langsam wieder zurück nach Deutschland. In Spodsbjerg erhielten wir noch Besuch von einem Freund des Skippers, der unser Hafenmanövertraining per Video semiprofessionell aufnahm. Leider hatten wir auf der Rückreise auch wenig Wind, sodass wir auch hier wieder 2/3 der Strecke unter Motor zurücklegen mussten.

Da wir am Dienstagabend in Burgtiefe ankamen, hatten wir am Mittwoch den ganzen Tag Zeit, um uns auf die SKS-Prüfung am nächsten Tag vorzubereiten. Hierbei übten wir noch einmal sämtliche Segelmanöver am Vormittag, An-/Ablegen am Mittag, erneut Segelmanöver am Nachmittag und am Abend noch einmal Hafenmanöver. Somit war die Crew fit für die Prüfung am Donnerstag, bei der alle Schüler bestanden haben.

Während der Rest der Flottille am Abend feiern konnte, hatten wir noch einen letzten Schlag als Nachtfahrt zurück zur Kieler Förde vor uns. Aufgrund einer Marineübung mussten wir dabei das Schießgebiet Putlos/Todendorf komplett umfahren. Wir wollten dann noch einen weiteren Hafen Schilksee anlaufen. Durch den Fly-By des Volvo Ocean Race am nächsten Tag waren jedoch sämtliche Liegeplätze nachts um 2 Uhr belegt, sodass wir uns anschließend zum Heimathafen Laboe aufmachten und dort um 3 Uhr anlegten.

NachtfahrtLaboe
Nachtfahrt zurück nach Laboe

 

Nachdem wir am nächsten Morgen etwas später gefrühstückt hatten, fuhren wir noch einmal in die Kieler Förde zum Sight-Seeing hinaus. Durch den bevorstehenden Fly-By war reger Betrieb in der Förde und man konnte zahlreiche interessante Boote bewundern. Gegen 14 Uhr waren wir zurück in Laboe und konnten nach dem Tanken die Yacht ohne Probleme übergeben.

SightKielerFörde
Schiffe in der Kieler Förde

Das letzte Highlight kam dann erst nach Törnende in Laboe. Hiermit meine ich nicht die schönen Hochzeitsbilder, die am Stand vor traumhafter Kulisse gemacht wurden. Das Brautpaar hatte den Tag und den Ort vielleicht bewusst gewählt, denn im Hintergrund flogen die Yachten des Volvo Ocean Race vorbei, die einen Fly-By bei Kiel machten, um dann im nächsten Moment wieder zurück zu fahren. Eine solche Gelegenheit, die Geschwindigkeit der foilenden Rennyachten zu erleben, bietet sich nicht so häufig im Leben.

HochzeitsfotoKielerFörde
Hochzeitsfotos am Strand mit traumhaften Hintergrundbild

holcim
Team Holcim im Fly-By des Volvo Ocean Race

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Team Guyot im Fly-By des Volvo Ocean Race

Malizia
Team Malizia mit verrückten Speedbooten als Begleitung

SKS-Törn B

 

Fahrtgebiet

Westliche Ostsee, Belte und Sund

Fahrzeit

12.8.-25.8.23

Fahrtroute

Heiligenhafen - Spodsbjerg - Nyborg - Kerteminde - Tunö - Marselisborg - Middelfart - Sönderborg - Marina Minde - Söby - Bagenkop - Burgtiefe - Heiligenhafen   

Gesamtstrecke

429,1sm

Schiffsname

Piet

Schiffstyp

Oceanis 38.1

Skipper

Ralf

Crew

3 Schüler + Alumni

Es ist schönes Wetter, als wir in Heiligenhafen ankommen. Mit viel Glück kommen wir bereits kurz nach Ankunft auf unser Segelboot: Oceanis 38.1. Das Boot heißt PIET und hat viel Platz und sogar ein Bimini. Während Skipper Ralf das Boot inspiziert, kaufen alle anderen ein.  Ein Rieseneinkauf, der danach erst einmal verstaut werden muss. Wo soll das nur alles hin? Aber die PIET hat reichlich Stauraum und die separate Dusche bietet viel Platz. Mit Pizza und Einweisung endet der Freitagabend.

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Samstag Morgen um 07:00 ist Quick-Check -Übergabe. Um 07:20 kann schon gefrühstückt werden, dann geht es fast pünktlich um 09:00 los. Wir schauen uns die Segelgarderobe an. Wir haben alles, was wir haben, gesetzt. Es ist kaum Wind. So dauert die erste Überfahrt nach Spodsbjerg in der Mitte Langelands auf der Ostseite Ewigkeiten. Dunkle Wolken ziehen auf und bringen neben  Wind auch Regen mit. Das Bimini hält Tisch und Niedergang trocken. Während der Fahrt haben wir reichlich Gelegenheit, Segelmanöver zu erklären und auszuprobieren.

Am Sonntag, 13. August geht es nach Nyborg. Auf dem Weg dorthin üben wir Kreise fahren und nehmen die über Bord geworfenen Fender im Rettungsmanöver immer wieder auf.  Alles gelingt gut, bis zu dem Moment, als ein Crewmitglied die Backbordwinsch verkehrtherum belegt und 2 Finger in einen Überläufer geraten. Das ist der Schreckensmoment des Törns, der uns noch ein wenig begleitet. Zum Glück ohne jegliche Folgen. Der Stadthafen ist modern, wir legen seitwärts an und erkunden die Stadt.

Am folgenden Montag ist die Top-Laune wieder da. Die Sonne lacht, der Wind ist zufriedenstellend. Nach Üben der An-und Ablegemanöver in Nyborg nehmen wir Kurs auf die Brücke Großer Belt. Die beiden großen Brückenpfeiler sind gut 200m hoch und ragen imposant über uns in die Höhe. Da ordentlich Strömung herrscht, schmeißen wir sicherheitshalber den Motor an. Auf geht’s nach Kerteminde, wo wir in der Kerte wiederum längsseits festmachen.  Das Eis in Kerteminde ist immer eine Reise wert.

