Auf dem Campus Am Exer der Hochschule Ostfalia befindet sich seit kurzem vor dem Institut für Biotechnologie und Umweltforschung (Gebäude 4) eine intelligente Ladesäule, mit der das erste voll elektrisch betriebene Dienstfahrzeug der Ostfalia geladen werden kann.
Die Ladesäule wurde vom
Labor
für Elektrotechnik und regenerative Energietechnik unter der Leitung von
Prof. Dr. Ekkehard
Boggasch im Rahmen der Bachelorarbeit von Student Niklas Jüttner entwickelt. Die Firma PHOENIX
Contact unterstützte dabei mit entsprechend rabattierten elektrischen Komponenten und die
Firma ERO Edelstahl-Rohrtechnik mit der kostenfreien Überlassung des Edelstahlgehäuses. Die
Installation der Ladesäule erfolgte unter Mithilfe des Dezernates 4 für Gebäudemanagement,
Arbeitssicherheit und Umweltschutz.
Als intelligente Ladesäule entwickelt, erlaubt diese eine Kopplung der Daten des
regenerativen
Energieparks am Campus Salzdahlumer Straße mit den Daten des
Pilotanlagenparks
in Ilsede im Landkreis Peine. Das Laden kann damit abhängig vom Aufkommen der verfügbaren
regenerativen Energie gesteuert werden. Prof. Dr. Boggasch, der im Projekt „Schaufenster-Programm
Elektromobilität (2013-16)“ mit beteiligt war, entwickelte dort gemeinsam mit Prof. Dr. Gert Bikker
(Fakultät Informatik) und in Kooperation mit den Stadtwerken Wolfenbüttel die Thematik „
intelligente Ladeinfrastruktur“. Prof. Boggasch erläutert: „Wir hatten und haben uns zum Ziel
gesetzt, Elektromobilität mit möglichst 100% regenerativer Energie zu ermöglichen und können dies
an unserem Energiepark sehr praxisnah erforschen“.
Das erste voll elektrisch betriebene Dienstfahrzeug der Ostfalia kann nun an dieser Ladesäule
geladen werden. Das Elektrofahrzeug vom Typ Nissan eNV-200 wurde von der Fakultät
Versorgungstechnik finanziert und dient in erster Linie den Mitarbeiter/-innen des
Labors für
Bioverfahrenstechnik dazu, regelmäßig notwendige Dienstfahrten zum entfernt gelegenen
Pilotanlagenpark zu ermöglichen.
Prof. Dr. Thorsten
Ahrens , der dieses Labor und auch den Anlagenpark leitet, ist erfreut: “Natürlich ist es nach
wie vor eine logistische Herausforderung, Forschungsarbeiten am ca. 40km entfernten
Pilotanlagenpark durchzuführen. Allerdings hat unser neues Dienstfahrzeug die dafür notwendigen
Abläufe merklich vereinfacht.“
Längerfristig ist ein weiterer Ausbau der Kopplung beider Parks über die Elektromobilität angedacht. Dazu soll ein Stirlingmotor mit angekoppeltem Generator in Ilsede installiert werden, der das dort entstandene Biogas in regenerativen Strom wandelt, mit welchem dann vor Ort Elektrofahrzeuge geladen werden können. „Die Koppelung aller möglicher Formen der erneuerbaren Energie unter Einbindung der Elektromobilität ist ein höchst spannender und auch sinnvoller Prozess. Die Fakultät Versorgungstechnik besitzt mit dem Energiepark und dem Pilotanlagenpark eine sehr gute Basis zur Erforschung der entsprechenden Strategien“, berichtet Prof. Ahrens überzeugt.
Zudem wird gegenwärtig - initiiert vom Landkreis Wolfenbüttel - über eine vermehrte Nutzung von Elektromobilität in der Region nachgedacht, woran auch die Ostfalia Hochschule mit dem Centrum für Elektromobilität (CEMO) beteiligt ist.
Text: E.Boggasch, K.Peukert
Fotos: E.Boggasch, K.Peukert