Erfahrungsberichte International 

Mirjam Sauer von der Fakultät H an der Bilgi Universität, Istanbul (WiSe 2024/2025)

Interview mit Mirjam Sauer von der Fakultät H

Wo warst Du für Dein Auslandssemester?

Ich habe im Wintersemester 2024/2025 mein Auslandssemester an der Bilgi Universität in Istanbul gemacht. Ganz bewusst habe ich mich dafür entschieden, dort ein anderes Fach als in Deutschland (Soziale Arbeit) zu studieren, nämlich Soziologie. Die Universität dort läuft generell überwiegend auf Englisch und somit fanden auch alle meine Kurse auf Englisch statt.

 

Gab es dafür eine Förderung, zum Beispiel über das ERASMUS-Programm? 

Ich bin nicht über das Erasmus-Programm nach Istanbul gegangen, weil die Fakultät H und S keinen Partnerhochschule in der Türkei oder an Universitäten in anderen Ländern hat, die Soziologie anbieten. Da ich aber sehr gerne nach Istanbul und auch unbedingt Soziologie studieren wollte, habe ich mir mein Auslandssemester selbst organisiert und bin als Freemoverin an die Bilgi Universität gegangen. Klar war das viel Organisationsaufwand, weil ich mit der Universität in Istanbul alles selbst abgesprochen habe, aber ich bin sehr, sehr froh, dass ich diesen Aufwand auf mich genommen habe. Finanziert habe ich mir meinen Auslandsaufenthalt zum größten Teil selbst. Jedoch gibt es an der Ostfalia das Promos Teilstipendium, welches für Auslandspraktika, Freemover:innen etc. gedacht ist. Hierauf hatte ich mich im Sommersemester davor beworben und wurde schlussendlich finanziell unterstützt.

Es ist auch möglich, sich auf das externe DAAD HAW-International Stipendium zu bewerben. Das habe ich auch gemacht, es jedoch leider nicht bekommen, aber ich würde es wieder tun und ermutige auch jede:n es zu versuchen.

Wenn du als Freemover:in ins Auslandssemester gehen willst, ist rechtzeitige Planung definitiv sehr hilfreich, insbesondere für die Stipendien. Die Bilgi Universität hingegen war da ziemlich spontan und kurzfristig.

 

Was hat Dich vor Ort in Istanbul am meisten überrascht?

Das kann ich so gar nicht runterbrechen, es gab viele Sachen, die mich überrascht haben. Zum Beispiel, dass ich noch um ein Uhr nachts shoppen gehen könnte und an Straßenlädchen Sesamringe kaufen kann. :D

Was ich aber häufig gedacht und gemerkt habe war, dass man Dinge ja auch ganz anders machen oder denken kann, als ich es gewohnt bin und sie dann trotzdem funktionieren, nur eben anders. Ich habe beispielsweise oft beobachtet, dass eine Straße neu gemacht wurde, aber dabei nicht vollständig gesperrt wurde wie in Deutschland. Irgendwie hat es trotzdem funktioniert.
Was ich sagen will: Die Art wie meine deutschen Mitmenschen und ich auf die Welt schauen, ist nicht die einzig richtige und das habe ich ganz deutlich während meines Auslandssemesters gemerkt und mich davon inspirieren lassen.

 

Was würdest Du anderen Studierenden empfehlen, die sich auch für ein Auslandssemester interessieren?

Trau Dich! Wenn Du Interesse hast, dann wisch den Gedanken nicht weg mit Sätzen wie „ach ne, das ist so weit weg“ oder „ne, ich bin doch viel zu schüchtern oder unsicher“ oder „ne, das ist alles so aufwändig“ oder „ahh, mein Englisch ist doch viel zu schlecht“ . Ja, es kann weiter weg gehen und natürlich braucht es auch etwas Aufwand, um mit zu organisieren, aber wenn du über Erasmus an eine Partnerhochschule gehst, ist das alles deutlich organisierter und du wirst an die Hand genommen und auch finanziell unterstützt. Wenn dir aber genau diese eine spezielle Uni irgendwo gefällt und du da nur als Freemover:in hinkannst, dann motiviere ich dich auch, es zu machen. Denn die Erfahrungen, die ich im Auslandssemester gemacht habe, sind mir ein großer Schatz und ich habe mich noch mal ganz neu kennengelernt, außerhalb meiner gewohnten sozialen Netze und Umgebung, außerhalb von meinem Heimatland, in dem alles für mich selbstverständlich ist.