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Dienstag ist anfangs schwacher Wind, im Laufe des Tages nimmt er aber zum Glück zu. Nach vielen geübten Rettungsmanövern berichtet Jürgen von der Nike, dass der Hafen Tunö schon ziemlich voll sei, wir sollen uns beeilen. Und so geraten wir in ein Battle mit einer X-Yacht, das wir selbst mit Motorunterstützung verlieren. Im Hafen ist es eng. Die X-Yacht und wir bewegen uns im Hafen auf engstem Raum. Wir erhaschen den letzten freien Anleger in der Hafeneinfahrt. Es ist unruhig, 6 Leinen sichern uns für die Nacht. Die Insel selbst ist schön, dass alle auf Erkundung gehen und anfangen, Blumenwiesen mit Aarhuspanorama  dahinter zu fotografieren. Ein ankerndes Boot hat zwei Bootsmannstühle hochgezogen. Die Kinder scheinen dort Karussell zu spielen. Tunö ist der Hafen mit der schönsten Umgebung – traumhaft.

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Welch ein Kontrast dazu die moderne Stadt Aarhus, auf die wir tags drauf zusteuern. Ein ordentlicher Wind beschert uns einen tollen Segeltag mit vielen Übungen. Vor Aarhus wagen wir uns dicht an die neu erbaute Hafen-City mit Ihrer eisbergähnlichen Architektur neben dem Wohn- und Bürohochhaus. Letzteres nennen die Bewohner Leuchtturm. Das ist das Gebäude zwar nicht, aber man hat eine prima Landmarke, wenn man darauf zuhält. Die Orientierung fällt sehr leicht. Die abgehenden Katamaran-Fähren sind sehr schnell. Das erfahren wir durch die Heckwelle der an uns vorbeirauschenden Schnellfähre.  Der südlich von Aarhus gelegene Hafen Marselisborg ist modern. Ulkig, dass man von außen nicht sehen kann, ob die Sanitärkabine besetzt ist oder nicht.  Man findet dort keine Ruhe.  Es wird dauernd an der Tür geruckelt. Abends marschieren wir nach Aarhus in die Innenstadt. Es ist eine wundervolle Stadt mit toller Altstadt.

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Am nächsten Tag ist der Wind leider ganz eingeschlafen, so müssen wir den Flautenschieber bemühen und vertreiben uns die Zeit nach Middelfart mit Entfernungen schätzen über Arm und Daumen. In Middelfart angekommen, nutzen wir die Gelegenheit, Wäsche zu waschen.

Zunächst ist die Etappe nach Sönderborg wieder von wenig Wind geprägt. Rettungsmanöver werden im Schneckentempo geübt. Sobald wir den Als Fjord erreichen, befinden wir uns in einer Düse, wir üben fast 20 Wenden wie im Drill. Danach sollte Wende dann klappen.  Wir machen vor dem Alsik Hotel fest und entfleuchen Richtung Innenstadt zum Essen.

Am nächsten Morgen erwartet uns auf See eine trübe Suppe: Verminderte Sicht bei 5 Bft.  Wir nutzen die Beleuchtung und tasten uns gehörig Ausguck gehend Richtung Marina Minde. Weiter soll es heute nicht gehen. Es ist Gewitter angesagt. Da wollen wir im sicheren Hafen sein. Aber das Gewitter kommt nicht. Die Besatzung hilft anderen Crews beim Anlegen. Besonders die reine Damencrew mit den zu kurzen Festmachern hat es der Crew der PIET angetan.

Morgens fährt Marko ein Anlegemanöver an der Tankstelle. Es ist nicht viel Platz, aber es passt perfekt. Das Ablegen in die Achterspring lässt einige Zuschauer staunen. Der Weg führt uns nach Söby. Das Wetter ist gut, wir segeln gelassen, üben reichlich und legen neben der Nike in der Box an. Abends decken wir uns bei einer Miniausstellung mit kleinen Taschen aus Segeltuch ein und kaspern auf der Wippe rum.

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Früh morgens gibt es in der Dusche ein Missverständnis. Der Ein Aus Knopf in der Duschkabine lässt vereinzelte kalt und andere dafür um so länger duschen. Am Ende sind alle ob des Gelächters wach. Der Wind meint es auf dem Weg nach Bagenkop nicht gut mit uns. Wir hangeln uns bei zu wenig Wind durch die Dänische Südsee und erreichen Bagenkop gerade noch vor dem täglichen Run.  Die Abendstimmung in Bagenkop ist immer wieder beeindruckend.

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Inzwischen haben wir auf dem Törn doch einiges gedanklich aufräumen können. Ausdrücke wie Abluven, Spackbord, Schwiegermuttertochter und Achtervorspring sind unvergessen, aber wegsortiert. Auch das berüchtigte „Klar zur Patenthalse“ konnte abgewendet werden.  Die Crew ist gut eingespielt und weiß sogar, was sie bei „Roll ein die Vorleine“ machen soll!

Auf der Piet gibt es in den 2 Wochen viel zu Lachen. Selbst die Prüfer merken, welch gelöste Stimmung an Bord herrscht und meinen, wir hätten bestimmt eine lustige Zeit hinter uns. Ohnehin beherrscht die gute Laune und ein angenehmes zuverlässiges Miteinander den Alltag.

Von Bagenkop  segeln wir nach Burgtiefe, wo wir lediglich für einige Stunden festmachen. Mit Einbruch der Dunkelheit begehen wir die Nachfahrt nach Heiligenhafen. Ganz schön dunkel. Die Crew hat sich vorbereitet und spickt immer wieder mit Rotlicht auf die Notizen. Der Skipper lässt sie machen und überwacht lediglich das Geschehen.  Tonnen anstrahlen, die Orientierung an Leit- und Richtfeuern – so eine Nachtfahrt ist irre interessant und macht Spaß. Bei der Prüfung wird dann auch prompt die Anfahrt Heiligenhafens bei Nacht angesprochen.

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Mittwoch und Donnerstag werden intensiv für das Üben aller prüfungsrelevanten Anforderungen genutzt.  Am Freitag ist die Crew der Piet als letzte Crew nach allen anderen mit allem dran. Die Prüfer bemerken schnell den hohen Ausbildungsstand und sind zufrieden. Alle Prüflinge bestehen die praktische Prüfung auf Anhieb.  2 Prüflinge bekommen den SKS direkt ausgehändigt.  Die Gute Laune ist perfekt.

