Exkursion zur Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (IAV) bei Gifhorn

Die IAV (Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr) ist mit mehr als 6000 Mitarbeitern einer der weltweit führenden Engineering Partner der Automobilindustrie und hat in dieser Funktion z.B. auch an der Entwicklung des 1-Liter Autos von VW mitgewirkt. Die größte Niederlassung des weltweit aufgestellten Unternehmens befindet sich im Süden Gifhorns. Dass die IAV sich aber auch im Bereich erneuerbare Energien engagiert, dürfte wohl weniger bekannt sein. Seit einigen Jahren arbeitet die IAV auch an Innovationen in den Bereichen „Dezentrale Energieversorgung“ und „Erneuerbare Energien“ .

Im Rahmen der Vorlesung „Regenerative Elektrische Energieversorgung“, die bei uns im 5. Semester EGT von Professor Boggasch zusammen mit Laborübungen angeboten wird, wurde uns an diesem Nachmittag ein hochinteressanter Einblick in den Bereich regenerative Energien im Entwicklungszentrum der IAV in Gifhorn ermöglicht.

Zunächst wurde den mehr als 50 teilnehmenden Studierenden im Eingangsbereich ein Besucherausweis ausgestellt. Dabei wurde auch angesagt, dass Handys und Fotoapparate einzuschließen wären, da im Zuge der Besichtigung durchaus auch durch sensible Bereiche geführt werden würde, wo das Fotografieren nicht erlaubt sei.

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Im großen Besprechungsraum wurden wir anschließend vom Teamleiter Erneuerbare Energien, Herrn Dipl.-Ing. Koltermann willkommen geheißen und er stellte die IAV anhand einer Präsentation vor. Im Anschluss wurde unsere große Gruppe aufgeteilt und ein Teil von uns hörte zunächst interessante Fachvorträge zur Thematik Gasnetz von Herrn Dipl.-Ing. Simon Ebenthal. Er sprach u.a. die Problematik der Einbindung von Biogasanlagen und die der Netzumstellung von L- auf H-Gas an. In einem weiteren Vortrag von Herrn Dr. Dirk Rannacher zum Thema Wasserstoff ging es um die aktuellen Fragestellungen von „Power to Gas“, also der Umwandlung von überschüssigem regenerativ erzeugten Windstrom in Wasserstoff, mittels Elektrolyseuren. Die zweite Gruppe der Studierenden wurde unterdessen von Herrn B.Eng. Patrick Finke und Herrn Koltermann durch einige Labore des Entwicklungszentrums geführt.

 

In einem separaten Sicherheitsbereich wurden einige Versuchsstände mit BHKW-Technologie gezeigt, an denen aktuell geforscht und entwickelt wird. Das in der Abteilung entwickelte Mikro-BHKW wurde bereits auf der Hannover Messe ausgestellt und ist für den Einsatz im Ein- bis Zweifamilienhaus ausgelegt. Es besteht aus einem 1-Liter Dreizylinderindustriemotor und erzeugt mit Hilfe eines Asynchrongenerators bis 5 kW elektrische und 13 kW thermische Leistung. Als Brennstoffe können sowohl Erdgas als auch Flüssiggas eingesetzt werden. Das Kraftwerk ist sehr kompakt und ermöglicht den Transport und Einbau in fast jeden Kellerraum.

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Anschließend konnten wir im Außenbereich den von dem Team entwickelten Energiecontainer besichtigen. Dieser ermöglicht mit den auf dem Containerdach montierten 9,6 kWp PV-Modulen und optional mit einer zusätzlichen 3,5 kWp Kleinwindkraftanlage mit einer Nabenhöhe von 18 m die Nutzung erneuerbarer Energie zur Stromerzeugung. Mit diesem System sind Anwendungen mit und ohne Netzkopplung möglich. Die Container können etwa in den Bereichen Entwicklungshilfe, Katastropheneinsatz und Energiebereitstellung für die Wasseraufbereitung eingesetzt werden. Die Energie kann zudem in den neuartigen Akkumulatoren zwischengespeichert werden.

Zum Abschluss kamen alle Teilnehmer gegen 17 Uhr nochmals im Besprechungsraum zusammen. Herr Koltermann betonte dabei, dass für interessierte Studierende auch die Möglichkeit bestehe Projekte oder Abschlussarbeiten bei der IAV anzufertigen. Prof. Boggasch bedankte sich bei den beteiligten Mitarbeitern der IAV für die Möglichkeit, dass wir in diesen Bereich der Forschung und Entwicklung bei der IAV mit so zahlreichen Studierenden hineinschauen konnten und insbesondere auch bei Herrn Finke – einem Absolventen unserer Fakultät – für die Organisation und Planung dieser Veranstaltung. Mit der Überreichung kleiner Gastgeschenke der Ostfalia gab Herr Boggasch zum Schluss seiner Hoffnung Ausdruck, dass wir ggf. im nächsten Jahr wieder vorbeischauen können.

Text: Studierende N.Jüttner, P.Kügler, Prof. E.Boggasch

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