Eindrücke aus dem Forschungssemester in den USA

  • 24.06.24 09:28
  • Doris Zweck

Professorin Dr. habil. Martina Hasseler, Gesundheits-, Pflege- und Rehabilitationswissenschaftlerin an der Ostfalia Hochschule – Fakultät Gesundheitswesen, hat einen Teil ihres Forschungssemesters als Visiting Scholar an der School of Nursing, University of Maryland, Baltimore verbracht.

Dieser Aufenthalt wurde mit Mitteln der DFG sowie der Ostfalia Hochschule unterstützt. Der Fokus des Forschungssemesters lag u.a. bei KI und Big Data in der Pflege, jedoch konnten auch viele andere Termine an Fakultäten für Pflegefachberufe an namhaften Universitäten mit interessanten Kolleginnen wahrgenommen werden. So gab es die Möglichkeit, an Präsentationen für Kandidatinnen und Kandidaten für den Abschluss Doctor of Nurse Practitioner an der Georgetown University in Washington DC zuzuhören. Diese Präsentationen waren wissenschaftlich-methodisch von hoher Qualität. Auch war es möglich, an den praktischen Prüfungen der Doctor of Nurse Practitioner als Gast teilzunehmen. Offensichtlich wurde, dass diese sehr umfangreiche Aufgaben und Verantwortlichkeiten in der Gesundheitsversorgung übernehmen, die relevant sind für eine qualitativ hochwertige Versorgung.

Zu weiteren Terminen besuchte Frau Prof. Dr. Hasseler die New York University, School of Nursing, die University of Pennsylvania, School of Nursing – diese ist als beste School of Nursing in der Welt gekürt, die John Hopkins University, School of Nursing sowie die Connell School of Nursing, Boston College.

Nach all diesen Terminen und Gesprächen mit amerikanischen Kolleginnen und Kollegen kommt Frau Prof. Dr. Hasseler zu ihrem zusammenfassenden persönlichen Fazit: „Deutschland ist bezogen auf Pflegefachberufe 100 Jahre hinterher und in einigen Bereichen außen vor. Deutschland hat ein ganz sonderbares Verständnis von „Pflege“ entwickelt, das international kaum noch anschlussfähig ist. Es hat einfach die pflegerische Gesundheitsversorgung als Hauptaufgabe von Pflegefachberufen vergessen und ignoriert. Eine weitere Hypothese, die sich aus dem Aufenthalt ergibt ist, dass auf Dauer auch die deutsche Pflegewissenschaft international Nachteile erfahren wird, wenn sich dieses sonderbare deutsche Verständnis von Pflege nicht weiter entwickeln kann, aufgrund der strukturellen und systemischen Begrenzungen in Deutschland. Die Kontakte zu den Universitäten auf jeden Fall persönlich-fachlich-wissenschaftlich bereichernd und es besteht die Hoffnung, zu diversen Themen gemeinsam weiter arbeiten zu können.“

School-of-Nursing_Hasseler School of Nursing, University of Maryland, Baltimore 

 

Bild: Prof. Dr. Hasseler

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