 

 

SKS-Törn C

Fahrtgebiet

Westliche Ostsee, Belte und Sund

Fahrzeit

12.8.-25.8.23

Fahrtroute

Heiligenhafen

Gesamtstrecke

sm

Schiffsname

Nike

Schiffstyp

Oceanis 38.1

Skipper

Jürgen

Crew

3 Schüler + Alumni

Bericht

Nach den letzten zwei Jahren mit der Lioba (Sun Odyssey 389) stand dieses Jahr eine Veränderung bei der Bootswahl an: Unsere Reisegefährtin ist die Nike (Oceanis 38.1) – benannt nach der griechischen Göttin des Sieges und Schwesterschiff der Piet – wenn auch mit anderer Ausstattung ;)

Doppelruderblätter und ein Bimini, das sich nicht nur als Sonnenschutz, sondern auch gegen leichte Regenschauer und Wind beim Essen bewährt hat, gehören wie bei der Piet zu den Benefits.

Heiligenhafen

Gestartet sind wir am Freitagabend in Heiligenhafen. Zunächst haben wir nach einem Rundgang und Check der vielfältigen Staumöglichkeiten unseren riesigen Einkauf verstaut. Für die Getränkekisten und für den eigenen Genaker hat die separate Dusche eine gute Funktion.

Nach dem erfolgreichen Verstauen unserer Einkäufe haben wir den Abend mit zwei Riesenpizzen mit Belag nach Wahl und dem Start mit der Sicherheitseinweisung ausklingen lassen.

Spodsbjerg

Am Samstagmorgen sind wir pünktlich nach der Bootsübergabe zur Überfahrt nach Spodbjerg gestartet. Unser Start war von wenig Wind begleitet und so dauerte die Überfahrt etwas länger als gedacht. Der einsetzende Regenschauer hatte durch das Bimini jedoch nur abgemilderte Auswirkungen.

In Spodsbjerg angekommen, konnten wir die Pause zwischen den Regenschauern zum Start für unseren Grillabend nutzen. Beim einsetzenden nächsten Platzregen sind wir Dank des überdachten Grillplatzes trocken geblieben – bis uns eingefallen ist, dass wir die Luken noch zum Lüften geöffnet hatten. Nach einem kurzen Sprint durch den Regen war die Lage schnell wieder im Griff.

Nyborg

Am nächsten Tag ging es nach Nyborg. Hier haben wir „Winnie“ getroffen. Winnies Skipper kam direkt aus Norwegen und war auf der Suche nach Unterstützung beim Reparieren seines verhakten Falls im Mast. Die gesamte Crew der Piet und Nike hat während der Reparaturaktion von Leonard mit dem Bootsmanstuhl in schwindelerregender Höhe den Atem angehalten. Glücklicherweise hat alles gut geklappt und so konnte die Mannschaft erleichtert das Abendessen im Hafen Nyborg bei einem schönen Sonnenuntergang genießen.

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Am nächsten Morgen konnten wir das sich zunehmend leerende Hafenbecken zum Üben der Seitenanleger nutzen und haben uns nach dem erstklassigen Dänischen Eis bei Sonnenschein auf den Weg nach Kerteminde gemacht.

Kerteminde

Der Hafen in Kerteminde hatte durch die umfangreichen Umbauarbeiten einige Überraschungen bereit. Nach kurzem Fußmarsch waren sowohl die Sanitäranlagen wie auch der Supermarkt zum Einkauf der frischen Lebensmittel schnell erreicht.

Am nächsten Tag ging es mit dem Üben der Rettungs- und Segelmanöver weiter in Richtung eines für uns neuen Hafens: Tunø.

Tunø

Tunø war bei unserem Einlaufen schon ziemlich belegt und so waren wir froh noch einen recht zufriedenstellenden Platz für einen Seitenanleger zu finden. Die Piet konnte den letzten freien Platz in der Hafeneinfahrt erhaschen.

Tunø als neuer Hafen in unserer Sammlung ist landschaftlich wunderschön. Bis zum Strand waren es nur wenige Meter und -  auch wenn wir es nicht genutzt haben - gibt es die Möglichkeit Fahrräder gegen geringe Gebühr zu mieten, um zum nahegelegenen Ort zu fahren. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit sich Bücher im Aufenthaltsraum des Hafens auszuleihen.

Aarhus /Marselisborg

Am nächsten Tag ging es für uns mit Kurs auf Aarhus weiter. Mit dem Genaker kamen wir auch bei wenig Wind voran und konnten durch den später wieder zunehmenden Wind weitere Segelmanöver üben. Vor Aarhus konnten wir die Skyline der Stadt vom Wasser aus bewundern, bevor es für uns weiter zum Hafen Marselisborg ging. Unser zunächst belegter Boxenplatz hat sich als unmöglich zum Einchecken erwiesen, und so waren wir froh, nach einem letzten Umparken in der finalen Anlegeposition angekommen zu sein.

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Middelfahrt

Auf dem Weg nach Middelfahrt war der Wind leider vollständig eingeschlafen, sodass wir viel unter Motor gefahren sind. In Middelfahrt angekommen, haben wir uns in der Hafeneinfahrt zwischen vielen einlaufenden Jollenseglern nach einem Platz umgesehen. Schließlich haben wir noch einen Boxenplatz zu Beginn der Hafeneinfahrt bekommen. Dank des Biminis waren wir vor dem Wind recht gut geschützt und konnten uns beherzt ans Kochen machen.

Sønderbørg

In Sønderbørg hatten wir einen Liegeplatz an der Spundwand. Der Weg zu den teilweise bereits fertig sanierten Waschräumen und der bekannten Eisdiele war recht kurz. Am Abend wurden wir von unseren Skippern zum Essen eingeladen und konnten die Atmosphäre des parallel stattfindenden Altstattfestes in Sønderbørg genießen.

