SKS-Törn A
Gebiet |
Westliche Ostsee, Belte und Sund |
Fahrzeit |
06. - 19.07.24 |
Fahrtroute |
Burgtiefe - Heiligenhafen - Spodsbjerg - Kerteminde - Bogense - Middelfart - Årøsund - Sønderborg - Fåborg - Svendborg - Marstal - Burgtiefe - Großenbrode - Orth - Heiligenhafen - Heiligenhafen - Burgtiefe |
Gesamtstrecke |
443 sm |
Schiffsname |
Charlotte |
Schiffstyp |
Bavaria 39 |
Skipper |
Rolf |
Crew |
1 Co-Sipper, 4 Schüler |
Bericht Lang ersehnt und endlich so weit ging es am 06.07.2024 für uns alle auf in Richtung deutsche Ostsee. Gerade noch rechtzeitig wurde der umfangreiche Einkauf für die kommenden beiden Wochen von unserem Einkaufsteam bewerkstelligt, bevor es hieß: Daumen drücken für das EM-Spiel Deutschland gegen Spanien (hat leider nicht geholfen). Ein Ansprechen des Skippers und Co-Skippers zu diesem Zeitpunkt schien nahezu unmöglich. Alle weiteren Fragen wurden auf nach dem Spiel vertragt, ebenso wie das gemeinsame Anstoßen auf den bevorstehenden Törn. Nachdem die erste Seeluft geschnuppert, das erste Getränk getrunken und der erste Sonnenuntergang bewundert wurde, konnten wir beseelt in unseren Kojen nächtigen und uns auf das Wiedersehen mit den weiteren in Heiligenhafen liegenden Boote freuen. Tag 1 - 06.07 Doch bevor es nun endlich aus dem Hafen raus und rein in das Segelabenteuer ging, hieß es erstmal: Sicherheitseinweisung. Akribisch wurden wir von vorne bis hinten durch das Schiff geführt. Dabei wurden uns wesentliche Einrichtungen und Notfallausrüstungen erklärt. Perfektes Timing bestand dann noch in der Einweisung in das Funk-Gerät, sodass Hendrik von der Nice-to-Have prompt auf den Funkspruch unseres Skippers antwortete. Man könnte meinen: die machen das öfter. Nun aber endlich ging es los… Schließlich mussten wir noch nach Heiligenhafen. Mit unserem Eintreffen war die Flottille der Ostfalia komplett. Bei unserem bereits erprobten Anlegergetränk konnten wir noch eine bilderbuchartige Kaltfront bestaunen, die auch erfahrene Seemannleute zum Fotoapparat greifen ließ.
Tag 2 – 07.07 Die Vorfreude auf das Segeln veranlasste eine von der Crew ausgehende Änderung der ursprünglich angedachten Planung des Skippers. Aus 7 (Aufstehen)-8 (Frühstück)-9 (Abfahrt), wurde ein 6 -7- naja… und durch die Skipper-Besprechung bedingt ein 09:30 Uhr Ablegen. Die heutigen Crew-Aufgaben wurden verteilt und los ging es in Richtung Spodsbjerg. Wir lernten schnell: Rolf’s zweite Persönlichkeit kennen. Neben Ausbilder-Rolf kam zum ersten Mal Regatta-Rolf zum Vorschein und zwar in dem Augenblick, als die Shinju in Sicht kam. Auf einmal hieß es rucki zucki, Segel trimmen, Kurs halten und die Böen optimal auszunutzen. Durch die gute Zusammenarbeit der Crew und den präzisen Anweisungen des Skippers, dauerte es nicht lange, bis die erste Regatta gewonnen war. Unser erster Triumph wurde prompt durch unseren Kameramann dokumentieren. Doch trotz gewonnener Regatta gab es keine Schonfrist für die Crew und so wurde bereits an Tag 2 mit dem ausgiebigen Üben von Manövern gestartet. Angekommen in Spodsbjergen konnten wir gemeinsam mit den anderen Schiffen einen weiteren schönen Sonnenuntergang beobachten.
