Mathis Altevogt B.Eng. ist Absolvent des
Bachelorstudiengangs
„Energie- und Gebäudetechnik“. Während des Studiums hat er zusätzliche Praktika abgeleistet, um
die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche von Ingenieur/-innen zu testen und war mit dem
Energiemobil an zahlreichen Schulen
als studentischer Botschafter für die Fakultät Versorgungstechnik unterwegs. Seit Studienabschluss
im Frühling 2015 arbeitet Herr Altevogt bei der Ingenieurgesellschaft Meinhardt Fulst GmbH,
Standort Hannover.
Das Interview führte Dekanatsreferentin Katrin Peukert im Januar 2016.
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Berichte
Peukert (Pe): Hallo Herr Altevogt. Sie haben eine Zeit lang als
wissenschaftliche Hilfskraft, also als sogenannter „HiWi“, für das Dekanat gearbeitet und z.B. an
zahlreichen Schulen die versorgungstechnischen Studiengänge vorgestellt. Daher freue ich mich
besonders auf das Gespräch mit Ihnen und bin gespannt, was Sie als einer unserer ehemaligen
studentischen Botschafter/-innen nun aus der Berufswelt berichten werden. Zuvor möchte ich aber
noch wissen, wie Sie nach dem Abitur auf die Fakultät Versorgungstechnik gekommen sind? Unseren
Studiengang „Energie- und Gebäudetechnik“ hatten Sie nicht gleich im Visier, richtig?
Altevogt (Al): Ja, das stimmt. Nachdem ich 2010 mein Abitur gemacht hatte,
interessierte ich mich anfangs für den Studiengang „Bauingenieurwesen“. Mein Vater hatte diesen
Studiengang mit Schwerpunkt „Wasser- und Abwassertechnik“ am Campus Suderburg studiert. Da
Suderburg zur Hochschule Ostfalia gehört, habe ich mir auch die Studienangebote der anderen drei
Standorte angeschaut und bin dabei auf „Energie- und Gebäudetechnik“ mit der Vertiefungsrichtung „
Regenerative Energietechnik“ am Campus Wolfenbüttel gestoßen. Nach einem halbjährigen Praktikum in
einem ausführenden Betrieb im Bereich Heizungstechnik habe ich dann im März 2011, also zum
Sommersemester, angefangen zu studieren.
Pe: Wie verlief nach dieser wohlüberlegten Entscheidung der Studienbeginn?
Al: Das erste Semester fiel mir auf Grund meiner Kenntnisse aus dem Abitur noch „
relativ“ leicht. Die Betonung liegt hier allerdings ganz stark auf „relativ“. Man merkt eigentlich
schon nach wenigen Wochen, dass man seinen Lernstil, den man aus der Schule kennt, überdenken und
an den des Studiums anpassen muss. Durch das regelmäßige Nachbereiten der Vorlesungsinhalte, wurde
die Lernphase kurz vor dem Prüfungsbeginn nicht mehr so anstrengend. Natürlich hatten meine
Kommiliton/-innen und auch ich in dem einen oder anderen Fach, wie zum Beispiel in Analysis, das
sogenannte „Mathe 2“ oder in Elektrotechnik, mal ein paar Schwierigkeiten oder ein zweiter Versuch
der Prüfungsleistung stand an, aber grundsätzlich kamen wir alle überall gut durch. Das richtige „
Lernteam“ war entscheidend!
Schwerpunkt im Studium: Regenerative
Energietechnik
Pe: Welche Module bzw. Lerninhalte haben Sie besonders interessant gefunden?
Al: Wie schon am Anfang erwähnt, hatte ich mir den Schwerpunkt „Regenerative
Energietechnik“ ausgewählt. Mich hat schon damals besonders diese Form der Energieerzeugung
interessiert. Die beiden Module „Solare Wärmeversorgungssysteme“ (allgemeine Heizungstechnik, solar
unterstützte Heizungstechnik und Warmwasser-Bereitung) und „Regenerative Klimatisierungssysteme“
(allgemeine Klimatechnik, solar unterstützte Klimatisierung, Heizen und Kühlen über das Erdreich)
und auch das Wahlfach „Planung und Auslegung energetischer Anlagen - Regenerative
Wärmeversorgungssysteme“ haben mir fachlich sehr viel gebracht. Herr Prof. Kühl hatte seine
Vorlesungen sehr aktuell gehalten und die Studierenden sehr gut in die Lerninhalte mit einbezogen.
Neben den genauen Auslegungsberechnungen habe ich dort auch Anhaltswerte gelehrt bekommen, um
Ergebnisse richtig einschätzen bzw. grobe Auslegungen von Anlagentechnik tätigen zu können.
Pe: Das theoretische Wissen im Studium wird durch die praktischen Studienanteile
in den vielen Laborversuchen gefestigt bzw. abgeprüft. Haben Sie in der Studienzeit noch weitere
Praxisanteile sammeln können?
Zusätzliche Praktika: Wertvolle Möglichkeit, um in die
Berufswelt einzutauchen
Al: Ja, in den Semesterferien habe ich zusätzlich freiwillig viele
unterschiedliche Praktika abgeleistet. Ich war bei verschiedenen Firmen beschäftigt, um die
vielschichtigen Berufsfelder von Ingenieuren kennen zu lernen. Vom ausführenden Betrieb (z.B. von
der Vorbereitung von Baugrund und Hochbau) bis hin zur Arbeit in der technischen Abteilung von
Krankenhäusern und die Übernahme von Planungsaufgaben war alles dabei. Ich konnte so viele
Erfahrungen sammeln und habe nebenbei auch etwas Geld verdienen können.
Pe: Hatten Sie weitere Jobs zur Finanzierung Ihres Studiums?
Al: Das Angebot an HiWi-Jobs an der Ostfalia ist sehr groß. Ich habe in der
Vorlesungszeit mit drei weiteren Studierenden das Energiemobil der Fakultät Versorgungstechnik
betreut. Dabei ging es darum, eine 90-minütige Unterrichtseinheit zum Thema Energie zu entwickeln
und auf die Bedeutung der schulischen Grundlagen der Oberstufe für ein Studium an unserer
Hochschule einzugehen. Natürlich haben wir die Schüler/-innen auch über den Inhalt unserer
Studiengänge informiert und hoffentlich für ein Studium an unserer Fakultät begeistern können. Ca.
15 Schulen haben wir pro Jahr besucht. Darunter waren Gymnasien, Berufsschulen und
Berufsfachschulen. Diese Arbeit mit den Schüler/-innen hat mir sehr gut gefallen, da ich in meiner
Freizeit auch in der Jugendarbeit tätig bin. Außerdem wird man selbst sicherer in der Präsentation
von Vorträgen und lernt, passend zum Studium, interessante Exponate kennen.
Abgabe der Bachelorarbeit: Der erste Arbeitsvertrag als
Jungingenieur
Pe: Wie sind Sie an Ihre erste Arbeitsstelle gekommen? Mussten Sie viele
Bewerbungen schreiben?
Al: Ich hatte mich ursprünglich bei der Ingenieurgesellschaft Meinhardt Fulst GmbH
beworben, um hier meine Bachelorarbeit zu schreiben. Diese konnte ich dort zu einem aktuellen
Projekt über das Thema „Energetisch und wirtschaftlich optimierte Wärmeversorgung von
Siedlungseinheiten“ verfassen und wurde nach dem Kolloquium, also gleich im Anschluss an das
Studium, dort angestellt. Das hat mich damals auch sehr gefreut und ich kannte bereits meine
Kollegen.