Auf dem Weg zur Promotion

Ein Promotionsstipendium der Fazit-Stiftung ermöglicht Maxim Ksenzov ein Forschungsjahr an unserer Fakultät. Seit September 2015 beschäftigt sich Herr Ksenzov mit dem Betriebsverhalten von Hochdruckgasleitungen beim Auftreten von Leckagen und wird hier vor Ort von Prof. Lendt im  Labor für Gas- und Verbrennungstechnik betreut. Zuvor hat er an der Staatlichen Technischen Universität Nowotscherkassker in Russland das Studium „Gas-, Wärmeversorgung und Lüftung“ absolviert.

Peukert (Pe): Hallo Maxim. Seit sechs Monaten bist du nun an unserer Fakultät mit deinen Forschungsarbeiten beschäftigt. Ein guter Zeitpunkt, um nachzufragen, zu welchen Ergebnissen du bisher für deine Promotion gekommen bist und wie du die 2. Halbzeit gestalten wirst?

Ksenzov (Ks): Hallo Katrin. In den letzten Monaten habe ich mich viel mit der Bewertung von Risiken der Unfallentstehung an Gasleitungen und der Analyse der Statistik von Pipelineunfällen beschäftigt. Außerdem habe ich nach Gründen der Unfallverursachung recherchiert.

Pe: Kannst du bitte diese Datenanalyse genauer beschreiben?

Ks: Ja, gerne. Ich habe fünf verschiedene Berichte von Firmen, die sich auf die Wartung von Gasleitungen spezialisiert haben, analysiert. Davon sind zwei Firmen in Europa ansässig, eine in den USA, eine in Großbritannien und auch eine in Russland. Darüber habe ich zunächst ein zusammenfassendes Kapitel verfasst, das einen modernen Einblick in die Lage der Gasversorgung gibt. Außerdem habe ich auch die Untersuchung des Betriebsverhaltens beim Bruch einer Leitung gemacht und dazu auch ein paar Berechnungen durchgeführt. Sobald ich ein Ergebnis hatte oder habe, stelle ich es Prof. Lendt vor, damit ich feststellen kann, ob mein Gedankengang richtig ist bzw. was ich noch verbessern muss. Manchmal kommt bei den Besprechungen auch noch ein ganz anderer Gesichtspunkt hinzu, den ich bisher übersehen hatte. Daher sind diese Besprechungen für meine Arbeit sehr wichtig.

Pe: Welche Forschungsarbeiten stehen ab März an?

Ks: Die wichtigsten Punkte in meiner zukünftigen Forschungsarbeit wird die Definition der Ausströmungszeit des Gases sowie der Gasemissionen in einem Notfall sein. Das bedeutet, ich möchte in Erfahrung bringen, wie schnell das Gas aus der Leitung nach einem Unfall rausströmen wird und wie viel Gas dadurch verloren ginge. Das müsste dann auch unbedingt in der weiteren Berechnung berücksichtigt werden. Das Ganze hat eine enorme Bedeutung für die Lösung der genannten Untersuchung.

Pe: Was hast du nach der Promotion vor?

Ks: Zunächst bleibe ich noch bis Sommer hier und werde meine Arbeitsergebnisse zusammenfassen. Vermutlich werde ich dann im Herbst meine Forschungsergebnisse in Russland vorstellen und meine Dissertation verteidigen. Und danach fahre ich erstmal in den Urlaub!

Pe: Welche Eindrücke hast du bisher über Deutschland, speziell Wolfenbüttel gewinnen können?

Ks: Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich vorwiegend positive Erfahrungen in Deutschland und auch in Wolfenbüttel gesammelt habe! Das Studentenleben ist in Wolfenbüttel sehr gut organisiert. Alles Wichtige ist in der Nähe der beiden Campi zu finden und daher sehr gut zu erreichen. Das Labor für Gas- und Verbrennungstechnik ist auch sehr gut ausgerüstet, so dass ich dadurch große Vorteile bei meiner Forschungsarbeit habe. Alle meine Kollegen sind sehr nett und freundlich. Und nach der Arbeit kann ich ab und zu ein paar Freizeitangebote nutzen. Ich besuche z.B. die Sportangebote und belege die Deutsch- und auch Englischkurse. In den letzten sechs Monaten habe ich meine Deutschkenntnisse sehr vertiefen können und viel neue Fachwörter gelernt!

Pe: Vielen Dank für das Gespräch, Maxim und viel Erfolg für die zweite Halbzeit!

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