Zeitzeugen im Interview
Prof. Dr. Albrecht Meißner
Prof. Dr. Albrecht Meißner lehrt und forscht seit 2002 am Campus Suderburg, der seit 2009 zur Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften gehört. Als Gründungsdekan war er aktiv am Aufbau der Fakultät Bau-Wasser-Boden beteiligt.
Ostfalia-Redaktion:
Herr Professor Meissner, bitte beschreiben Sie kurz Ihre Tätigkeit an der
Hochschule.
Prof. Dr. Albrecht Meißner
Ich bin seit 2002 am Campus in Suderburg als Professor für Softwaretechnik und
Programmierung tätig. Zunächst arbeitete ich an der Fachhochschule Nordostniedersachsen, die später
mit der Universität Lüneburg fusionierte. Im Jahr 2009 wurde unsere Hochschule dann ein Teil der
Ostfalia Hochschule. Im Laufe dieser Zeit haben sich die Schwerpunkte in meiner Lehre in Richtung
der eher theoretischen Fächer in der Informatik verlagert: Mathematik für Informatiker*innen und
Theoretische Informatik. Nach fast 15 Jahren im Dekanat als Übergangsbeauftragter, Prodekan,
Studiendekan oder Dekan vertrete ich nun den Campus im Senat der Hochschule. Meine
Tätigkeitsschwerpunkte liegen jetzt wieder vor allem in der Lehre, die ich an der Fakultät
Bau-Wasser-Boden ausübe.
Ostfalia-Redaktion:
Als der Standort in Suderburg 2009 an die Ostfalia Hochschule überging, waren Sie
Gründungsdekan und von Beginn an dabei. Mit welchen fachlichen und überfachlichen Qualitäten konnte
der Standort Suderburg das wissenschaftliche Profil der Hochschule erweitern beziehungsweise
stärken?
Prof. Dr. Albrecht Meißner
Das Wissen in den Bereichen des Bauingenieur-, des Umweltingenieurwesens und der Informatik
ist aktuell und zukünftig gesellschaftlich wie auch politisch immer stärker gefragt! Hier leistet
der Campus Suderburg mit seinen Bachelor- und Masterstudiengängen einen wesentlichen Beitrag zur
Stärkung der Region und darüber hinaus. Die intensiven Forschungsaktivitäten im Bereich der
Wasserwirtschaft und des ländlichen Raums sind im Fokus des Klimawandels wesentliche Säulen, die
das Ansehen und die Bedeutung der Hochschule stärken.
Mit Übernahme an die Ostfalia wurde der Campus auch inhaltlich in Richtung Wirtschaftswissenschaften und der Gesellschaftswissenschaften erweitert. Die inhaltlichen Schwerpunkte dieser neuen Studienrichtungen orientieren sich an regionalen Stärken und stellen eine Bereicherung für die Ostfalia dar. Insbesondere wird der Aspekt des ländlichen Raums abgebildet.
Ostfalia-Redaktion:
Ob neue Gebäude, innovative Forschungsfelder oder steigende Studierendenzahlen: Der
Ostfalia Standort in Suderburg ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Wie würden Sie grobe
Entwicklungslinien seit dem Jahr 2009 beschreiben?
Prof. Dr. Albrecht Meißner
Im Zentrum der Aktivitäten seit 2009 standen zum einen die Steigerung der Studierendenzahlen
von circa 200 auf jetzt über 1300 Studierende und zum anderen die Stärkung und der Ausbau der
Forschungsaktivitäten. Dazu wurden nicht nur die vorhandenen Gebäude mit ihren Vorlesungsräumen und
Laboren von Grund auf renoviert, sondern auch mit Handel und Soziale Arbeit eine zweite Fakultät
komplett neu aufgebaut. Aktuell entstehen dazu zwei neue Gebäude – für die Fakultät Handel
und Soziale Arbeit ein Büro- und Seminargebäude und ein Forschungsgebäude für das Institut für
nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum.
Ostfalia-Redaktion:
Der Standort Suderburg ist idyllisch im Herzen der Lüneburger Heide gelegen. Wie
hat sich aus Ihrer Sicht das Campusleben und der Studienalltag für die Studierenden über die
letzten Jahre entwickelt?
Prof. Dr. Albrecht Meißner
Durch die größere Anzahl an Studierenden und vor allem durch die größere Breite im
Studienangebot ist der Studienalltag bunter und abwechslungsreicher geworden. Vor allem die
Möglichkeiten außerhalb des Studiums für Partys, Sport und Kultur sind größer und vielseitiger.
Allen Beteiligten ist dabei aber wichtig, den persönlichen und familiären Charakter auf dem Campus
zu erhalten.
Ostfalia-Redaktion:
Welches Ereignis ist Ihnen in Ihrer Zeit an der Hochschule besonders in Erinnerung
geblieben und warum?
Prof. Dr. Albrecht Meißner
Ich erinnere mich an das erste Treffen vor dem Wechsel von der Leuphana zur
Ostfalia mit dem damaligen Präsidium der Hochschule in Wolfenbüttel. Danach waren die Teilnehmenden
aus Suderburg von der Zusammenführung nicht überzeugt – aber das ist eine lange Geschichte. Es
folgte das zweite Treffen mit dem Präsidium in Suderburg ein paar Monate später, in dem uns der
Präsident Wolf-Rüdiger Umbach sein Ziel von über 1000 Studierenden in Suderburg eröffnet hat. Das
haben wir alle für utopisch gehalten. Wir sind ja eines Besseren belehrt worden – und das ist gut
so!
Ostfalia-Redaktion:
Die Fakultät Bau-Wasser-Boden verspricht Ihren Studierenden gute Aussichten für
einen schnellen Start in den Beruf. Was macht Absolvent*innen der Fakultät für den Arbeitsmarkt so
interessant?
Prof. Dr. Albrecht Meißner
Der hohe Praxisbezug, die gute Vernetzung von Unternehmen und Behörden in die
Hochschule, die gute fachliche Ausbildung sowie die Ausbildung für die Praxis.
Ostfalia-Redaktion:
Wie würden Sie den Standort in Suderburg in drei Worten beschreiben?
Prof. Dr. Albrecht Meißner
ÜBERSCHAUBAR – PERSÖNLICH – FAMILIÄR
Die genannten Attribute kennzeichnen den Campus Suderburg und verleihen ihm seinen unverwechselbaren Charme! Studierende wie Mitarbeiter*innen schätzen den „Campus der kurzen Wege“, der sich durch ein hohes Maß an Aufgeschlossenheit, direktem persönlichen Umgang aller Angehörigen miteinander und Flexibilität in allen Bereichen auszeichnet – Suderburg macht einfach Spaß!
Ostfalia-Redaktion:
Was möchten Sie der Hochschule zum 50-jährigen Bestehen gerne noch sagen?
Prof. Dr. Albrecht Meißner
Wir sind wichtig für unsere Region und unsere Region ist wichtig für uns. Auf
dieser Basis können wir auch weit darüber hinaus erfolgreich arbeiten.