Ich habe nun Freunde aus dem Iran, Saudi-Arabien, Italien und der Türkei und es ist so spannend, sich gemeinsam auszutauschen, dabei manche fundamentale Dinge ganz unterschiedlich zu beurteilen und wahrzunehmen und doch eine große gemeinsame Ebene zu haben. Du wirst auch nicht lange allein bleiben in deinem Auslandssemester, denn alle anderen Auslandsstudent:innen sind ja auch allein da und suchen Kontakte und haben Lust die Stadt zu erkunden. Und viele einheimische Menschen sind interessiert an dir und wie es bei dir zu Hause aussieht und abläuft. Und dann, ganz schnell, werden die vier Monate um sein und du bist schneller wieder zu Hause als dir vielleicht sogar lieb ist.

Wenn du an eine Uni gehen willst, in der auf Englisch unterrichtet wird, dann mach dir nicht so große Sorgen. Klar solltest du dich grundsätzlich auf Englisch verständigen können, aber viel habe ich auch erst vor Ort gelernt und das Gehirn macht das dann schon auch mit, wenn man so viel Englisch hört, liest und mit anderen spricht und es wird immer flüssiger werden. Die anderen sind wahrscheinlich auch ein bisschen am Hadern und ihr werdet alle gemeinsam immer flüssiger sprechen können.

Also, ich kann nur sagen: Mach es, dein Mut wird sich lohnen! :)

 

Zum Abschluss: Wie würde Dein Fazit zum Auslandssemester in einem Satz lauten?

Ich bin sooo dankbar für das, was ich in meinem Leben in Deutschland habe, für all die Möglichkeiten, die mir offenstehen und ich will und kann noch so viel lernen über mich, meine Mitmenschen und Menschen aus anderen Ländern!

 

Foto_Sauer_Istanbul Mirjam Sauer während ihres Auslandsaufenthaltes an einer türkischen Universität. Foto: privat

Neele Jacob von der Fakultät H an der IPS Setúbal, Portugal (WiSe 2023/24)

Neele Jacob von der Fakultät H an der IPS Setúbal, Portugal (WiSe 2023/24)
 
"Mein viermonatiger Aufenthalt am Instituto Politécnico de Setúbal (IPS) in Portugal war eine bereichernde und unvergessliche Erfahrung. Während dieser Zeit habe ich auf Englisch studiert und zahlreiche neue Erkenntnisse sowohl akademischer als auch persönlicher Natur gewonnen.
 
Der Campus der IPS liegt außerhalb der Stadt, ist jedoch gut mit dem Bus erreichbar. Auf dem Campus gibt es mehrere Kantinen, in denen man eine breite Auswahl an Mittagessen, Snacks und vielem mehr zu günstigen Preisen findet.
 
Die Dozenten an der IPS waren äußerst hilfsbereit und zugänglich. Die entspannte und informelle Kommunikation mit ihnen trug erheblich zu einem positiven Lernumfeld bei. Statt traditioneller Klausuren lag der Schwerpunkt des Studiums auf Präsentationen und Hausarbeiten. Der Inhalt der Module kam den in Suderburg angebotenen recht nahe. Allerdings waren die Module in Portugal vom Umfang her deutlich begrenzter. Dies ermöglichte es, sich intensiver auf bestimmte Themen zu konzentrieren und die Lehrinhalte gründlich zu verstehen. Andererseits war das Wissen, welches man am Ende des Auslandssemester mitnahm, nicht ganz so umfangreich wie bei uns in Deutschland. Am Ende des Semesters fanden größere Präsentationen statt, während wir während des Semesters kleinere Präsentationen vorbereiten mussten. Besonders herausfordernd war für mich das Präsentieren auf Englisch, doch es war auch eine wertvolle Gelegenheit, meine Sprachfähigkeiten zu verbessern und Selbstvertrauen in meine Präsentationsfähigkeiten zu gewinnen.
 
Ein besonderes Highlight meines Aufenthalts war die Möglichkeit, viel im Land unterwegs zu sein. Portugal hat eine faszinierende Kultur und atemberaubende Landschaften, die ich ausgiebig erkunden konnte. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit, auch wenn man sich häufig nur mit Händen und Füßen verständigen konnte, da Englischkenntnisse nicht immer vorhanden waren.
 
Während meines Aufenthalts habe ich viele Menschen aus aller Welt getroffen und einige wunderbare Freundschaften geschlossen. Die internationale Atmosphäre an der IPS erleichterte es, Kontakte zu knüpfen und sich schnell einzuleben. Die gemeinsamen Erlebnisse, sowohl auf dem Campus als auch bei unseren Ausflügen, haben meinen Aufenthalt in Setúbal besonders gemacht.
 