Tag 3 – 08.07.2024 0Die Crew entschied erstmal 6-7-9 beizubehalten, etwas zum Leidwesen unseres Skippers und Co-Skippers, die nur kopfschüttelnd an dem um 7 Uhr bereits gedeckten Frühstückstisch vorbei liefen. Unser heutiges Ziel: Kerteminde. Unsere heutige Herausforderung: das erste Mal Schmetterling fahren. Rasmus meinte es auch heute gut mit uns und schenkte uns Wind, der es uns ermöglichte, trocken und geschickt zwischen zwei dicken Regenschauern hindurch zu segeln. Gleichzeitig konnten wir den Schwung mitnehmen, eine intensive Aufholjagd auf die Nice-to-Have zu starten. Zu spät bemerkte die sich schon in Sicherheit gewogene Nice-to-Have, dass wir mit großer Geschwindigkeit näherkamen. So flammte der Regatta-Virus in uns allen auf und so kam es zu einem spannenden Wettkampf zwischen der Charlotte und der Nice-to-Have, die wir selbstverständlich für uns entscheiden konnten. Dieser Moment war die Geburtsstunde einer neuen Namensgebung für das konkurrierende Boot – ab sofort hieß die Nice-to-Have für uns nur noch die Nice-to-Pass.
Bei unserer Ankunft in Kerteminde lernten wir, dass auch Skipper Philipp eine zweite Persönlichkeit besaß. Ganz der Alte war er jedoch wieder, als wir anstelle eines anderen Bootes den Platz neben der Shinju belegten und nach ausgiebigem Manövertraining unser wohlverdientes Abendbrot zu uns einnahmen. Kerteminde schenkte uns ebenfalls einen traumhaften Sonnenuntergang, bei der insbesondere die etwas abgelegene Minie ein gern gesehenes Fotomotiv darstellte.
Tag 04 – 09.07 Zur Freude des Skippers wurde heute endlich mal draußen gefrühstückt. Das heutige Ziel: Bogense. Die heutigen Windverhältnisse und unser gefühltes Vorankommen waren im Vergleich zu den vorherigen Tagen eher mau... bis das Gennaker zum Einsatz kam. Wir waren begeistert, mit welch rasanter Geschwindigkeit der Raumschotkurs gefahren werden konnte. Gleichzeitig erforderte dies durch das permanente Trimmen maximale Konzentration aller Crewmitglieder. Akribisch wurde auf die Windverhältnisse und die perfekte Stellung des Gennaker geachtet, denn so flatternd, wie bei unseren Nachbarn, sollte es bei uns nicht aussehen. Kurz vor dem Einlaufen in den Hafen hieß es dann wieder: üben, üben, üben. Irgendwie wollte die Boje einfach nicht bei uns bleiben und sprang übermütig jedes Mal erneut in die kalte Ostsee, um sich anschließend von uns retten zu lassen. Angekommen im Hafen machten wir noch einen kleinen Spaziergang in Richtung Strand, ehe wir uns nach dem Abendbrot auf verschiedene Boote verteilten, um Spiele zu spielen und über den Tag zu schnacken. Um Mitternacht versammelte sich unsere Crew dann noch einmal, um gemeinsam das Geburtstagsständchen für Marlene anzustimmen. Tag 5 – 10.07 Nach einem ausgiebigem Geburtstagsfrühstück stand das Ziel des heutigen Tages fest: Middelfart. Besonderheit heute: unsere Nachtfahrt stand an. Aufgrund des geringen Windes verbrachten wir den Vormittag in Bogense mit Hafenmanövertraining, ehe wir uns auf den Weg machten. So kochte unser Skipper während der Fahrt noch eine Kanne Kaffee für die Crew, die gemeinsam mit dem morgens noch besorgten Kuchen kredenzt wurde. Und während wir so gemütlich unseren Geburtstags-Schmaus genossen, zogen wir erneut ohne jegliche Anstrengung an unseren ehemaligen Konkurrenten, der Nice-to-Pass vorbei.
Bevor es nun losgehen konnte mit der Nachtfahrt, musste noch ein wenig Zeit überbrückt werden und so entstand die Idee für den Sonnenuntergang gemeinsam mit den anderen Booten in einer Bucht zu ankern. Und was sollen wir sagen: der Anblick war magisch und verzauberte uns alle. Einige Crewmitglieder trauten sich sogar trotz Feuerquallen kurz in der kaltwarmen Ostsee zu schwimmen, bevor sie sich beim Abendessen mit Hamburger wieder aufwärmten.
