... Daniel Kirn (B.Eng.)


Heutiger Gast in unserer Reihe „Absolventinnen und Absolventen im Interview“ ist Daniel Kirn. Daniel hat an unserer Fakultät Energie- und Gebäudetechnik studiert und mit seiner Bachelorarbeit im Bereich der Steuerungs- und Regelungstechnik als Bachelor of Engineering abgeschlossen. Während seines Studiums war Daniel als studentische Hilfskraft bei der Zentralen Studienberatung tätig. Heute arbeitet er bei der Ferchau Engineering GmbH als SPS-Programmierer. Wir haben ihn gefragt, wie es nach seinem Kolloquium beruflich weiterging...

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Katrin Peukert (Pe): Hallo Daniel. Schön, einen ehemaligen HiWi wieder zu sehen. Während des Studiums hast du ja z.B. auf Berufs- und Studieninformationsmessen für die Ostfalia gejobbt und unsere Studienangebote vorgestellt. Bist du eigentlich auch durch so eine Infoveranstaltung auf die versorgungstechnischen Studiengänge aufmerksam geworden?

Daniel Kirn (Ki) (schmunzelt): Nein, auf den Studiengang "Energie- und Gebäudetechnik" bin ich zufällig gekommen. Ich habe damals meinen Zivildienst bei der Lebenshilfe in Wolfenbüttel abgeleistet, welche sich direkt neben dem Campus Am Exer befindet. Es lag also nahe sich direkt vor Ort über das Studienangebot der Ostfalia zu informieren. Für mich stand damals fest, dass ich nach dem Ersatzwehrdienst ein Studium beginnen wollte. Aber die Fachrichtung war mir noch unklar. Aufgrund meiner Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik hätte sich eigentlich ein Studium der Elektrotechnik angeboten, jedoch wurde ich durch den Internetauftritt der Ostfalia auf die Versorgungstechnik aufmerksam. Die Vielfältigkeit und ebenso die allgemeine und regenerative Energietechnik dieses Studienganges weckten mein besonderes Interesse. Nachdem ich mich über die Energie- und Gebäudetechnik genauer informiert hatte, entschied ich mich diesen Weg zu gehen und der hat sich dann später auch als goldrichtig erwiesen.

 

Berufsausbildung als Grundlage fürs Studium genutzt

Pe: Deine abgeschlossene Berufsausbildung war doch sicherlich eine gute Ausgangsbasis für das Studium?

Ki: Ja, das ist richtig. Gerade in den Elektrotechnikvorlesungen hatte ich immer einen großen Vorteil durch meine Ausbildung und konnte Herrn Professor Boggasch schnell folgen. Zusätzlich wurde mein Facharbeiterbrief für das Grund- und Fachpraktikum anerkannt, so dass ich bereits die 13 Wochen Pflichtpraktikum komplett zu Beginn des Studiums erledigt hatte.

 

Ein sehr interessanter Bereich: Die Steuerungs- und Regelungstechnik

Pe: Hattest du spezielle Fächer, die du besonders interessant gefunden hast?

Ki: Wenn man mich heute nach meinem Lieblingsfach fragen würde, könnte ich kein genaues nennen. Aber speziell in der Steuerungs- und Regelungstechnik habe ich mich stets wohl gefühlt. Deshalb habe ich auch meine Bachelorarbeit in diesem Themengebiet bei Herrn Prof. Heiser angefertigt. Trotzdem muss ich aber auch sagen, dass es natürlich auch Höhen und Tiefen in meiner Studienzeit gab. Klar habe ich auch mal gedacht: „Oh Gott, das schaffe ich doch nie!“ Aber geklappt hat es doch schlussendlich immer! Manchmal war es leider nur ein „Bestanden“ und die Note hätte ich am liebsten für mich behalten. Das ist anderen Kommilitonen jedoch auch so gegangen. Es gibt eben auch Fächer, die liegen einem einfach nicht.  

Pe: Hast du neben Fachwissen auch andere Kenntnisse oder Eigenschaften erlangt?

Ki: Auf jeden Fall. An Weihnachtstagen oder auch an heißen Sommertagen über den Büchern zu sitzen, erfordert viel Disziplin. Gerade dann, wenn sich um einen herum die Freunde und Familie amüsierten und ihre Freizeit genossen. Aber umso stolzer ist man jetzt, diese Disziplin gelernt zu haben.

Pe: Du hattest gerade angesprochen, dass du deine Bachelorarbeit im Bereich der Steuerungs- und Regelungstechnik geschrieben hast. Worum ging es konkret?

Ki: Meine Bachelorarbeit trägt den Titel „Anlagenoptimierung durch Umrüstung einer speicherprogrammierbaren Steuerung“. Die Arbeit handelt von einer Modernisierung und Optimierung einer automatischen Produktionsanlage bei einem Industrieunternehmen. Die dafür notwendige Steuerung wurde auf Seiten der Hard- und Software auf einen aktuellen und flexiblen Stand gebracht. Von der Planung, Beschaffung und Umsetzung bis hin zur Inbetriebnahme erstreckte sich der Inhalt der Bachelorarbeit, wobei die Programmierung der neuen Steuerung den größten Teil einnahm.

