Auslandssemester in den USA – eine wertvolle Sammlung von großartigen Erfahrungen

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Mein Name ist Justus Zeemann und ich möchte euch in diesem Bericht über einige Eindrücke meines USA-Aufenthaltes im Sommer 2012 berichten.

Nachdem ich ein paar Wochen Spaß mit dem nötigen Papierkram hatte, landete ich am 20.02.2012 in Washington D.C., um meinen USA Aufenthalt an der University of Maryland (UMD) zu beginnen. Der Campus liegt ca. 10 Meilen nördlich der Hauptstadt der Vereinigten Staaten. Mit allen Mitarbeitern, Studenten und Arbeitskräften fasst er ca. 59.000 Menschen. Möchte man vom Westen zum Osten des Campus, ist man zu Fuß 30 Minuten unterwegs. Die ersten Berührungen mit dem Campus bereiteten mich also gut auf die beeindruckenden, für mich ungewohnten Ausmaße dieses Landes vor.

Die Wohnungssuche begann bereits über das Internet vor der Einreise in die USA – das hierdurch gefundene Heim erfüllte aber dank Schimmel, schlechter Lage und entsprechend zu hoher Miete nicht die Erwartungen und somit wurde noch vor Arbeitsbeginn am 01.03.2012 umgezogen. Es empfiehlt sich, zeitlich etwas vor dem Arbeitsbeginn ins Ausland zu reisen und den Kontakt mit vorherigen „Interns“ (Austauschstudenten) zu suchen, damit solche Umstände ohne Stress bewältigt werden können. Ich lebte nach dem Umzug mit zwei anderen Deutschen in einem „Basement“-Apartment zusammen. Eine Wohnküche, ein Bad, eine Waschküche, ein Wohnzimmer, ein großer Garten, ein Zimmer pro Person und vier indische Übermieter rundeten die Wohnsituation für unseren 6-7 Monate langen Aufenthalt nun angenehm ab.

Bei meiner Art des Aufenthaltes handelte es sich um ein Arbeitssemester. Es ist hierbei nicht vorgesehen, Vorlesungen zu besuchen und Credits mit nach Deutschland zu bringen. Wenn ich an Weiterbildungen teilnehmen wollte, war mein Supervisor (Chef) aber jederzeit dafür offen. In den ersten Monaten waren dies sowohl arbeitsbedingte Trainings als auch Kurse aus eigenem Interesse – zum Beispiel englische Sprachgruppen. Aufgrund der summer break, welche sich von Mai bis September erstreckt, wird im Sommer aber generell weniger angeboten. Die meiste Zeit verbrachte ich mit Kollegen (Internationale sowie Deutsche) und einigen anderen Menschen, die ich zufällig bei Aktivitäten kennen gelernt hatte. Da das Wetter von April bis Ende August erste Sahne war, fanden die meisten davon draußen statt. Neben einem gigantischen Sportangebot gab es verschiedene Sommerkurse und Ausflüge der UMD. Aber auch privat lohnt es sich, ein paar Interns und Kollegen zu motivieren und ins Kanu, Auto oder Flugzeug zu schmeißen, um die Gegend zu erkunden. Neben der Arbeit blieb mir dafür glücklicherweise ausreichend Zeit. So besuchte ich neben mehr als 20 Städten an der gesamten Ostküste auch die Länder Mexico und Kanada.

Als Arbeitsgebiet ergab sich für mich die Hochfrequenzmesstechnik bei Temperaturverläufen von -55°C bis 125°C an einem großflächigen, elektrischen Konnektor. Da ich bisher nur wenige Vorkenntnisse über die Thematik hatte, lernte ich als erstes die technischen Abläufe und ein wenig Hintergrundwissen von meinem Vorgänger. (Dies erleichterte den Einstieg und empfiehlt ebenfalls eine frühere Anreise). In den ersten Wochen habe ich viel über die Hintergründe gelesen, meinen Arbeitsplatz eingerichtet und Laborunterweisungen besucht. Es folgten eine Menge „Trockentests“ bei Raumtemperatur und Vorbereitungen auf den Einsatz in der Wärmekammer. Leider gab es im Laufe der Monate viele Komplikationen mit Lieferanten und beteiligten Unternehmen. Hierdurch war es erst in der letzten Woche meiner sechs monatigen Arbeitszeit möglich, das Testboard mit der gesamten Technik in eine Wärmekammer einzubauen und erste Tests durchzuführen. Somit blieben mir Resultate leider verwehrt und die Früchte meiner Arbeit muss der nächste Intern ernten.

Die Kombination aus Abstand zum Heimatland und allem, was man damit verbindet, Arbeiten in einem fremden Umfeld mit einer fremden Sprache, einem Land gigantischen Ausmaßes und vielen verschiedenen Kulturen sowie die Möglichkeit, viel zu Reisen und viel zu sehen, machten meinen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten von Amerika zu einer sehr wichtigen und angenehmen Erfahrung. Ich möchte jedem empfehlen, sich aus den gegebenen Strukturen zu lösen und solch eine Zeit zu (er)leben.

See you around ;-)
Justus Zeemann

 

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