Weiter ging es mit der Nachtfahrt. Segelaffin, wie wir inzwischen waren, holten wir schnell die Segel raus und freuten uns über die vermeintliche Fahrt, die wir, im Gegensatz zu den anderen Booten, auch ohne Motor bewerkstelligen konnten. Ernüchternd mussten wir jedoch feststellen, dass wir in Wirklichkeit gar nicht voran kamen. Die stehende Peilung der grau umrissenen Bäume am Ufer ließ uns erahnen, dass wir uns seit mehreren Minuten nicht von der Stelle bewegten und so sahen wir ein, dass wir doch etwas Motorunterstützung benötigten, um noch anzukommen. Die Navigation anhand der beleuchteten Bojen und Leuchttürme meisterten wir recht gut. Lediglich das Halten in den entsprechenden Sektorenfeuern gestaltete sich teilweise als schwieriger. Als wir nachts um 3 im Hafen ankamen, wurden wir schon freudig erwartet und beim zu Bett gehen, brach der neue Tag schon langsam an.
Tag 6 – 11.07 Noch etwas müde von der letzten Nacht machten wir uns heute auf in Richtung Årøsund. Dank unserer fantastischen Genua hatte die Nice-to-Pass auf dem Wasser keine Chance gegen uns, sodass wir führend im Hafen ankamen. Allerdings wollte die Nice-to-Pass ihren ursprünglichen Namen zurück und so mussten wir eingestehen, dass wir das Anlegerbier zeitgleich konsumierten. Daher wurde sich für den heutigen Tag auf ein faires Unentschieden geeinigt. In Årøsund wurde nun auch die Geburtstagsfeier von Marlene nachgeholt und so kamen die Crews der anderen Boote zu Besuch auf unsere hübsch dekorierte Charlotte. Ein Geburtstag, den man wohl nicht so schnell vergessen wird.
Tag 7 – 12.07 Traurig stellten wir fest: heute ist bereits Halbzeit. Unser heutiges Ziel: Sønderborg. Ein Hafen auf den sich insbesondere Rolf, Philipp und Marlene freuten, denn die wussten bereits um den guten Eisladen direkt an der Promenade. Was wir alle jedoch nicht wussten, war, dass an diesem Wochenende ein Volksfest (Ringreiterfest) in Sønderborg anstand, wodurch nicht nur der Yachthafen sondern auch der Stadthafen bereits rappelvoll mit Booten war. Um es kurz zu sagen – die Stadt war voll!
Abends erhielten wir Besuch von der Crew der Minie, die wir inzwischen liebevoll die Minies getauft hatten. Gemeinsam wurde noch der ein oder andere Snap zum viralen „Pedro-Song“ aufgenommen, bevor sich der Sonnenuntergang anbahnte. Nachdem festgestellt wurde, dass die Shinju verpasst hatte, ihre Fahne rechtzeitig einzuholen wurde gemeinsam ein Plan geschmiedet, diese durch ein geschicktes Ablenkungsmanöver für uns zu gewinnen. Gesagt – Getan! Nach einer spektakulären Verfolgungsjagd und Geiselnahme, musste die Shinju sich eingestehen, die Fahne gibt es nur durch ein geeignetes Gegenangebot zurück. Das musste gefeiert werden und so trafen wir die anderen Crews nach einem kleinen Spaziergang durch Sønderborg in Heidis Bierbar wieder. Nach ein paar Getränken und dem Beobachten, wie andere Crews sich im Nageln und Billiard spielen machten, kehrte der Großteil der Crew zurück in die Kojen. Wiederum andere bevorzugten das lokale Volksfest noch unsicher zu machen und textsicherer in