Zusammenfassend war mein Aufenthalt am IPS Setúbal eine wertvolle Erfahrung, die sowohl akademisch als auch persönlich bereichernd war. Die Hilfsbereitschaft der Dozenten, die freundliche und internationale Studentengemeinschaft sowie die Möglichkeit, Portugal zu erkunden, haben diese Zeit zu einer besonderen und prägenden Phase meines Lebens gemacht."
 
Neele Jacob
Neele Jacob in einer Strandbar in Setúbal. Das Foto geschossen von einer Kommilitonin aus Warschau. Foto: privat

Luis Barros vom Instituto Politécnico de Setúbal, Portugal, als Austauschstudent am Ostfalia-Campus Suderburg (WiSe 2022/23 & SoSe 2023)  

Luis Barros vom Instituto Politécnico de Setúbal im WiSe 2022/23 und SoSe 2023 am Ostfalia-Campus Suderburg

Im Sommer 2022 ist Luis Barros als portugiesischer Student zu uns an die Fakultät H der Ostfalia Hochschule gekommen, um im Rahmen seines Bachelor Logistikstudiums an der IPS Setúbal die Mobilitätsphase in Deutschland zu verbringen. Aufgrund der vielen positiven Erfahrungen am Campus Suderburg, spielt Herr Barros inzwischen mit dem Gedanken, nach dem Studium ganz in Deutschland zu bleiben, um als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ostfalia Hochschule zu arbeiten und später als Wissenschaftler einen Karriereweg in Forschung und Lehre einzuschlagen.

Dabei waren die guten Verbindungen zu Unternehmen, die Nähe zu Hamburg und seinem Hafen, die Qualität der Professor*innen und wissenschaftlichen Teams und auch der eher ruhige Ort Suderburg überzeugende Argumente, den Ostfalia Hochschulstandort Suderburg für sein Studium in der Mobilitätsphase auszuwählen.

 

Boese/Barros

Luis Barros und Prof. Dr. Jürgen Böse auf dem Logistikforum 2023 am Ostfalia-Campus Suderburg

 

Aktuell nimmt Herr Barros als ERASMUS-Student an verschiedenen Vorlesungen im Studiengang Handel und Logistik der Fakultät H teil und hat bereits erste Prüfungen mit großem Erfolg hinter sich gebracht. Gleichzeitig arbeitet Herr Barros als studentische Hilfskraft im Team des Internationalisierungsbeauftragten Herrn Professor Böse, wo er sowohl Assistenztätigkeiten in der Lehre als auch in Forschungsprojekten mit großem Engagement umsetzt. Bis Luis Barros im Sommer 2023 sein Logistikstudium abschließen wird, arbeitet er außerdem als Werksstudent bei der Firma Rheinmetall in Unterlüß und sammelt operative praktische Erfahrungen als Logistiker bis hin zum Management eigener kleiner Projekte.

Luis Barros: "Es war eine sehr gute Entscheidung an den Campus Suderburg zu kommen, und ich empfehle jedem, seinen Auslandsaufenthalt hier zu verbringen!"

Max Stade von der Fakultät H an der FH Burgenland, Österreich (WiSe 2022/23)

Max Stade von der Fakultät H der Ostfalia im Wintersemester 2022/23 am Campus der Fachhochschule Burgenland (Österreich)

"Durch den Auslandsaufenthalt an der FH Burgenland konnte ich mich persönlich weiterentwickeln. Die Erfahrung, meine alltägliche Komfortzone zu verlassen und ein Semester lang an einer fremden Hochschule mit mir bis dahin unbekannten Kommilitonen zu studieren, hat mir ganz neue Seiten an meinem Studium und auch privat gezeigt.

Einerseits war es interessant zu sehen, wie man in einem anderen Land studiert und welche Unterschiede es im Studienalltag gibt.
Andererseits war es extrem spannend, die vielen anderen Austauschstudenten an der FH Burgenland kennen zu lernen. Wir waren etwa 20 Studierende aus 9 Ländern, wodurch wir viel über andere Kulturen und deren Leben erfahren konnten.

Das schönste Erlebnis während meines Aufenthaltes an unserer Partnerhochschule im Burgenland waren jedoch die unzähligen gemeinsamen Abende und Ausflüge mit den anderen Kommilitonen. So konnte ich über die Landesgrenzen hinweg gute Freundschaften knüpfen, was ohne die Unterstützung durch das Erasmus-Programm schwierig gewesen wäre."

Max Stade

Max Stade mit seinen Kommilitonen beim Abendessen auf dem Campus der Fachhochschule Burgenland. Foto: privat/Max Stade

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