M(e)CS - Mentoren als Erfolgsfaktor im (e)Carsharing

Zum Projekt

Die Nutzung von Carsharing (CS) erfährt seit 2012 einen deutlichen Anstieg. Dennoch lässt sich feststellen, dass derzeit nur etwa jeder hundertste Bundesbürger in einem Carsharing-System registriert ist. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Ein Grund für die Nicht-Teilnahme an CS-Angeboten ist der Besitz von mindestens einem privaten Fahrzeug im Haushalt oder hohe Jahresfahrleistungen.  Ein weiteres Hemmnis bei der Nutzung von CS ist die fehlende Verfügbarkeit von CS-Angeboten in der Nähe zur Wohnung oder Arbeitsstätte. Darüber hinaus werden der Anmeldevorgang, die Zugangsmodalitäten, die Unkenntnis der rechtlichen Lage, die Reservierung und nicht zuletzt die fehlende Erfahrung mit anderen Fahrzeugmodellen und Antriebsarten subjektiv als Herausforderung bzw. Hemmnisse empfunden.

Um aufzuzeigen, welche Form der Ansprache zielführender ist und mit welchen Maßnahmen den Hemmnissen und Herausforderungen bei der CS-Nutzung begegnet werden kann, werden im Projekt zum einen der Einsatz klassischer Kommunikation mit bereits registrierten und potentiellen (e)CS-Kunden und zum anderen der Einsatz von erfahrenen (e)CS-Nutzern als Mentoren, die andere (potenzielle) Nutzer an (e)CS heranführen, untersucht.

Die zentrale Fragestellung des Forschungsprojekts lautet dabei: Welche Kommunikations- und Mentoren-Maßnahmen erhöhen die Nutzung von (e)CS? Wie wirkungsvoll sind jeweils diese Maßnahmen, und sind sie auch wirtschaftlich?

Die gewonnenen Erkenntnisse dienen schließlich den folgenden Zielen:

  • CS-Betreiber erhalten Handlungsempfehlungen, wie sie Bestandskunden aktivieren, bisher nicht erreichte Personen als Kunden gewinnen, die Auslastung der Fahrzeuge erhöhen und die Wirtschaftlichkeit steigern können.
  • Unternehmen der Wohnungswirtschaft erhalten Argumente zur Einrichtung von (e)CS-Stationen in der Nähe ihrer Objekte, um mit der Kommune hinsichtlich des Stellplatzschlüssels zu verhandeln.
  • Arbeitgeber erhalten Argumente, die Dienstwagenflotte zugunsten von (e)CS-Modellen abzubauen und diese Fahrzeuge nach Dienstschluss einem größeren Nutzerkreis zur Verfügung zu stellen.
  • Kommunen erhalten belastbare Zahlen zum Einfluss des CS auf die Anzahl notwendiger Stellplätze in Wohngebieten.

 


Methode

Zur Beantwortung der Fragestellung des Projekts werden verschiedene Methoden der empirischen Sozialforschung kombiniert. Nutzer und potenzielle Neukunden von (e)CS werden mittels einer quantitativen Querschnittsbefragung zu ihren Einstellungen und Nutzungsintentionen im Sinne der Theory of planned behavior with belief decomposition (Taylor & Todd, 1995) bezüglich (e)CS befragt. Zur Evaluation der Wirkung der klassischen Kommunikationsmaßnahmen und des Mentorenprogramms auf die Nutzung des (e)CS-Angebots werden im Verlauf des Projekts zu verschiedenen Zeitpunkten qualitative Interviews durchgeführt. Diese Interviews dienen auch zur kontinuierlichen Optimierung des Mentorenprogramms.

 


Die Kooperationspartner

Die Kooperationspartner unterstützen das Forschungsprojekt "M(e)CS - Mentoren als Erfolgsfaktor im (e)Carsharing" insbesondere wegen der innovativen Ansätze zur Ansprache potentieller Nutzerinnen und Nutzer für das geplante Carsharing. Von der Kooperation erhoffen sie sich neue Impulse für die Entwicklung und das Marketing von innovativen Quatierslösungen mit integrierten und nachhaltigen Carsharing-Angeboten insbesondere auf der Basis von Elektrofahrzeugen. Sie betrachten das Forschungsprojekt als eine Chance, (e)Carsharing als Produkt und als System im Wohnumfeld vorzubereiten, indem es den potenziellen Nutzerinnen und Nutzern Informationen näher bringt, Heminisse überwindet, Ängste ausräumt und für Elektromobilität und Carsharing begeistert.

 

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1) Nibelungen-Wohnbau-GmbH

Die Nibelungen-Wohnbau-GmbH ist ein kommunales Wohnungsunternehmen mit fast 8.000 Wohnungen und Gewerbeeinheiten und über 900 Garagen und Einstellplätzen. Im Rahmen der Neubauquartiere "Nördliches Ringgebiet" und "Am Alsterplatz" in der Weststadt entstehen individuelle und generationsübergreifende Wohn- und Lebensräume mit einem speziellen Carsharing-Angebot für die Bewohner.

 

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2) BS-CarSharing GmbH

Die BS-CarSharing GmbH ist ein mittelständisches Carsharing-Unternehmen mit Sitz in Braunschweig. Mit dem Carsharing-Angebot Sheepersharing.com ist das Unternehmen der Carsharing-Anbieter mit den meisten Standorten und Fahrzeugen in Braunschweig. So haben die Kunden fast immer in ihrer Nähe Zugriff auf moderne Kleinwagen mit Hybrid-Antrieb oder sparsamen Kombis der Mittelklasse. Aktuell stehen die Fahrzeuge an 22 Srationen im ganzen Stadtgebiet.

 

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3) Lautlos durch Deutschland GmbH

Die Lautlos durch Deutschland GmbH berät bundesweit Fuhrparkmanager unter Beachtung von ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten. Das Unternhemen analysiert Fahrzeugflotten, formuliert Handlungsempfehlungen und unterstützt aktiv bei der Umsetzung. Innovativ ist der spezielle Fokus auf eine mögliche Elektrifizierung des Fuhrparks unter spezieller Berücksichtigung der Aspekte Reichweite und Ladeinfrastruktur. Die Möglichkeiten einer Elektrifizierung werden klar herausgearbeitet und die Auswirkungen auf die Kosten dargestellt. Die Lautlos durch Deutschland GmbH ist und war bereits an Forschungsprojekten zur (Elektro-)Mobilität beteiligt, wobei ihr die Verbreitung und Umsetzung der erzielten Ergebnisse besonders wichtig ist.

 

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4) KOM-DIA GmbH

Als Tochterunternehmen des Braunschweiger Versorgers BS|ENERGY (74,9%) und der Thüga AG (25,1%) ist KOM|DIA Ansprechpartner für öffentliches WLAN, Internet of Things, Telekommunikation und Elektromobilität. Ein Team aus Ingenieruen, IT-Spezialisten und Business-Experten setzt innovative Konzepte und intelligente Geschäftsmodelle rund um die Kernkompetenzen Energie, Mobilität und Kommunikation um. Das Mitarbeiter-Carsharing ist ein fester Bestandteil im Geschäftsfeld Mobilitätslösungen – mit über 80 Fahrzeugen besitzt der Gesellschafter BS|ENERGY einen der größten alternativ angetriebenen Furhparks in Niedersachen. KOM|DIA bereitet mit intelligenten Infrastrukturlösungen und der Entwicklung innovativer Dienstleistungen und Produkte den Weg für die Verkehrswende.

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