Beim Ablegen am nächsten Morgen lag reichlich Nebel über dem Wasser. Nach der Brückendurchfahrt und zunehmend Kurs in Richtung Minde blieb es leider wider der Vorhersage sehr neblig, sodass alle an Deck mit „gehörig Ausguck gehen“ beschäftigt waren.

Minde

Auf dem Weg nach Minde bietet die Schwiegermuttertonne ein gutes Beispiel, stets auf die Betonnung des Fahrwassers zu achten, um die Flachwasserstelle bis zum Ufer nicht zu unterschätzen. Sicher in Minde angekommen, haben wir die schöne Landschaft und das zunehmende Aufklaren der Sicht genossen.

Søby

Søby ist stets einen Besuch Wert und bietet die Chance den weit bekannten Hafenmeister persönlich zu treffen. Unser Anlegemanöver in die Box ging schnell und so blieb noch ausreichend Zeit für Besorgungen im nahegelegenen Supermarkt.

Bagenkop

In Bagenkop angekommen konnten wir neben einer weiteren Runde vom vorzüglichen Dänischen Eis die Gelegenheit für die Crew-Fotos nutzen. Nach dem Abendessen ging es dann noch zum Badestrand. Vor dem wunderschönen Sonnenuntergang ergab sich so auch endlich die Gelegenheit zum Schwimmen, auch wenn das Wasser recht frisch war.

Burgtiefe

Von Bagenkop aus ging es zurück in Richtung Deutschland. In Burgtiefe angekommen, haben wir einige Stunden pausiert und uns nach dem Essen auf die Nachtfahrt vorbereitet. Nach Einbruch der Dunkelheit ging es nach einem letzten Check zurück in Richtung Heiligenhafen. Die gut vorbereitete Navigation unserer Schüler hat sich ausgezahlt, und so ging es mit Orientierung an der Befeuerung sicher zurück. Die Suche nach den Steuerbord- und Backbord-Tonnen war für alle eine interessante Erfahrung.

Heiligenhafen

Die letzten Tage in Heiligenhafen konnten wir zur abschließenden Vorbereitung im Prüfungsgebiet mit An- und Ablegen, letzten Rettungsmanövern und Theoriewiederholungen nutzen und die in der Fischhalle erworben Brötchen mit frischem Fisch nach erfolgreichem Ankermanöver genießen.

Unsere Prüflinge haben die Prüfung auf Anhieb bestanden. Die gesamte Crew hat zufrieden und ausgelassen auf die zwei erlebnisreichen wie auch lehrreichen Wochen zurückgeschaut. Nach abschließender Feierrunde ging es ans abschließende Aufräumen und die Bootsrückgabe. Aber wie heißt es so schön: „Nach dem Törn ist vor dem Törn!“ Und so freuen wir uns schon auf den kommenden Ausbildungstörn im nächsten Jahr.

SKS-Törn D

Fahrtgebiet

Westliche Ostsee, Belte und Sund

Fahrzeit

18.8.-1.9.2023

Fahrtroute

Burgstaken-Heiligenhafen-Bagenkop-Troense-Nyborg-Kerteminde-Julesminde-Middelfart-Aerosund-Sonderborg-Faborg-Svendborg-Marstall-Heiligenhafen-Burgstaken

Gesamtstrecke

444,1sm

Schiffsname

Charlotte

Schiffstyp

Bavaria 39C

Skipper

Rolf

Crew

4 Schüler + Alumni

Bericht:

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SKS-Törn E

Fahrtgebiet

Westliche Ostsee, Belte und Sund

Fahrzeit

19.8.-1.9.2023

Fahrtroute

Heiligenhafen-Bagenkop-Svendborg-Nyborg-Kerteminde-Julesminde-Middelfart-Aerosund-Sonderborg-Faborg-Svendborg-Marstall-Heiligenhafen

Gesamtstrecke

sm

Schiffsname

Finnyocean

Schiffstyp

Bavaria 37C

Skipper

Alex 

Crew

4 Schüler + Alumni

Bericht

gruppenbild-klein

 

SKS-Törn F

Fahrtgebiet

Westliche Ostsee, Belte und Sund

Fahrzeit

19.8.-1.9.2023

Fahrtroute

Heiligenhafen-Bagenkop-Svendborg-Nyborg-Kerteminde-Julesminde-Middelfart-Aerosund-Sonderborg-Faborg-Bagenkop-Heiligenhafen

Gesamtstrecke

sm

Schiffsname

Minie 

Schiffstyp

 Hanse 370

Skipper

 Alexander

Crew

2 Schüler + Alumni

Bericht

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SKS-Törn G

Fahrtgebiet

Westliche Ostsee, Belte und Sund

Fahrzeit

19.8.-1.9.2023

Fahrtroute

Heiligenhafen-Bagenkop-Troense-Nyborg-Kerteminde-Julesminde-Middelfart-Aerosund-Sonderborg-Faborg-Svendborg-Marstall-Heiligenhafen

Gesamtstrecke

389,6 sm

Schiffsname

Nice to Have 

Schiffstyp

Dofour 382 

Skipper

Hendrik

Crew

1 Co-Skipper, 1 Schülerin, 6 Crewmitglieder*innen mit Crewwechsel

Die Regatta startete dieses Jahr bereits in Schandelah, von wo aus wir mit 2 Autos starteten. Co-Skipper und Fahrer-1 Arne nahm den vermeintlich längeren Weg über die A2 und A7, während Fahrer-2 Robin über A39, über Land und dann auf die A7 fuhr. Die Wahl des Co-Skippers wurde offensichtlich gut getroffen, denn Auto Nummer 1 war zuerst in Heiligenhafen und konnte am Hafen direkt die Kaution hinterlegen, Klamotten abladen und dann Auto Nummer 2 am Aldi in Heiligenhafen treffen. Der Einkauf verschlang direkt erstmal einige 100 EUR unserer Bordkasse und Staumeisterin Jana hatte im Hafen einiges zu tun, um für alle Lebensmittel eine adäquaten Platz an Bord zu finden. Entgegen der Aussage des Vercharterers konnten wir bereits nach dem Einkauf an Bord und mussten nicht bis 22 Uhr warten. Abends gab es dann ein entspanntes Abendbrot an Bord.

