Erfahrungsbericht Spanien
Die Studentin der Medienkommunikation Anna Janssen hat ihr Praktikum bei der Organisation Street Child Deutschland e.V. im Sommersemester 2019 in Barcelona verbracht.
Die Studentin der Medienkommunikation Anna Janssen hat ihr Praktikum bei der Organisation Street Child Deutschland e.V. im Sommersemester 2019 in Barcelona verbracht.
Street Child ist ein Unternehmen, das einem gemeinnützigen Zweck nachgeht. Jegliche Tätigkeit wird vom Hauptbüro in Barcelona ausgeführt. Das Ziel von Street Child ist es, durch einen fachübergreifenden Ansatz eine Grundbildung für Kinder in Afrika zu sichern. Dies geschieht durch verschiedenste Implementierungen von Schulgebäuden aber auch in enger Zusammenarbeit mit Familien in den Projektländern, die mit Hilfe von Sozialarbeitern Familienunternehmen aufbauen. Dadurch erhöhen sie ihr Einkommen und erwerben somit die finanziellen Mittel, um ihren Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen.
Das europäische Street Child Netzwerk besteht aus den Ländern Niederlande, Dänemark, Frankreich, Spanien, Italien, Schweiz und Deutschland. Die offizielle Office Sprache ist Englisch, da aus jedem dieser Länder in der Regel mindestens ein Praktikant in Barcelona vor Ort ist.
Bisher hat Street Child bereits über 200.000 Straßenkindern in Sierra Leone, Nepal, Nigeria, Liberia, Uganda und Sri Lanka geholfen. Um diese Hilfe zu ermöglichen, bemühen sich die Mitarbeiter im europäischen Büro in Barcelona darum, Stiftungen und Spender in ihren Herkunftsländern zu mobilisieren. Eine besonders wichtige Veranstaltung der Organisation ist der Sierra Leone Marathon. Nach dem Motto “Laufen für einen guten Zweck” haben wir den 9. erfolgreichen Marathon organisiert und wurden bereits von den Running Awards zum Marathonerlebnis des Jahres gekürt.
Die Aufgaben innerhalb des Unternehmens lassen sich in 2 spezielle Aufgabenbereiche unterteilen. 80% meiner Arbeit war dem Bereich der “Trust & Foundations” zugeteilt. Dies beinhaltete den Kontakt zu Stiftungen, mit denen wir zusammen Projekte umsetzen sowie die Gestaltung von Berichten über den aktuellen Stand des Projekts und das zur Verfügung stellen von Marketingmaterialien wie Case Studies und Fotostrecken. Des Weiteren war einer der Hauptarbeitsbereiche das Recherchieren und Kontaktieren von möglichen Partner-Stiftungen. Hierzu war es notwendig Stiftungsanträge zu verfassen, die eine genaue Vorstellung des Projekts beinhalten.
Die weiteren 20 % setzten sich aus administrativen und kommunikativen Aufgaben zusammen. Zum Beispiel bediente ich jegliche deutschen Kommunikationskanäle, wie Facebook und Instagram als auch die deutsche Street Child Website, die laufend aktualisiert werden musste und auf welcher monatlich Newsartikel erscheinen. Es war meine Aufgabe die Artikel zu verfassen und im Anschluss einen Newsletter mit diesen zu versenden.
Neben den Arbeiten mit den Programmen Squarespace und Mailchimp gehörte hierzu auch die Bildbearbeitung durch Canva. Ein weiterer Aufgabenbereich war die Verwaltung von Finanzen. Somit gehörte auch die Erstellung eines monatlichen Finanzreports zu meinen Aufgaben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die stetige Kommunikation zwischen den verschiedenen Praktikanten aus den unterschiedlichen Ländern, um sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen.
Die Aufgabenbereiche der Medialen Kommunikation stellten einen direkten Bezug zum Studium dar. Neben dem Verwalten von Facebook und des Instagram-Kanals, welches eine direkte PR durch Social Media ist, brachten auch die anderen Verwaltungstätigkeiten Aufgaben mit sich, auf welche das Studium an der Ostfalia Hochschule im Bachelorstudiengang Medienkommunikation eine gute Vorbereitung war. So hatte dies einen sehr starken journalistischen Charakter, auf die mich Vorlesungen wie Journalismus I/II und ebenfalls das Modul einer Lehrredaktion bestens vorbereiteten.