den dänischen Volksliedern zu werden. Tag 8 – 13.07 So langsam machte sich der wenige Schlaf und die langen Tage bemerkbar. Beim heutigen Aufstehen war alles sehr ruhig. Rolf stellte sein Verhandlungsgeschick unter Beweis und vereinbarte mit Philipp, dem Skipper der Shinju, dass die Fahne gegen den leckeren dänischen Plunder eingetauscht werden kann. Nach dem gemeinsamen Frühstück ging dann alles sehr schnell. Schließlich war die Brückenöffnung um 09:38 Uhr angesagt. Und dass das Öffnen der Brücke unausgesprochen als Regattastart galt, wurde auch von allen weiteren Schiffen spätestens dann erkannt, als die Nice-to-Have, die Freedom und wir noch im Stadthafen nahezu gleichzeitig unsere Segel setzten und die Genua ausrollten. Geschwind nahmen wir Fahrt auf und die Kommandos: „Alles klar zur Wende?“, „ Ree“ sowie „die Genua muss dichter!“ – „Dichter!! DichTER!! DICHTER!!“ ertönte fast schon wie Musik in unseren Ohren. In einer spannenden Regatta konnten wir uns schlussendlich durchsetzen und dank unserer unvergleichbaren Genua die Führung übernehmen. Ein zufriedenes Grinsen in den Gesichtern der Crew machte sich breit, vor allem bei dem Blick achteraus, als wir beobachten konnten, wie sich die Nice-to-Have und Freedom weiterhin eine spannende Regatta lieferten. Das spätere Setzen des Gennakers kostete uns heute wertvolle Zeit, sodass die Nice-to-Have zunächst an uns vorbeizog, doch nachdem wir uns wieder eingespielt hatten, konnten wir diesen kleinen Rückschlag schnell wider gut machen und überholten erneut. Angekommen in Fåborg freuten wir uns auf die von der Shinju erhaltenen Köstlichkeiten, mussten jedoch relativ bald feststellen, dass die neue Geheimzutat eher weniger den Gaumen erfreute… Da musste Rolf nochmal nachverhandeln! Unter diesen Bedingungen hätte es die Fahne nicht zurückgegeben. Tag 9 – 14.07 First things first: Rolf klärte für uns, dass die Plunder aufgrund der besonderen Zutat nicht als Rückkauf für die Fahne zählten, sodass wir uns über eine erneute Einladung seitens der Shinju freuen konnten. Und so vereinbarten wir mit der Shinju einen Zwischenstopp in Svendborg einzulegen, um uns auf ein leckeres Eis einladen zu lassen. Gemeinsam schlenderten die beiden Crews noch durch das kleine Städtchen, ehe die Fahrt in Richtung Marstal fortgesetzt wurde. Dabei ließen wir es uns, im Gegensatz zur Shinju, selbstverständlich nicht nehmen in gewohnter Manier aus dem Hafen zu segeln. Ein Unterfangen, dass sich aufgrund der schmalen Fahrrinne als ganz schön anspruchsvoll erwies, doch dank hervorragender Navigation erfolgreich umgesetzt werden konnte. Später war die Navigation dann eher suboptimal, so dass die Shinju aufgrund eines Navigationsfehlers unseres Skippers den Sieg davontrug. Angekommen in Marstal stellten wir fest, freie Plätze: negativ; Regen: positiv. Nachdem die Wogen mit der Schinju nun wieder geglättet waren, machte sich ein Teil der Crew heute auf, um gemeinsam das EM-Finalspiel zu schauen. Tipps wurden abgegeben und gespannt mitgefiebert, wer den EM-Titel für sich entscheiden konnte.