Am Samstag wurde uns direkt nach dem Frühstück das Schiff vom Eigner übergeben und Skipper Hendrik hat allen Crewmitgliedern eine Einweisung auf der Yacht gegeben. Nach kurzer Absprache mit den anderen Skippern Rolf, Alexander und Alex konnte die Crew der Nice To Have ablegen und Richtung Etappenziel 1 Bagenkop auf Langeland in Dänemark aufbrechen.

In Bagenkop war der Hafen wie üblich sehr voll und wir lagen mit der Charlotte zusammen in einer Box. Keiner der Segler an Bord ist am ersten Tag seekrank geworden - so kann ein Törn losgehen. Nachdem wir am nächsten Morgen dann mit allen 4 Yachten nebeneinander gelegen haben, diverse Fotos gemacht wurden und ein versenktes Smartphone wieder vom Grund des Hafens geholt worden war, konnten wir ablegen und weitersegeln. In der Bucht vor Bagenkop ging die Regatta gegen die Charlotte mit Skipper Rolf dann direkt los. Bei Rolf saß die ganze Crew auf der hohen Kante, aber die Nice To Have lief zu unserm Glück etwas höher am Wind wodurch wir den Sieg in dieser Bucht für uns einstreichen konnten.

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Ursprünglich war die Idee bis nach Nyborg zu kommen, aber bei sehr wenig Wind mussten wir das Etappenziel nochmal anpassen. Schwachwind und kaum Fahrt im Schiff bedeutete für uns erstmal den Genacker auszupacken. Weder der Skipper noch eins der Crewmitglieder wussten wir das funktioniert, aber nach einen kurzen Youtube-Video wurde der Genacker gesetzt. Wir haben nach rund der Hälfte des Weges Richtung Nyborg im sehr kleinen und idyllischen Hafen von Troense festgemacht und haben unsere SUPs ausgepackt.

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Von Troense ging es dann am nächsten Tag nach Nyborg mit viel Manövertraining und wieder einem kleinen Regattamoment gegen die Charlotte. Mit passender Musik unter Genacker wurden wir von Charlottes Crew überholt. Die nächsten Tage der Woche waren wir leider weiterhin mit nur wenig Wind unterwegs, aber so konnten wir nahezu täglich den Genacker nutzen und fleißig Schweinswale sehen.

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Wir sind an den folgenden Tagen von Nyborg durch die Storebæltbrücke nach Kerteminde und von Kerteminde bei viel Wind und mit hoher Geschwindigkeit nach Juelsminde gesegelt.

Für den Segeltag von Juelsminde nach Middelfart war leider mittags nahezu gar kein Wind und wir haben vor Æbelø geankert. Zum späten Nachmittag kam dann wieder Wind auf. Zeit für die nächste Regattasession gegen die Charlotte. Beide Yachten mit Genacker. Beide Yachten mit exzellenten Steuerleuten. Die Charlotte konnte erst reichlich an Entfernung gewinnen und dann konnte die Nice To Have wieder auf 2 Bootslängen rankommen. Bis zur Einfahrt in den Fjord Richtung Middelfart. Da hat die Crew der Charlotte in aller Ruhe den Genacker eingepackt und die Nice To Have konnte durch schnelles Setzen der Genua direkt aufholen.

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Die kleine Regatte wurde dann noch durch unser Begleitschiff die Minie mit Skipper Alexander unterstützt und wir konnten bei Dämmerung durch den Fjord segeln und eine Nachtansteuerung auf Middelfart machen.

Der nächste Tag war schon der letzte Tag von Woche 1 und im nächsten Hafen, in Årøsund, stand der Crewwechsel auf allen Booten an. Bei uns sind Lea, Henning und Robin abgereist und dafür hat unsere Crew Verstärkung durch Marie und Mathis bekommen.

Woche 2 zeigte sich direkt von seiner nicht so guten Seite. Während Co-Skipper Arne sagte, dass es zum Auslaufen regnen würde, meinte Skipper Rolf von der Charlotte, dass der Regen bereits durch sei. Die Wetter-App von Arne sollte Recht behalten und wir sind erstmal durch ein Regen-/Gewittergebiet motort, bis wir endlich wieder Segel gesetzt haben. Wir sind dann bei erst mehr und später weniger Wind durch den Alsfjord und den Alssund gesegelt. Nächstes Ziel: Sønderborg. Trotz früher Ankunft lagen im Stadthafen schon diverse “Motorbratzen” und wir sind dann vor Sønderborg noch einige Manöver gefahren um dann im Yachthafen festzumachen. Die Minie kam direkt zu uns und wir konnten das Hafenmanöver die Minie-Crew analysieren. Nach einigen Lebensmittel-Einkäufen in der Stadt gab es dann auch schon Abendessen.

Der nächste Tag war leider auch wieder etwas verregnet, wir konnten aber durch einen besseren Kurs immerhin das Rennen gegen die Finnyocean mit Skipper Alex gewinnen. Danach sind wir vor dem Gewitter weggesegelt um nach Fåborg zu kommen. Dort mussten wir bei stärkeren Böen ein etwas komplizierteres Anlegemanöver fahren, lagen aber letztendlich zusammen mit Charlotte und Finnyocean sicher an einem Steg.

Von Fåborg ging es dann durch den Svendborgsund nach Svendborg in den Stadthafen. Auf der Wasserstraße des Svendborgsunds war Zeit zum Üben von Vorfahrtsregeln. Wir mussten diversen Fähren Platz machen. Im Hafen von Svendborg konnten dann wieder diverse Anlegemanöver geübt werden und es gab gutes Eis in der Stadt.

Auf dem Weg nach Marstal war dann leider wieder sehr wenig Wind, sodass wir am Ende wieder ein wenig motoren mussten. Im Hafen angekommen war erstmal Zeit um unser Vorsegel runterzunehmen, denn unser kleines Loch im Segel musste geflickt werden. Abends wurde vom Geburtstagskind der Finnyocean noch zum Umdrunk am Steg eingeladen.