Da die Organisation den Praktikanten generell viel Verantwortung überließ, war ich frei Artikel im Namen der Organisation zu schreiben, über Themen die ich für wichtig und berichtenswert hielt. Des Weiteren habe ich Pressemitteilungen versendet, welches mir bereits aus dem Studium aus Vorlesungen zur klassischen PR bekannt war. Ebenfalls war es wichtig ein grundlegendes Marketing-Denken an den Tag zu legen, da dies oftmals selbst unterbewusst bei kleinen Entscheidungen gefragt war.
Insgesamt fand ich dieses Praktikum sehr lehrreich und eine sehr wichtige Erfahrung für meinen Lebensweg. Außerdem hat sich für mich persönlich durch dieses Praktikum eine klare Richtung für meine spätere Zukunft herauskristallisiert. Zu sehen, wie durch seine Arbeit und Hilfe Gelder eingesetzt werden, um bspw. eine Schule für Kinder zu bauen, die niemals eine besucht haben, ist nicht nur sehr beflügelnd und eine tolle Motivation, sondern lässt einen darüber nachdenken, ob man nicht auch in Zukunft seine erlernten Fähigkeiten für einen guten Zweck einsetzten möchte.
Barcelona ist nicht zu Unrecht eine der meist bereisten Städte Europas. Lebendig und vielfältig beschreibt die Stadt sehr gut.
Bereits nach ein paar Tagen lernte ich meine Mitpraktikanten kennen und wir entschieden uns an einem der ERASMUS-Angebote vor Ort teilzunehmen. So machte ich an meinem ersten freien Wochenende einen Wanderausflug in einen Canyon mit circa 200 weiteren Erasmus-Studenten. Dabei lernte ich nicht nur die schöne Natur um Barcelona kennen, sondern direkt neue Bekanntschaften und Freunde.
Es war lehr leicht sich schnell in Barcelona einzuleben. In der Stadt wimmelt es nur so von jungen internationalen Menschen, die darauf brennen, andere Menschen und Kulturen kennen zu lernen. Die heimischen Bewohner der Stadt sind allerdings etwas zurückgezogener. Zwar lernte ich meinen Mitbewohner kennen, der schon immer in Barcelona lebte und auch die katalanische Sprache beherrschte und gerne bereit war, mir alles über Land und Leute zu erzählen. Allerdings erklärte er mir auch, dass die Stadt seit ein paar Jahren sehr stark von Touristen besucht wird und die Einheimischen sich durch die Menschenmassen und insbesondere den Müll, den diese hinterlassen, sehr gestört fühlen. So war es mir also wichtig, wenn möglich ausschließlich Spanisch oder sogar Katalanisch zu sprechen, auch wenn in der Stadt jeder Verkäufer oder Kellner Englisch beherrscht.
Leider hat in diesem halben Jahr jeder Praktikant in unserem Büro eine Erfahrung mit Taschendieben gemacht. Es ist also sehr wichtig, gut acht zu geben auf die Sachen, die man bei sich trägt. Wichtig zu sagen ist aber auch, dass Barcelona zwar bekannt für diese Diebe ist, dass es allerdings vor allem im Stadtzentrum keinen Grund gibt, sich unsicher zu fühlen, da diese Taschendiebe im Normalfall keinerlei Gewalt anwenden, sondern einfach nur sehr trickreich und clever sind, wenn man mal nicht aufpasst.
Abschließend ist es wichtig zu sagen, dass Barcelona alles bietet was man sich vorstellen kann. Natürlich sind das Meer und die schönen Strände, an denen man seine freien Tage verbringen kann, das Herzstück der Stadt. Barcelona hat neben vielen Einkaufsmöglichkeiten auch eine beeindruckende Architektur und Kunstszene zu bieten, geprägt durch die Werke von Gaudi. Auch das Nachtleben in Barcelona hat für jeden Geschmack etwas zu bieten.