Tag 10 – 15.07 Nach einem etwas verspäteten Ablegemanöver, da das bei uns im Päckchen liegende Boot noch nicht so früh auf den Beinen war, ging es für uns Richtung Burgtiefe, unserem Heimathafen. Während unser Skipper sich ein wohlverdientes Päuschen gönnte und das heilige Garmin in die vertrauensvollen Hände des Co-Skippers Philipp legte, machten wir einiges an Strecke wieder gut und holten die Shinju trotz ausgiebigem Manövertraining vor der Fehmarnsundbrücke wieder ein. Schnell war klar: unsere nächste Regatta steht an. Eine Regatta, die an Geschwindigkeit kaum zu unterbieten war. In einem Schneckentempo setzten wir mit der Shinju gleich. Uns war klar, jeder Fehler könnte zum kompletten Stillstand führen. Doch die Shinju ließ sich nichts nehmen. Anshel von der Shinju hängte sich in die Seile, um möglichst jegliches Quäntchen Luft in die Segel zu befördern und wir taten es gleich, unsere Crew ließ den Bootshaken für sich arbeiten und baumte die Segel aus. Was war die bessere Strategie? Kurs oder Geschwindigkeit? Die Regatta zeigte, dass wir mit unserem früheren Wechsel auf den Schmetterling einfach den besseren Kurs zum „Wind“ (wenn man es denn noch so nennen möchte) hatten und so konnten wir uns schließlich an der Shinju vorbei schleichen. In Burgtiefe angekommen, holten wir unsere Grillsachen raus, denn heute stand das gemeinsame Grillen mit allen Crews am Grillplatz an. In entspannter Stimmung wurde über die vergangenen Regatten geplaudert, das leckere Grillgut vernascht und die kühlen Getränke genossen. Der Sonnenuntergang machte den Ausklang des Tages perfekt.
Tag 11 – 16.07 Das Reiseziel des Tages stand fest: Grömitz. Nach einem ausgiebigen Hafenmanöver steuerten wir diesen Kurs zunächst auch an. Während unser Skipper bereits fleißig das Abendessen vorbereitete, und wir Kurs auf Grömitz hielten, konnten wir beobachten, wie sich die Wolken immer mehr und mehr auftürmten (Cumulus Castellanus, wie wir schon wussten).Und so zogen wir die Experten-Meinung von Rolf zu rate und beschlossen die Kursrichtung zu ändern und zunächst die sicherere Alternative: Hafen Großenbrode anzusteuern. Kaum war der Kurs geändert, so konnten wir bereits auf dem Radar bemerken, dass es die Shinju uns gleichtat. Und so nahmen wir den Motor zur Hilfe, um mit Unterstützung möglichst schnell und noch trocken anzukommen. Fast hätten wir es geschafft, doch der Regen kam während unseres Anlegemanövers und so waren die wetterfester ausgestatteten Crewmitglieder damit beschäftigt uns schnell in eine Box zu befördern, während die anderen bereits den Niedergang vorbereiteten, um den Salon möglichst trocken zu behalten.
Nachdem das Gewitter über uns hinweg gezogen war, legte die Shinju noch einmal um, sodass wir wieder Nachbarn wurden. Da die Sonne in der Zwischenzeit wieder in gänzlicher Pracht strahlte, hingen wir kurzerhand die Hängematte zwischen den beiden Booten auf. Glorreiche Ideen, nehmen jedoch nicht immer ein glorreiches Ende – sodass wir schnell lernten, wofür so ein Bootsmannstuhl noch zu gebrauchen war. Zum Glück waren Skipper Rolf und Co-Skipper Philipp zu einem Spaziergang aufgebrochen und die Expertise von Skipper Philipp der Shinju vor Ort. In einem Eiltempo beförderten wir den Retter-in-der-Not Josef von der Shinju in die Höhe, der unser Dirk-Seil wieder an die richtige Stelle sortierte. Während sich Rolf und Philipp nun wieder dem Schiff näherten, brachten wir Josef wieder sicher runter an Bord, als wäre nie etwas gewesen. Gemeinsam ließen wir den Abend bei einem Spieleabend ausklingen. Tag 12 – 17.07 Inzwischen hatte die Crew eingesehen, dass 7-8-9-doch was für sich hat und so genossen wir unser Frühstück um 8 heute aufgrund des Wetters unter Deck. Der Zielhafen stand fest: Heiligenhafen. Schließlich sollte für die Prüfung noch geübt werden. Einzige Besorgnis: der Wind! – es war nämlich keiner angesagt für den Prüfungstag! Ganz im Gegenteil zum heutigen Tag und so machten wir uns bald auf den Weg. Getreu dem Motto, TEAM – toll ein anderer machts (kleiner Spaß) platzierten wir unseren Co-Skipper Philipp für den nächsten Schauer hinterm Steuer. Doch wir ließen es uns nicht nehmen, ihm immerhin Gesellschaft zu leisten.
