Durch formative Assessments erfahren Studierende rechtzeitig, welche Aspekte des Stoffes sie
noch nicht ausreichend verstanden haben. Noch wichtiger ist allerdings das Feedback, das Lehrende
erhalten. Lehrende erfahren so zeitnah, wo ihre Studierenden Schwierigkeiten haben, und können
angemessen darauf eingehen. Es ist im Vorlesungsbetrieb sehr effektiv, sagen zu können, „Ich habe
gesehen, dass viele von Ihnen Probleme mit ... haben. Ich werde daher heute noch einmal auf dieses
Thema eingehen."
Formative Assessments haben meistens die Form von Übungsaufgaben. Übungen sind in jedem Fall nur
sinnvoll, wenn Übende zeitnah Feedback über ihren Lernerfolg bekommen. Dies erfordert die schnelle
Korrektur oder anderweitige Begutachtung der Übungsergebnisse. Heute übernehmen webbasierte
Plattformen einen großen Teil dieser Arbeit und stellen sogar Aufgabensammlungen bereit. Selbst
wenn ausreichend Personal zur Verfügung steht, ist der Einsatz solcher Plattformen sinnvoll. Denn
dieses Personal kann dann dediziert für Lehraufgaben eingesetzt werden, die nur von Menschen
geleistet werden können.
Während webbasierte Plattformen in der Regel zur Durchführung formativer Assessments außerhalb
der Lehrveranstaltungszeit eingesetzt werden, haben sich in den vergangenen Jahren
Clicker als ein Instrument etabliert, um formative Assessments während der
Lehrveranstaltung durchzuführen. Formative Assessments werden häufig auch in Kombination mit
Just-in-Time Teaching eingesetzt.