Unsere Absolventin Beke Stadler B.Eng. ist heutige Interviewpartnerin. Während des Studiums der Energie- und Gebäudetechnik hat sie ein mehrmonatiges Fachpraktikum in Finnland absolviert und war als studentische Botschafterin mit dem Energiemobil an zahlreichen Schulen unterwegs, um über die versorgungstechnischen Studiengänge zu informieren. Frau Stadler hat sich für ihren Berufseinstieg ein Ingenieurbüro für Haus- und Versorgungstechnik in Bremen ausgesucht.
Das Interview führte Dekanatsreferentin Katrin Peukert im September 2016.
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Peukert (Pe): Es gibt zahlreiche Wege, auf denen die Studieninteressierten zur Ostfalia Hochschule gefunden haben. Bitte erzählen Sie doch einfach mal, wie Sie damals auf unseren Studiengang „Energie- und Gebäudetechnik“ aufmerksam geworden sind.
Stadler (St): Für mich war nach dem Abitur zunächst klar, dass ich studieren wollte. Aber was, das musste ich erst noch herausfinden. Aus diesem Grund habe ich viel im Internet gelesen und mich über verschiedene Berufe, sowie über die Studienangebote der einzelnen Hochschulen und Universitäten informiert. Ziemlich schnell hatte dann die Ostfalia mein Interesse geweckt. Die Beschreibung der praxisnahen Studiengänge hatte mich überzeugt und so habe ich mich für die Energie- und Gebäudetechnik entschieden.
Pe: Viele Studierende wissen nicht gleich zu Studienbeginn, welche der beiden Vertiefungsrichtungen sie später wählen sollen. „Technische Gebäudeausrüstung und Energiesysteme (TGA E)“ bzw. „Regenerative Energietechnik (RET)“ sind gewissermaßen gleich spannend und beide bieten später sehr gute Berufsaussichten.
St: Ja, das stimmt. Allerdings habe ich bei der Internetrecherche gezielt nach Studiengängen mit dem Schwerpunkt regenerative Energien gesucht. Der Verlauf meines Studiums hatte sowohl Höhen als auch Tiefen. Erst nach einigen Laborversuchen und Projektarbeiten wurde mir nach und nach klarer, welche Vertiefung ich tatsächlich wählen wollte und auch, was ich eigentlich nach meinem Studium alles machen kann. Die letztendliche Entscheidung für die Vertiefung RET fiel dann fast nebenbei.
Dreimonatiges Praktikum an der Savonia University in Finnland
Pe: Haben Ihnen die Praktika für die spätere Jobsuche geholfen?
St: Ja, auf jeden Fall. Es ist wichtig, vorab in verschiedene Bereiche zu schauen.
Mein erstes Praktikum habe ich in einer ausführenden Firma, die Heizungs-, Sanitär-, Lüftungs- und
Elektrotechnikarbeiten durchführt, absolviert. In dieser Zeit hatte ich die Möglichkeit, innerhalb
von wenigen Wochen einfach mal alle diese Gewerke in der Praxis zu erleben.
Mein zweites Praktikum wollte ich mit einem Auslandsaufenthalt verbinden, da ich über den
Tellerrand schauen wollte. Dafür hatte ich mir den Bereich der Forschung ausgesucht und wollte die
täglichen Arbeiten in einem Labor kennenlernen. So ging ich für knapp 3 Monate an die Savonia
University of Applied Sciences nach Kuopio, Finnland. Messen, beproben, auswerten und dokumentieren
gehörten zu meinen Aufgaben im Rahmen der Wasseraufbereitung und Wasserbewirtschaftung. Mein Fazit:
Die Arbeit im Labor war wirklich sehr interessant! Aber ich habe auch gemerkt, dass ich mir dieses
Berufsfeld für meine persönliche Zukunft nicht weiter vorstellen kann.
Mit nur drei Bewerbungen in den Berufseinstieg
Pe: Wie verlief der Berufseinstieg? Mussten Sie viele Bewerbungen schreiben?
St: Ich habe hier auch wieder einfach im Internet recherchiert und auch auf die Schwarzen Bretter der Hochschule geschaut. Dabei habe ich sowohl nach konkreten Stellenausschreibungen Ausschau gehalten als auch allgemein nach Firmen gesucht, bei denen ich mich initiativ bewerben wollte. Letztendlich hatte ich mir dann drei Firmen herausgesucht, bei denen ich mich schriftlich beworben habe.
Pe: Für ein Ingenieurbüro in Bremen haben Sie sich dann entschieden und der Umzug
mußte geplant werden.
St: Stimmt, ursprünglich komme ich aus Braunschweig und wollte gerne weiter Richtung Norddeutschland ziehen. Nun arbeite ich seit März 2015 bei HESA-PLANUNG, einem Ingenieurbüro für Haus- und Versorgungstechnik. Dort realisieren wir zahlreiche Projekte für Industrie, Gewerbe und öffentliche Auftraggeber. Zu meinen Aufgaben gehört z.B. die Planung der Haus- und Gebäudetechnik für Neu- und Umbauten.
Meine Motivation: Nutzer und Bauherr sollen zufrieden sein!
Pe: Haben Sie schon weitere Ideen für Ihre beruflichen Pläne?
St: Ich möchte weiterhin planerisch tätig sein, um am Ende vor dem Gebäude stehen zu können und zu sehen, dass alles funktioniert – und zwar so wie gewünscht. Nutzer und Bauherr sollen zufrieden sein.
Pe: Danke, dass Sie sich die Zeit für das Interview genommen haben, Frau Stadler. Unsere letzte Frage zum Abschluss: Wie sieht der „goldene Tipp“ für unsere Studierenden aus?
St: Mal eine Klausur auf einen späteren Punkt zu verschieben, ist kein Problem.
Aber man muss schon beim Studium dran bleiben und darf den Überblick über das Ganze nicht
verlieren. Einfach ausprobieren, worauf man Lust hat und sich dann aber auch wieder disziplinieren
und mit Themen auseinander setzen, die im ersten Moment keinen Spaß machen. Auf jeden Fall die Zeit
der Praktika sinnvoll nutzen oder auch neben dem Studium andere Dinge durch Jobs ausprobieren. So
lernt man untypische Tätigkeiten und vor allem auch verschiedene Menschen kennen. Andere
Studierende ansprechen und von der Gemeinschaft profitieren!
Mein besonderer Tipp: Bei einem Job an der Hochschule kann man nicht nur ein bisschen Geld
verdienen, sondern auch vielseitige Erfahrungen sammeln. Jedenfalls war es bei meinem HiWi-Job als
Betreuerin des
Energiemobils so.