Von Marstal sind wir am nächsten Tag durch die Marstal Bugt gekreuzt und nach Heiligenhafen gefahren. Für die restlichen Tage war viel Manövertraining geplant und wir sind einen kleinen Schlag nach Orth auf Fehmarn gefahren um dort anzulegen, ein Eis zu essen und den Kitern beim fliegen zuzusehen.

Am letzten Tag wurden noch diverse Manöver zwischen Heiligenhafen und Fehmarn gefahren und die Schüler*innen haben ihr Prüfungen abgelegt und bestanden. Unsere Schülerin Jana hat ihre Prüfung auf der Charlotte abgelegt.

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Ein rundum gelungener Törn mit toller Crew, schönen Abenden und Vorfreude auf den nächsten Sommer!

Danke an Rolf für die Organisation und Danke an die Crew der Nice To Have - Arne, Jana, Jana, Henning, Robin, Lea, Marie und Mathis - für diesen schönen Urlaub.

 

 

LessingCup

Fahrtgebiet

Kroatien

Fahrzeit

9.9.-15.9.2023

Fahrtroute

Pirovac - Otok Zirje - Primosten - Ostrica - Zlarin - Otok Kaprije - Pirovac

Gesamtstrecke

 129,1 nm

Schiffsname

Starman

Schiffstyp

Bavaria 41S

Skipper

Florian

Crew

6 Regatta-Segler

Bericht:

Das Regatta-Team der Ostfalia Segelgruppe trat in Kroatien beim Lessing-Cup 2023 an und konnte sich gegen sieben weitere Renn-Yachten durchsetzen. Die Regatta startete in Pirovac, Kroatien mit acht baugleichen Segelyachten vom Typ „Bavaria Cruiser 41S“ und war geprägt von eher schwachen Windbedingungen. Nur der kleinste Fehler führte bei diesen Bedingungen zu Positionswechseln und wurde aufgrund der Stärke der anderen Crews sofort ausgenutzt. Das Teilnehmerfeld war stets dicht beieinander, sodass auch selbst nach einer ca. 3 Stunden Rennfahrt, am Ende Sekunden den Unterschied machten. Gesegelt wurde nach den Wettfahrtregeln „World Sailing“.Entschieden wurde der Lessing-Cup 2023 erst am letzten Renntag, im letzten Wertungslauf. Hier verpasste das Ostfalia-Regatta-Team den Start um ca. 1 Minute und fuhr dem Starterfeld hinterher. Auf der Kreuz und Am-Wind Kurs konnte das Regatta-Team die ersten Plätze gutmachen, sodass an der Wendemarke ein Platz im Mittelfeld stand. Nun stand fest: Alles oder Nichts. Auf dem Vor-Wind-Kurs unter Spinnaker fuhr das Ostfalia-Regatta-Team nun fernab des Teilnehmerfeld auf der südlichen Küstenseite der Bucht von Pirovac und konnte durch diese strategische Entscheidung den Tagessieg einfahren. Damit erkämpfte sich das Regatta-Team der Ostfalia Segelgruppe den Gesamtsieg des Lessing-Cup 2023.

 

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Nach der Wendemarke ist auch Zeit für ein Selfie…sofern man vorne mitfährt.

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Schmetterling mit Spinnaker und Großsegel

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Landgang: Gemeinsamer Ausflug zum Restaurant

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Regatta-Team 2023

 

SozKomp

Fahrtgebiet

Westliche Ostsee

Fahrzeit

17.9.-22.9.2023

Fahrtroute

Flensburg - Sonderborg - Kappeln - Grasten - Flensburg

Gesamtstrecke

99,7sm

Schiffsname

Intention

Schiffstyp

Bavaria 46

Skipper

Rolf

Crew

Coach + 6 Studierende

Unsere 6-tätige Reise begann am Sonntag im schönen Hafen von Flensburg. Unsere Mission war eindeutig! Wir wollten den Sozialkompetenz Workshop mit Bravour meistern und alle gemeinsam in 6 Tagen wieder heile im Hafen von Flensburg ankommen. Vorausschauend wie wir waren, hatten wir am Tag zuvor bereits gemeinsam eingekauft. Jeder von uns hatte sich einige Tage vor Abreise ein Gericht überlegt und einen Tag, an dem wir dieses kochen wollten. Zusammen mit Frühstück und Snacks für zwischendurch ist dann doch eine recht lange Einkaufsliste zustande gekommen. Zu den Einkäufen kam dann noch das Gepäck und entsprechend voll waren auch die beiden Autos, mit denen wir die Fahrt von Braunschweig nach Flensburg antraten. Die Bedenken, dass wir überhaupt alles auf der Segelyacht verstauen können, verflogen, als wir am Nachmittag im Hafen von Flensburg Skipper Rolf auf der Segelyacht antrafen. Ersetzt wurden diese Bedenken jedoch durch die Frage, ob wir wohl fähig wären, diese 46 Fuß lange Yacht durch die Flensburger Förde zu manövrieren.

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Crewmitglieder Segeltörn 2023

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Crew Mitglieder und des Co-Skippers Philipp Heinzel, welcher gleichzeitig auch unser Sozialkompetenz Coach war, einigten wir uns direkt auf das „Du“. Nachdem Skipper Rolf und Co-Skipper Philipp den Schock überwunden hatten, dass es sich bei der Crew um eine eingeschworene Freundesgruppe und nicht wie geplant, um eine zusammengewürfelte Gruppe Unbekannter handelt, machten wir die Kojen klar und verstauten den Proviant.

Das Ziel für den nächsten Tag war Sonderborg und Rolf äußerte erste Bedenken über Starkwind in den nächsten Tagen. Darum würden wir uns jedoch kümmern, wenn es so weit ist. Bevor es zum Abschluss des Tages Hähnchencurry mit Gemüse zu essen gab, bekamen wir einen Einstieg in die Technik an Bord und eine Belehrung über Notsituation und Sicherheitsregeln an Bord im Rahmen vorbereiteter Präsentationen von Timo und Verena. Nach einem langen Tag hieß es dann ab in die Koje.

