Vom 07.-08.06.2016 hatte der Bundespräsident Joachim Gauck zusammen mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zur "Woche der Umwelt" in den Park von Schloss Bellevue in Berlin eingeladen. Bereits zum fünften Mal fand diese Form der Umwelt-Schau statt. Aus über 600 (!) Bewerbungen hatte eine durch das Bundespräsidialamt berufene Jury die besten und innovativsten Projekte ausgewählt - und unsere Fakultät war mit einem sehr interessanten Exponat dabei!
Als eine von 200 Ausstellern präsentierte unsere Fakultät - zusammen mit der Partnerhochschule University of Wisconsin at Parkside, Kenosha - eine gemeinschaftlich entwickelte "Smartphone Applikation zur Prognose von toxischen Algenblüten". Dieses Exponat wurde von Herrn Dr. Derek Riley, University of Wisconsin undFrau Dr. Hedda Sander und zwei Studierenden der Fakultät Versorgungstechnik den interessierten Besucher/-innen vorgestellt.
Worum geht es bei der Smartphone App?
Algenblüten insbesondere von Blaualgen (Cyanobakterien) stellen in Binnengewässern und an
Badestränden saisonal ein Gesundheitsrisiko für Erholungssuchende und Sportler dar und können
damit für Kommunen mit solchen Erholungsbereichen eine erhebliche Bedeutung haben. Die von
einigen Spezies produzierten Toxine führen bei Betroffenen durch Hautkontakt oder Ingestion zu
allergischen Reaktionen unterschiedlicher Schweregrade. Lokale Gewässerüberwachung erfordert
allerdings eine zeitlich und finanziell aufwendige Strategie für Umweltämter oder private Nutzer.
Genau in diese Lücke stößt eine Smartphone App, die aufgrund einfacher Parameter den Nutzern eine
erste Vorhersage des möglichen Blaualgenwachstums in Binnengewässern erlaubt.
Wie kam es zur Entwicklung dieser App?
Aufgrund eines an einem eutrophierten Flachsee - an dem Stadtgraben in Wolfenbüttel -
erhobenen Datensatzes in der Sommersaison 2013 wurde eine Smartphone Applikation entwickelt und
fortlaufend validiert. Diese kann die Algenblüte anhand einfach zu ermittelnder Parameter
vorhersagen und kann damit dazu beitragen, die hohen Kosten einer Überwachung zu reduzieren. Das
der Android App zugrunde liegende Modell für ein logistisches Wachstum von Mikroorganismen wurde
von der Ostfalia in Wolfenbüttel in Zusammenarbeit mit der Partnerhochschule University of
Wisconsin/USA entwickelt. Es erlaubt eine Prognose von Algenblüten durch Nutzung unterschiedlicher
und einfach zu ermittelnder Messdaten, wie z.B. Informationen über Wassertemperatur,
Gewässertiefe, Sichttiefe und Phosphatgehalt.