Daniel an seinem Arbeitsplatz: Projekteinsatz bei der VAF GmbH, wo er für die Ferchau Engineering GmbH als SPS-Programmierer Software für Montagelinien erstellt

 

Absolventenmessen, Stellenbörsen, Jobangebote & Co.

Pe: Wie ging es nach dem Kolloquium weiter? Wie hast du den Einstieg in die Berufswelt geschafft?

Ki: Auf Grund meines Nebenjobs bei der Zentralen Studienberatung der Ostfalia war ich oft auf Bildungsmessen rund um das Thema „Studieren und Ausbildung“ unterwegs. Mein Job war es, die potenziellen Studierenden über die breite Vielfalt der Studiengänge der Ostfalia zu beraten und natürlich auch persönliche Eindrücke und Erfahrungen über das Studentenleben zu vermitteln. Umso mehr wusste ich, wie wichtig solche Infoveranstaltungen sind. Da es diese Messen in ähnlicher Weise auch speziell für frisch gebackene Hochschulabsolventen gibt, habe ich dieses Angebot genutzt und mich dort informiert. Der direkte Kontakt zu potentiellen Arbeitgebern und das Gespräch über vakante Stellen haben zusätzlich einen guten Eindruck bei den Firmen hinterlassen. Natürlich habe ich auch diverse Stellenbörsen im Internet durchsucht und auch dort interessante Angebote gefunden. Am Ende hatte ich das Privileg, mich zwischen einigen Stellen entscheiden zu können.


Pe: Für welche Firma hast du dich entschieden?

Ki: Ich bin bei der Ferchau Engineering GmbH als SPS-Programmierer tätig. Das Geschäftsmodell von Ferchau basiert auf Projekteinsätzen der Mitarbeiter bei Kunden vor Ort. Meinen aktuellen Projekteinsatz habe ich bei der VAF GmbH. Dort werden Sondermaschinen produziert, überwiegend für die Automobilherstellung. Das Kerngeschäft beinhaltet die Produktion von teil- oder vollautomatisierten Montagelinien. Meine Aufgabe ist es, diese Montagelinien bzw. Maschinen mit „ Leben zu füllen“. Das heißt, die Software zu erstellen und die Inbetriebnahme durchzuführen bis hin zur Abnahme der Anlage. Natürlich erfordert solch eine Aufgabe viel Know-How und langjährige Erfahrungen. Da jedoch noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, wurde ich anfangs einem erfahrenen Programmierer zugeteilt und konnte innerhalb kürzester Zeit eine Menge von ihm lernen. Umso mehr mein Wissensstand wuchs, umso größer wurde auch die mir übertragene Verantwortung und ich konnte mich in ersten kleineren Projekten unter Beweis stellen.

Pe: Welche beruflichen Pläne hast du für die Zukunft?

Ki: Es ist immer schwer zu sagen, was man in der Zukunft konkret vorhat. Es kommt ja meistens doch anders, als man es sich vorgestellt hat. Im Moment steht für mich einfach im Fokus sich das nötige Fachwissen weiter anzueignen, um immer mehr auf eigenen Füßen zu stehen. Es gibt einem natürlich ein großes Maß an Sicherheit mit erfahrenen und kompetenten Kollegen zusammen an einem Projekt zu arbeiten. Zukünftig möchte ich auch komplexe Probleme und Aufgabenstellungen selbstständig lösen können und damit auch immer mehr Verantwortung übernehmen. Wo der Weg am Ende genau hinführen wird, das weiss ich jetzt noch nicht. Jedoch freue ich mich auf die kommenden Herausforderungen und blicke mit einem Lächeln in die Zukunft.

Pe: Danke, dass du dir Zeit für das Interview genommen hast, Daniel. Unsere letzte Frage: Wie sieht dein „goldener Tipp“ für unsere Studierenden aus?

Ki: Wahrscheinlich würden die meisten meiner ehemaligen Kommilitonen mir zustimmen, wenn ich sage: “Probiert es nicht auf eigene Faust!“  Ich habe im Studium erst so richtig gelernt, wie wichtig Lerngruppen sind. Sie sollten natürlich nicht zu groß sein. Ich persönlich war nie in einer Gruppe mit mehr als vier Personen, da es sonst einfach zu viele sind und sich eine enge Zusammenarbeit eher schwierig gestaltet. Gerade im Studium wird man mit komplexen Aufgabenstellungen konfrontiert, die sich in der Gruppe leichter lösen lassen. Zudem macht es in einer Gruppe auch mehr Spaß. Und wie heißt es so schön „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ . Eine Frage hätte ich auch noch. Gibt es denn wieder den „Versorger-Stammtisch“  im nächsten Jahr?

Pe: Ja, klar. Das ist ja schließlich schon Tradition an unserer Fakultät. Der wird am Freitag, den 08.05.2015 stattfinden. Dann könntest du erneut berichten…Bis dahin wünschen wir dir alles Gute!

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