Am Montagmorgen klingelte der Wecker aller Teilnehmer, wie am Abend zuvor besprochen, um 7:00 Uhr. Nach dem Herausschälen aus der Koje galt es das Kaffeewasser zu kochen und den Backofen für die Brötchen einzuheizen. Mit voller Mannschaftsstärke deckte sich der Frühstückstisch quasi wie von selbst. Dank der guten Ausbildung an der Ostfalia gelang es den sechs werdenden Ingenieuren ohne große Probleme das optimale Verfahren zum Backen von acht Brötchen und zum Toasten von reichlich Toastbrot bei geringem Arbeitsvolumen des chemischen Energiewandlers zu entwickeln und so konnte der Tag starten. Im Anschluss an die Tagesplanung teilten wir Aufgaben wie Backschaft oder Navigation zu, machten das Schiff klar zum Auslaufen, zogen uns unsere Rettungswesten an und waren bereit für unsere erste Ausfahrt. An Deck besprach unser Skipper das Ablegemanöver, welches wir, zwar mit leichter Verwirrung über die vielen neuen Begriffe und der langanhaltenden Ahnungslosigkeit über das Knoten der Leinen, umgehend in die Tat umsetzten. Mit etwas Glück führten wir die erhaltenen Kommandos erfolgreich aus, aber das sollte im Laufe der Woche noch deutlich besser werden. Als wir unsere Box im Hafen hinter uns ließen, steuerten wir zielstrebig die Tankstelle in diesem an. Unser neuntes Crewmitglied, die Yacht, sollte schließlich auch nicht ohne Frühstück den Tag bestreiten und so konnten wir beim Anlegen an der Tankstelle noch einmal das Belegen von Klampen und die Übersetzung der neuen Begriffe üben. Nach dem Kampf mit dem Bezahlautomaten verließen wir das Hafenbecken, fuhren auf die Flensburger Förde und setzten unsere Segel. Begleitet von einigen Regenschauern machten wir uns unbeeindruckt von diesen auf den Weg Richtung Sonderborg.

Etwa gegen 17:10 Uhr lag das Boot wieder fest im Hafen von Sonderborg. Zur Belohnung gab es das erste Anlegerbier, -wasser oder -softgetränk der Wahl und gemeinsam wurden die restlichen Sonnenstunden des Tages an Deck ausgenutzt, um sich über die neu gesammelten Erfahrungen des Tages auszutauschen. Um den ganzen Ausflug noch ein bisschen spannender zu gestalten, warf ein Achtel der Mannschaft kurzerhand das eigene Handy in das Hafenbecken. Eine Suchaktion im Wasser musste, nach einigen Erfolglosen Tauchgängen, auf Grund der einsetzenden Dunkelheit, auf den nächsten Tag verschoben werden. Um 19 Uhr hörten wir zwei weitere Präsentationen über An- und Ablegemanöver, sowie die Navigation auf See, ehe wir uns um das Kochen des Abendessens Gedanken machten. Ähnlich eingespielt wie beim Frühstück am Morgen, stand das Essen schnell auf dem Tisch und der Rest des Abends konnte mit essen und unterhalten zugebracht werden. Nach dem Läppen der Essstube verschwanden alle in ihren Kajüten und waren darauf gespannt, wie der immer stärker werdende Wind wohl das Schlafverhalten auf dem Boot beeinflussen wird.

Der Dienstag startete im Sonderborger Yachthafen leider mit der Feststellung, dass segeln am heutigen Tage nicht möglich sei. Es lagen Windböen mit einer Windstärke von 8 auf der Beaufortskala vor. Ab Windstärke 6 Bft war unsere Segelyacht nicht mehr versichert. Also mussten wir einen Hafentag einlegen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir mit zwei weiteren Präsentationen. Michel stellt die Thematik der Segelmanöver vor, während Matthias passenderweise an diesem Tag eine Präsentation zum Wetter hielt. Nach einer Sozialkompetenzeinheit machten wir uns auf in den Stadtkern Sonderborgs. Auf dem Weg konnten wir das Sonderborger Schloss und die Syddansk Universitet – eine Partnerhochschule der Fakultät Maschinenbau – bestaunen. Als wir dann noch den „ Point of View“ des Alsik Towers – der 16. Stock eines Steigenberger Alsik Hotel & Spa – besuchten, konnten wir nicht nur einen besseren Blick auf die Syddansk Unversitet schaffen, sondern auch auf die ganze 28.000 Einwohner Stadt Sonderborg. Daraufhin begaben wir uns in die Fußgängerzone Sonderborgs, um die Stadt wieder nähe Meeresspiegel zu erkunden. Ganz wichtig war dabei das Besorgen von Kuchen, sodass wir um 16 Uhr alle gemeinsam auf der Segelyacht Kaffee trinken und Kuchen essen konnten. Um 17 Uhr wurde dann sogar noch das ins Wasser gefallene Handy durch einen Taucher geborgen. So war uns allerspätestens zu diesem Zeitpunkt ein sehr schöner Hafentag gelungen. Von 18 Uhr bis 19 Uhr haben wir dann eine weitere Sozialkompetenzsession absolviert und den Tag mit einem Abendessen bestehend aus süßen und herzhaften Pfannkuchen abgeschlossen. So konnten wir trotz dessen, dass am Dienstag kein Segeln möglich war, einen sehr schönen Tag in der dänischen Stadt Sonderborg verbringen.

Nach einer weiteren, etwas ruhigeren Nacht im Hafen von Sönderburg, sind die ganz Motivierten (also eigentlich nur Verena und Philipp) eine Runde durch den Ort joggen gewesen. Glück für alle anderen: Sie haben frische Brötchen zum Frühstück und Kuchen für später mitgebracht. Besonderes Glück für Henrike: Sie haben ebenfalls Reis zum Einlegen des mittlerweile nicht mehr tropfenden Handys mitgenommen.
Nach ausgiebigem Frühstück stand erstmal noch ein wenig Sozialkompetenz an, da wir noch auf weiteres Abflachen des Windes warten mussten und wir am vorherigen Abend alle nicht mehr so aufnahmefähig waren.

