Inter- und Transkulturalität sowie Migration im Gesundheitswesen sind aktuelle Themen unserer Zeit. Angesichts des spürbaren Mangels an Pflegekräften und Bewerbern für Gesundheitsberufe setzen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zunehmend auf die Rekrutierung von internationalem Personal. Die berufliche Integration dieses Personals stellt uns vor spannende Herausforderungen, wie z.B. Sprachbarrieren, Arbeitsteilung und Teamarbeit. Diese Aspekte dominierten die diesjährige Konferenz der ETNA - European Transcultural Nursing Association (siehe FOTO).
Unter der Leitung von Frau Prof. I. Papadopoulos aus England wurde die Bedeutung der globalen Vernetzung für die Bewältigung kultureller Fragen in der Pflege und im Gesundheitswesen hervorgehoben. Ein besonderer Fokus lag auf den Möglichkeiten der Digitalisierung für Bildung und Pflege in einer alternden Gesellschaft. Zu den Hauptrednern gehörte u.a. eine Expertin aus Japan, die über die Transformation der Pflegeversorgung durch Technologie sprach. Darüber hinaus wurden Themen wie die Anerkennung ausländischer Qualifikationen, kulturelle Kompetenzen in der Pflegeausbildung sowie Kommunikationsaspekte diskutiert.
"Die Herausforderungen sind nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu beobachten. Diesbezüglich ist eine kooperative, internationale Lösungsfindung erforderlich" – so das Fazit von Frau Prof. Maria A. Marchwacka, die nach der Pensionierung von Frau Prof. M. Habermann an der Hochschule Bremen zur Vertreterin von ETNA in Deutschland ernannt wurde. Frau Marchwacka sieht ihrer neuen Aufgabe bei ETNA mit großer Freude entgegen und betont zudem die regionale Vernetzung in Niedersachsen als einen weiteren Aspekt ihrer neuen Position. Sie vertritt die Auffassung, dass international generierte Erkenntnisse auch auf nationaler Ebene in Form von entsprechenden Maßnahmen umgesetzt werden sollten, die in der jeweiligen Region implementiert werden können. Die Studierenden und Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs sind in ihrem Berufsalltag folglich gefordert, nicht nur fachliche, sondern auch zwischenmenschliche Kompetenzen zu entwickeln, um mit Patientinnen und Patienten, Angehörigen und Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher kultureller Werte und sprachlicher Kenntnisse erfolgreich interagieren zu können.
Das Dekanat der Ostfalia Fakultät Gesundheitswesen setzt sich aktiv für die Förderung interkultureller Kompetenzen ein. „Gemeinsam können wir den Herausforderungen im Gesundheitswesen begegnen und die Qualität der Pflege- und Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessern”, betonen Herr Prof. G. Meyer und Frau Prof. S. Tschupke übereinstimmend. "Unsere Lehrangebote zielen darauf ab, kulturelle Kompetenzen zu stärken und unsere Studierenden auf ein globales Arbeitsumfeld vorzubereiten."
Gruppenfoto der der European Transcultural Nursing Association (©2024 ETNA)
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