Wissenschaftliche Mitarbeiter
Dipl.-Ing. (FH) Frank Hoffmann
Das Labor für Wasser- und Abwassertechnik beschäftigt sich mit allen Fragestellungen rund um die Wasseraufbereitung, die Abwasserbehandlung und allen Themen der Nachhaltigkeit.
Im Rahmen der Lehre werden die Studierenden mit der Wasseranalytik und den Grundverfahren der Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung vertraut gemacht. Hierzu werden elektrochemische Messmethoden, Titrationen, Fotometrie und Aufschluss sowie die Messung organischer Parameter mit den in der Praxis gängigen Schnellbestimmungsverfahren durchgeführt. Außerdem werden Versuchsstände zum Ionenaustausch, Membranverfahren, Flockung, Filtration und Adsorption betrieben.
Diese Infrastruktur wird auch für Projekte der angewandten Wissenschaften eingesetzt, praktisch immer gemeinsam mit industriellen und kommunalen Partnern.
Am Labor für Wasser- und Abwassertechnik wurden und werden diverse Forschungsprojekte durchgeführt. Unser Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der Energieeffizienz und des Energiemanagements von Anlagen der Wasser- und Abwassertechnik sowie der Nachhaltigkeit. Desweiteren beraten und begleiten wir Betreiber von Wasserversorgungen und Kläranlagen wissenschaftlich bei der Optimierung ihrer Anlagen. Sollten Sie Interesse an einer Zusammenarbeit haben, sprechen Sie uns gerne an.
Primärregelenergie durch Kläranlagen
Im Rahmen dieses Projektes soll die Möglichkeit untersucht werden Primärregelleistung, also sehr kurzfristige Regelenergie, durch die Erhöhung oder Verringerung des Stromverbrauchs der einzelnen Aggregate auf Kläranlagen zur Verfügung zu stellen.
Es wurde die vorhandene Versuchsanlage weiter betrieben und regelungstechnisch optimiert. Das Versuchsprogramm wurde fortgesetzt, es wurde vor allem die besonders energieintensive Belüftung nach einem entwickelten und modifizierten gemischten Regelungskonzept auf Basis des Sauerstoffgehaltes im Belebungsbecken und zusätzlich der gemessenen aktuellen Frequenz des Stromnetzes betrieben und die Auswirkungen auf die Abwasserbehandlungsleistung überwacht und ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen auf, dass eine Erbringung von Primärregelleistung, die öfter in kurzen Abständen abgerufen wird oder über einen Zeitraum, der über wenige Minuten hinausgeht, zu einer Verschlechterung der Abwasserbehandlung führt, was vermieden werden muss und daher in weiteren Untersuchungen optimiert werden sollte.
Gefördert durch das BMWi über die AiF Projekt GmbH im Programm ZIM, 2018-2020
Kläranlagen als Lastmanager
In diesem Projekt wird untersucht, inwieweit sich die relativ trägen biologischen Abwasserbehandlungsprozesse auf Kläranlagen durch optimierte Mess-, Steuer-, und Regelprozesse als Lastmanager für die Stromnetze nutzen lassen. Dazu soll in verbrauchsarmen oder erzeugungsstarken Zeiten vermehrt Strom verbraucht werden und in erzeugungsschwachen bzw. verbrauchsstarken Zeiten der Stromverbrauch reduziert werden. Kläranlagen bieten sich als Lastmanager an, da sie dezentral verfügbar sind und über hohe regelbare Strombedarfe verfügen. Somit könnten die durch die vermehrte Einspeisung erneuerbarer und damit überwiegend nicht regelbarer Energieerzeuger stark belasteten Transportnetze entlastet werden. Dieses Projekt erforscht, unter welchen Randbedingungen und mit welchem Aufwand und damit welchen Kosten dies möglich ist, ohne die Betriebssicherheit der Abwasserreinigung zu gefährden.
Projektpartner: Stadtwerke Wolfenbüttel GmbH, Abwasserentsorgung Wolfenbüttel AöR, Nevisio GmbH, Universität Duisburg-Essen (Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft), gefördert vom BMBF im Rahmen der Förderline IngenieurNachwuchs, 2014-2017
Potenzialanalyse zur Energieeinsparung, Steigerung der Energieeffizienz und Ressourcen schonenden Energieerzeugung mit Entwicklung eines Zukunftskonzepts am Beispiel der Kläranlage Eversburg in Osnabrück
Durchgeführt mit den Stadtwerken Osnabrück AG, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (AZ: 30706/02) 2014-2015