Gegen kurz nach halb 12 Uhr haben wir nach anderthalb aufwühlenden, tauchintensiven, aber sehr schönen Tagen den Hafen von Sonderborg verlassen. Das war unser zweites Ablegemanöver und es fühlte sich an, als wäre es unser erstes gewesen… So richtig eingespielt war da noch nichts, aber es ist ja bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen, zumindest keiner von uns sechs. Die Rollen während des Segelns wurden neu verteilt, sodass sich jeder mal in alles einarbeiten konnte. Doch das Ganze hat tatsächlich besser funktioniert als erwartet.

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Ausreiten auf der "Hohen Kante"

Unser Ziel am Mittwoch war Kappeln. Wir hatten immer noch nicht wenig Wind, sodass wir ordentlich Schräglage hatten. Und wie wir, zu unserer Freude, gelernt haben, hilft das sogenannte Ausreiten. Also ein Positionieren der Crew auf der luvseitigen Bootskante. Auf Deutsch: Wir durften uns vorne auf das Deck der Seite setzen, die durch die Schräglage hochkommt. Und das macht wirklich sehr viel Spaß! Mit einer enormen Ungläubigkeit von Skipper Rolf sind wir in der Schleimündung vor Kappeln praktisch als einziges Boot unterwegs gewesen. Das muss da wohl sonst ziemlich voll sein. Naja, unser Glück; wir hatten einen wunderschönen Blick durch die Schlei!

In Kappeln gab es, nach dem dann geglückten dritten Anlegeversuch und wirklich dringend nötigen Toilettenbesuchen der gesamten Crew, das traditionelle Anlegerbier mit dem Kuchen aus Sonderborg. Anschließend haben wir uns die Stadt angeschaut, bevor es zum Kochen wieder unter Deck ging. Es gab Spaghetti Carbonara, bzw. (großes Thema bei uns) „Matschepampe“, da es wohl den Namen Carbonara nicht wirklich verdient hat. Schmeckt aber prima und hat uns noch mal gute Laune für die letzte Sozialkompetenzeinheit mit Philipp beschert. Hier nochmal ein großes Dankeschön an Philipp, der so spontan umgeplant und uns als Gruppe ausgehalten hat.

Wir wollten den Abend gerne in einer Kneipe ausklingen lassen und sind voller Vorfreude losgezogen. Ätsch! In Kappeln machen sie wohl die Kneipe schon um 22 Uhr zu. Schade, dann nicht. Wir sind dann auf unsere restlichen Getränke an Board umgestiegen und hatten auch so noch einen schönen Abend in Kappeln.

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Hafen in Kappeln

Nach einem nahrhaften Frühstück wurde am Donnerstag, von Kappeln aus, die Rückreise angetreten. Direkt am Morgen haben wir alles aus der Bavaria rausgeholt und unter vollem Segel die Regatta gegen die Sunny gewonnen, zur großen Freude von Skipper Rolf. Das Wetter war jedoch ziemlich wechselhaft, vor allem die Windstärke hat stark variiert. Wir konnten teilweise mit einer Spitzengeschwindigkeit von knapp 11 Knoten segeln und ein paar Stunden später ging gar nichts mehr, sodass wir die restlichen Meilen mit Motor fahren mussten. Dabei haben wir die Klappbrücke zum Egernsund passiert, die alle 60 min geöffnet wird.

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Klappbrücke zum Egernsund

Bevor es jedoch in den Hafen ging, haben wir bei Egernsund geankert und sind allen Widrigkeiten zum Trotz bei frischen 16°C und Feuerquallen im Wasser schwimmen gegangen (die meisten zumindest), da man ja nicht segeln gehen kann, ohne einmal im Wasser gewesen zu sein. Nachdem sich alle wieder aufgewärmt hatten, wurde am Hafen von Grasten angelegt. Nach einem Block Sozialkompetenz haben wir Essen gekocht und abschließend haben den Abend mit Gesellschaftsspielen ausklingen lassen.

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Ankerplatz bei Egernsund

Am letzten Tag wurde dann die Schlussetappe von Grasten nach Flensburg angetreten. Die Wettervorhersage versprach eine durchwachsene Wetterlage bei Süd-West Wind von bis zu Windstärke 3 bis 4. Es war also kein Starkwind zu erwarten, obwohl dieser besonders viel Spaß gemacht hat in Verbindung mit hohen Wellen. Die morgendliche Routine das Segelschiff seeklar zu machen, den Motor zu kontrollieren und das Ablegen funktionierten auch an diesem Tag dank des mittlerweile eingespielten Teams reibungsfrei. Da die Klappbrücke bei Egernsund nur einmal pro Stunde geöffnet wird, durfte der angestrebte Zeitpunkt, an dem wir die Brücke passieren wollten, nicht verpasst werden. So standen wir pünktlich um 10:15 Uhr bereit die Brücke zu passieren.

Während der Fahrt nach Flensburg konnte das Segelmanöver „Wende“ noch einmal ausgiebig geübt werden, wegen des seitlich zur Fahrtrichtung liegenden Windes. Außerdem hatte Henrike als Steuerfrau die Ehre, im Regatta-Modus gegen ein anderes Schiff anzutreten, welches sie dann auch voller Stolz überholte. Auch Skipper Rolf war stolz, obwohl er das gegnerische Schiff wegen des flatternden Vorsegels nicht als würdigen Konkurrenten ansah. Kurz vor der Hafeneinfahrt in den Flensburger Yachthafen wurde uns dann noch die Vorfahrt von einem unter Motor fahrenden Schiff genommen, wodurch wir abdrehen und die Segel einfahren mussten. Als Entschuldigung blockierte dieses Schiff dann noch den Tankplatz, den wir gewillt waren anzusteuern. War es vielleicht Absicht, dass er uns die Vorfahrt nahm, um vor uns zu tanken? Nach 13,5 zurückgelegten Seemeilen haben wir dann im Yachthafen angelegt und das Schiff aufgeräumt.

Abschließend können wir sagen, dass es eine sehr schöne und spannende Woche gewesen ist, bei der wir viel über das Segeln, aber auch über Sozialkompetenz und unsere Gruppe gelernt haben.

 

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