Dank unseres ortkundigen Skippers entschieden wir auf dem Weg spontan für Kaffee und Kuchen im Hafen Orth einzukehren. Guter Vorschlag und richtige Entscheidung, denn das vorgeschlagene Café konnte sich sehen lassen und geschmacklich von sich überzeugen. Heute schenkte uns Rasmus nochmal ordentlich Wind und Welle, sodass wir im nu zu den anderen in Heiligenhafen dazugestoßen sind. Gemeinsam genossen wir unser Anlegerbier und erhielten eine Show sondergleichen. Denn genau vor unseren Augen versuchte ein Boot anzulegen. Jedoch so erfolglos, dass selbst wir Segelanfänger mit nur 12 Tagen Segelerfahrung den Eindruck hatten – das würden wir aber besser hinbekommen! Nachdem die Crew dieses Unglücksseglers nun auch noch gleich zwei Leinen bei den vergeblichen Versuchen das Boot in die Box zu befördern verlor, erbarmte sich Nils von der Nice-to-Have und paddelte flink auf dem SUP an die Dalben, um die Leinen zu retten und an den rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Nach dem Essen versammelten wir uns alle gemeinsam auf der Minnie, um auf Ninas Geburtstag anzustoßen. Tag 13 – 18.07 Der Countdown lief! – Generalprobe stand an! – Heute war alles verhext! Die Prüfungsvorbereitungen liefen auf Hochtouren, nachdem wir zwei Wochen lang intensiv Manöver geübt hatten, lief heute einiges nochmal so ordentlich schief. Doch ein erfahrener Skipper wie Rolf gab nicht auf und wusste die leicht zu kippen drohende Stimmung mit einer richtig gesetzten Pause und etwas Schokolade wieder aufzumuntern. Mit neuer Energie starteten wir in weitere Anlegemanöver, die, wie von Zauberhand nun geschmeidig liefen. Auch die weiteren Manöver liefen nun problemlos! – Wir waren gewappnet für den nächsten Tag, doch die Anspannung war dennoch vorhanden. Da kam die Ablenkung durch einen Familienbesuch gerade recht! Denn schließlich wollte Papa Christoph das Segelgen direkt an seine Nachkömmlinge weitergeben und so entschieden wir in der Abendsonne noch einmal rauszufahren. Angelockt mit einem Cuba Libre konnten wir auch Nils von der Nice-to-Have für unsere kleine Abendrunde gewinnen und so hieß es nochmal ablegen und Fahrt aufnehmen.
Was für eine Aussicht! Einfahrend in den Hafen aßen wir noch auf dem Boot gemütlich unser Abendessen, ehe die vorerst letzte Nacht an Bord bevorstand. Tag 14 – 19.07 Prüfungstag – heute war es so weit und wir mussten unser Können unter Beweis stellen. Die Prüfer betraten gemeinsam mit Rolf das Boot. Gut vorbereitet startete Philipp mit dem ersten Ablegemanöver in die Prüfung. Gefolgt von Maren, die an diesem Tag gleich zwei praktische Prüfungen absolvierte. Es lief alles wie am Schnürchen und die Prüfer waren sichtlich beeindruckt von unserem Feingefühl beim Anlegen. Die harte Arbeit hatte sich gelohnt! Alle meisterten die Manöver im ersten Versuch und bestanden die praktische SKS-Prüfung auf Anhieb! Schmunzeln mussten die Prüfer nur als wir erklärten, dass wir uns mit dem GPS nicht so gut auskannten, da wir bei Rolf ab dem 4. Tag nur mit der Karte navigieren mussten, da das GPS angeblich defekt war. Im Gegensatz zu den anderen Booten, konnten wir uns noch über unseren kleinen Trip in Richtung Heimathafen: Burgtiefe freuen.
Was für ein schöner Törn! Wir sind traurig, weil es so schnell vorbei ging, aber unsere Vorfreude auf den kommenden Törn ist umso größer! Vielen, vielen Dank an unseren hervorragenden Skipper Rolf und unseren fabelhaften Co-Skipper Philipp und an die gesamte Crew – Christoph, Maren, Marlene, Marlon es war einfach ein Träumchen mit euch! |
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